Foto: Oktalite
Smartes Licht erobert den Handel: Mit modernen Konzepten lassen sich Waren optimal präsentieren. Auch das Erfassen von Kundenströmen oder die Verknüpfung mit digitalen Anwendungen der Hygienelösungen sind mit Licht heute möglich.
Individueller, nachhaltiger, natürlicher und «erlebnis-schaffender»: Was für das Retaildesign im Allgemeinen gilt, betrifft das Thema Licht im Besonderen. «Händler wünschen sich eine differenzierte, individuell geplante Beleuchtung», hat Christof Volmer, Geschäftsleiter Marketing bei Bäro, beobachtet. Entsprechend gestalten sich die Lösungen der Hersteller: «Eine grosse Rolle spielen präzise Lichtverteilungen und spezielle LED-Spektren für den Handel, von warenspezifischen über farbintensivierende bis zu natürlich-sonnenlichtähnlichen Spektren.» Ziel sei eine lebendige, zonierte, durch Lichtfarben und Lichtverteilungen differenzierte Beleuchtung. «Verschiedene Studien zeigen, dass eine abwechslungsreiche, aber kontrastreduzierte Beleuchtungslösung mehr Aufmerksamkeit und Umsatz erzeugt als Flächen mit hoher Gleichmässigkeit», ergänzt Tobias Jonk, Global Product & Application Management bei Zumtobel.
Warenspezifische Beleuchtung
Jede Zone im Markt benötigt daher ihr eigenes Konzept. «Licht im Bereich Obst und Gemüse braucht etwa ein frisches Marktlicht, das die Farben und Texturen der Produkte authentisch und appetitlich zur Geltung bringt», sagt Thomas Korflür, Vertriebsleiter bei Oktalite. «Regale und Sortimentsgänge werden blendfrei ausgeleuchtet und laden zum Entdecken ein. Die Frischetheken, etwa für Fleisch, Fisch, Käse oder Backwaren, statten wir mit an das jeweilige Sortiment angepassten Lichtfarben aus.» Der Vorteil spezieller Food-Module liegt auch darin, dass sie produktschonend beleuchten und so die Frische so lange wie möglich erhalten, während sie gleichzeitig die Ware in echten Farben darstellen. Der Frischebereich ist eben für die Kundenbindung von besonders grosser Relevanz. Denn nichts ist enttäuschender, als zuhause eine Ware auszupacken, die anders aussieht als im Laden.
Nachhaltige Lichtplanung
Beim Thema Energieeffizienz sei «die Umstellung von konventionellen Leuchten auf LED bei den Händlern inzwischen weitgehend bewältigt», wie es bei Bäro heisst. Um Energie und damit Kosten zu sparen, rücke stattdessen «eine nachhaltige Lichtplanung im Sinne von weniger, aber besserem Licht» in den Vordergrund, wie Christof Volmer von Bäro erklärt. Durch bedarfsgerechte Steuerungen, die durch drahtlose Systeme auf Bluetooth-Basis erfolgen können, lasse sich der Energieverbrauch der Beleuchtung senken.
Verbessertes Einkaufserlebnis Auch «Human Centric Lighting», welches das Wohlbefinden von Kunden und Mitarbeitern fördern soll, steht verstärkt im Fokus. Zum Einsatz kommen sonnenlichtähnliche Lichtfarben, die die Aufenthaltsqualität im Markt verbessern sollen. Zudem müssten die Anforderungen an Beleuchtungsparameter der unterschiedlichen Generationen beachtet werden. So können älteren Kunden, deren Iris eine langsamere Akkommodation hat, ein blendfreies Einkaufserlebnis ermöglicht werden.
Chancen durch Digitalisierung
Mehrwert für Händler wie Kunden schafft die zunehmende Digitalisierung von Lichtkonzepten. Mit ihrer Hilfe lassen sich Kundenströme analysieren, um Grundrisse zu optimieren oder kontaktlose Zugangskontrollen zu schaffen, um im Kontext von Corona sichereres Einkaufen zu ermöglichen. «Licht schafft die perfekte Verknüpfung der digitalen und physischen Welt», erklärt Tobias Jonk von Zumtobel. Es dient als Möglichmacher, um zukunftssicher sowohl im Energie- als auch im Kundenmanagement zu agieren.