Foto: G. Lukas
Die Bedientheke gilt traditionell als starker Differenzierungsfaktor im Lebensmittelhandel. Aktuelle Studien zeigen, dass die Theke für den Verbraucher unverändert attraktiv ist – und sogar noch Potenziale bietet.
Die Bedientheke gilt traditionell als starker Differenzierungsfaktor im Lebensmittelhandel. Aktuelle Studien zeigen, dass die Theke für den Verbraucher unverändert attraktiv ist – und noch Potenziale bietet.
Für die meisten Vollsortimenter – auch unter den MARKANT Mitgliedern ist die Bedientheke unverzichtbar, und das aus guten Gründen. Zum einen ist die Theke einer der wenigen Kontaktpunkte im Markt, an dem noch eine Kommunikation mit dem Kunden stattfindet. Die Theke ist also ein starkes Kundenbindungsinstrument. Hinzu kommt noch eine Reihe weiterer handfester Vorteile, wie die unabhängige Marktforschungsberatung mafowerk in Fürth mit ihren Consumer Insights-Studien zum Verbraucherverhalten beim Kauf von Wurst und Käse detailliert untersucht hat.
Theke punktet mit Qualität, SB-Bereich mit Zeitersparnis
Wurst und Käse sind zentrale Bestandteile des Einkaufs- und Speiseplanes der deutschen Konsumenten: Knapp 90 Prozent der Käseliebhaber kaufen mindestens einmal in der Woche Käse, bei den Wurstkäufern kaufen 40 Prozent sogar mehrmals in der Woche. 83 Prozent der Fleischkäufer halten die Bedientheke für ein zumindest wichtiges Kriterium bei der Auswahl ihrer Einkaufsstätte. Bei der Entscheidungsfindung für den Käsekauf an der Theke werden als Kriterien die Empfehlung des Verkaufspersonals und die Herkunft der Milch deutlich wichtiger. Auch die Marke als Orientierungspunkt spielt hier eine zunehmend größere Rolle. Immerhin 47 Prozent der Befragten konnten Marken an der Käsetheke nennen.
Weiterhin ergab die Studie zum Käseeinkauf: Zeitersparnis ist und bleibt der Hauptgrund bei der Entscheidung zugunsten des SB-Kühlregals. Fast 90 Prozent der SB-Käufer kaufen dort, „weil es schnell geht“. Das Argument „gleiche Qualität und Angebotsvielfalt wie an der Bedientheke“ hingegen nannten bei der Befragung 2016 deutlich weniger Verbraucher als Kaufgrund für den SB-Bereich als noch in den Vorjahren. Im Umkehrschluss sammelt die Theke also auch diesbezüglich Punkte.
Chance auf Kundenbindung und mehr Frequenz
„Besonders durch die Ausweitung des Käse-Angebotes im SB-Kühlregal steht das Sortimentsangebot an der Bedientheke vor der großen Herausforderung, ständig Neues zu bringen, sich durch Andersartigkeit abzugrenzen, den Kunden dabei aber nicht zu überfordern“, berichten die Autoren der Studie. Daher werde ein erfolgreiches Category Management für die Bedientheke zukünftig aufwändiger und auch schnelllebiger sein. Denn: „Verbraucher erwarten gerade an der Theke das Besondere und das Außergewöhnliche. Bei den Käsearten ist der Bergkäse am beliebtesten in den deutschen Bedientheken. Mozzarella und Feta werden am häufigsten im SB-Regal gekauft, Länderspezialitäten wie spanischer Queso Manchego oder französischer Comté wiederum sind die Domäne der Bedientheken.
Für den Handel bieten die Bedientheken aus Sicht der Marktforscher von mafowerk die „Chance für Kundenbindung und mehr Frequenz“, da Kunden die Bedienthekenkompetenz gezielt suchen. Voraussetzung ist die konsequente Umsetzung der Kundenwünsche. Das sind vor allem Auswahl, Warenpräsentation und Personalkompetenz. Diese drei Aspekte setzten die befragten Verbraucher bei der Beurteilung der Thekenkonzepte eines Handelsunternehmens ganz oben auf ihre Prioritätenliste. Eine weitere Erkenntnis: Der Einkauf an der Bedientheke muss stressfrei und angenehm verlaufen. Deshalb sind Freundlichkeit, Empfehlungs- und Servicebereitschaft des Personals wichtige Eckpfeiler an der Theke.