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Das SB-Warenhaus-Unternehmen real,- blickte 2015 auf eine 50-jährige Firmengeschichte zurück – und hat die Weichen für die Zukunft gestellt. Das aktuelle real-Konzept verspricht „neue Maßstäbe im Einzelhandel“. Patrick Müller Sarmiento, Geschäftsführer real,- SB-Warenhaus, im Interview.
Wo sehen Sie heute die Stärken des Konzeptes real,-SB-Warenhaus im Wettbewerbsumfeld?
Wie kaum ein anderes Unternehmen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel bietet real,- die besten Voraussetzungen, Produktinnovationen der Markenartikelhersteller derart professionell in Szene zu setzen. Nur real,- bietet dieses Angebot an Lebensmitteln und Frische, Nonfood und Bekleidung mit solch einer Tiefe und so viel Know-how. Für starke Marken ist die Großfläche daher nach wie vor das ideale Format.
Woran machen Sie das fest?
Die Menschen in Deutschland bevorzugen immer noch das One-Stop-Shopping. Aus diesem Grund glauben wir immer noch zutiefst daran. Aus unserer Sicht ist real,- das einzige deutsche Handelsformat, das die neuen Bedürfnisse der Kunden in allen Kategorien erfüllen kann. Kunden möchten Vielfalt und keiner kann dies besser erfüllen als ein SB-Warenhaus. Mit einer Verkaufsfläche von 7.000 bis 9.000 Quadratmetern können wir die Bedürfnisse von 99 Prozent aller deutschen Kunden erfüllen. Und mit unserem Sortiment, das vom Einstiegs- bis zum Premiumsegment reicht, reagieren wir in weiten Teilen besser auf die Preis-Sensibilität der Deutschen als unsere Wettbewerber.
Wie schlagen sich die Umstellungen auf den Flächen nach dem Essener Konzept nieder?
Bereits ein Jahr nach der Eröffnung verzeichnete Essen ein Umsatzplus von rund 15 Prozent. Dass die Essener Kunden in jeder Weise vom neuen Konzept überzeugt sind, zeigte nicht nur das positive Feedback, sondern spiegelte sich auch in dem Plus an Kundenzuwachs von rund 25 Prozent wider.
Wie entwickeln sich die anderen Märkte?
Auch die anderen modernisierten Märkte zeigen eine deutliche positive Entwicklung auf. Wir sehen Wachstumsraten und eine extrem hohe Kundenzufriedenheit. Und das macht deutlich: Unsere Kunden sind offen für Neues und wissen die zusätzlichen Services zu schätzen. So konnten wir mithilfe einer kundenorientierten Neuzuordnung der Food- und Nonfood-Konzepte sowie einer verbesserten Sortimentsstruktur, günstigeren Preisen und einer einzigartigen Einkaufsatmosphäre deutlich bei unseren Kunden punkten.
Wie erfolgreich sind die Multichannel-Konzepte von real,-?
Wir möchten unseren Kunden individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote anbieten. Dementsprechend setzen wir seit vielen Jahren erfolgreich auf den Multichannel-Ansatz. Unsere deutschlandweit rund 300 real,-Märkte werden durch einen Onlineshop sowie an einigen Standorten durch Drive- und Click & Collect-Angebote sowie einen Lieferservice ergänzt. Mit unserem Onlineshop real.de, über den wir vornehmlich Nonfoodprodukte anbieten, ermöglichen wir unseren Kunden, bequem von zuhause einzukaufen und die Ware entweder versandkostenfrei in den Wunschmarkt des Kunden oder direkt nach Hause liefern zu lassen.
Sind für 2016 Neuerungen geplant?
Für unseren Online-Shop werden wir im Laufe des Jahres das Sortiment deutlich ausbauen und weitere Multichannel-Services einführen. Im Nonfood-Bereich wollen wir das jetzt schon hohe E-Commerce-Volumen in den nächsten zwei bis drei Jahren noch verdoppeln. Food-E-Commerce ist dagegen in Deutschland extrem schwierig. Jeder weiß, dass es hier derzeit keine große Chance gibt, profitabel zu arbeiten. Trotzdem müssen wir hier Erfahrungen sammeln. Denn früher oder später werden die Kunden den Wunsch haben, auch über diesen Kanal zu kaufen. Neben den bereits bestehenden Drive-Stationen haben wir mit unserer Click&Collect-Lösung enorme Fortschritte gemacht und erreichen alleine damit bereits drei Millionen Kunden in Deutschland.