Praktische Wachstumstreiber

Montag, 29. Januar 2024
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Der deutsche Markt für Elektrohausgeräte war zuletzt rückläufig. Trotzdem gibt es sowohl bei den Gross- als auch den Kleingeräten Wachstumstreiber und Zukunftsperspektiven. 

Nach einem starken Aufschwung während der Pandemie ging die Nachfrage im deutschen Markt für Elektrogeräte 2022 wieder zurück. Diese Schwäche hielt auch 2023 weiter an, wie die Zahlen der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zeigen. Grossgeräte verzeichneten im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Absatzrückgang von fast 13 Prozent. Bei Kleingeräten ging der Absatz um sechs Prozent zurück. Im Detail betrachtet, zeigen beide Segmente aber zum Teil starke Wachstumstreiber und künftige Nachfragetrends. Gefragt sind Produkteigenschaften, die für Nachhaltigkeit, Premium und Innovation stehen. «Die Branche muss sich auf die veränderten Bedürfnisse einstellen und innovative Lösungen anbieten, um weiterhin erfolgreich zu bleiben», lautet das Fazit der GfK-Studie.
 
Der praktische Nutzen zählt
Vor allem das auch für Vollsortimenter und SB-Warenhäuser sowie Drogeriemärkte wichtige Segment der Kleingeräte bietet Chancen. So stehen hochwertige und innovative Produkte, die das alltägliche Leben auf praktische Art und Weise bereichern, beim Verbraucher unverändert hoch im Kurs. Daher konnten beispielsweise die komfortablen Akku-Staubsauger mit Handstück im Umsatz um elf Prozent wachsen. Auch Heissluftfritteusen (+29 %), die gesündere Alternativen bieten, oder Siebträgermaschinen (+10 %), die Barista-Qualität auch zu Hause ermöglichen, verzeichneten ein Umsatzplus. «Während der Gesamtmarkt für Kleingeräte unter Druck steht, zeigen Premiumprodukte und innovative Geräte eine positive Entwicklung entgegen dem allgemeinen Trend», sagt Thilo Heyder, Experte für Elektrokleingeräte bei GfK. Nach der Pandemie waren zudem Geräte für die Körperpflege, wie zum Beispiel Hairstyling-Geräte mit einem Umsatzplus von neun Prozent, Handföhne (+27 %) und elektrische Zahnbürsten (+8 %) weiter auf dem Vormarsch.
 
Grossgeräte müssen sparsam sein
Bei den Grossgeräten achten die Kunden aktuell auch vor dem Hintergrund der Inflation aufs Geld. Während der Pandemie wurden häufig Käufe wegen interessanter Produktupgrades vorgezogen, jetzt geht es vor allem um den Ersatz defekter Geräte. Aber auch hier gibt es Sonderkonjunkturen. So wachsen bei den Grossgeräten besonders die energieeffizienten und smarten Geräte. Der Anteil der Energieeffizienzklasse A bei Waschmaschinen, Kühl- und Gefriergeräten sowie Geschirrspülern stieg im ersten Halbjahr 2023 auf 23 Prozent – plus 14 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2022. Bei Waschmaschinen lag der Anteil der Energieeffizienzklasse A sogar bei 64 Prozent. Viele dieser Geräte erlauben auch das Tracking des Energieverbrauchs per App, was ein weiteres Kaufargument ist. 
 
Smarte Geräte sind begehrt
Obwohl Smart-Technologien laut der GfK-Analyse bei Verbrauchern noch nicht zu den wichtigsten Features gehören, wuchs auch in diesem Bereich der Umsatz gegen den allgemeinen Markttrend im ersten Halbjahr um etwa fünf Prozent. Geschirrspüler verzeichneten dabei ein bemerkenswertes Umsatzplus von 46 Prozent – mittlerweile hat fast jeder zweite verkaufte Geschirrspüler smarte Funktionen, die auch beim Energiesparen helfen. «Die Verbraucher entscheiden sich zunehmend für diese energieeffizienten und intelligenten Geräte, um langfristig über den gesamten Lebenszyklus Kosten einzusparen», stellt Markus Wagenhäuser, GfK-Experte für Elektrogrossgeräte, fest.

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Prognose '24  

Auf Basis von Faktoren wie Durchschnittspreis, Inflationsrate, Google-Suchanfragen, dem GfK-Konsumklima und Expertenwissen prognostiziert das «GfK Scenario Forecasting» verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten für die strategische Vorausplanung. Unter neutralen Voraussetzungen betrachtet, wird für den Markt der technischen Konsumgüter inklusive E-Geräte 2024 ein Minus von 0,2 Prozent erwartet. Bei positiven Voraussetzungen, wie Abflachen der Inflation und verbesserte Konsumstimmung, prognostiziert das Tool ein Plus von 1,6 Prozent.