Label mit viel Potenzial

Dienstag, 06. Dezember 2016
Foto: Unternehmen

Mit der im Februar vorgestellten Eigenmarke „vegan leben“ steigt die Bartels-Langness Handelsgesellschaft strategisch in einen noch kleinen, aber dynamisch wachsenden Markt ein.

Vegane Brotaufstriche, Suppen, Remouladen und vieles mehr: Vorerst rund 150 Produkte umfasst das Sortiment der Qualitätsmarke „vegan leben“ der Bartels-Langness-Gruppe. Die Muttergesellschaft von famila und Markant gehört zu den ersten Handelsunternehmen in Deutschland, die eine vegane Dachmarke auf den Markt bringen. „Wir beobachten ein zunehmendes Interesse an vegetarischer und veganer Ernährung und wollen unseren Kunden mit der neuen Marke eine klare Orientierung bieten“, erklärt famila- und Markant-Geschäftsführer Klaus Stechhöfer.  Bartels-Langness arbeitet dazu mit 26 bekannten Herstellern veganer Waren zusammen. Alle Produkte müssen hohen Qualitätsansprüchen genügen und sind zu 100 Prozent vegan – garantiert durch das V-Label des Vegetarierbundes Deutschland (VEBU). Zusätzlich tragen die meisten Produkte ein Bio-Siegel.

Wachstumsrate 17 Prozent

Bartels-Langness positioniert sich damit strategisch in einem Markt, der viel Potenzial bietet. Nach Angaben des VEBU leben in Deutschland schon knapp eine Million Menschen vegan, verzichten also auf jegliche tierischen Nahrungsmittel. „Die vegane Lebensweise ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, so VEBU-Geschäftsführer Sebastian Joy. „Der Markt boomt, und ein Ende ist nicht in Sicht“, beobachtet auch Dr. Susanne Eichholz-Klein, Leiterin der IFH Retail Consultants. Der im Frühjahr erschienene Branchenreport „Vegetarisch & Vegan“ des Kölner Instituts für Handelsforschung (mehr Infos: www.ifh.de) geht davon aus, dass im Jahr 2015 rund 454 Millionen Euro mit vegetarischen und veganen Produkten umgesetzt wurden – dies betrifft die Kernwarengruppen vegetarische und vegane Fleisch- und Milchalternativen sowie die pflanzlichen Brotaufstriche. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate lag bei fast 17 Prozent. Dieses Wachstum wird sich laut IFH-Prognose auch in den kommenden Jahren fortsetzen.

Gebündelte Platzierung

Das gesamte „vegan leben“-Sortiment von Bartels-Langness finden die Kunden in allen famila-Warenhäusern und Markant-Märkten. „Wir setzen auf Blockplatzierungen – das erspart den Kunden langes Suchen“, erklärt Simon Parbs, bei Bartels-Langness zuständig für den Einkauf und die Entwicklung der Qualitätsmarken (siehe Interview). In jedem Markt wurde ein veganes Stammregal eingerichtet, in dem die Produkte des Trockensortiments zu finden sind. Kühlpflichtige Produkte werden im Kühlregal ebenfalls im Block präsentiert. Die Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel sind in der Drogerieabteilung hingegen in die Sortimente eingereiht. Hervorgehoben wird das Sortiment durch Regalstörer und Regaletiketten.

Auch die Kommunikation der neuen Marke ist breit und professionell aufgestellt. Die Produkte werden regelmäßig themenbezogen im Handzettel und am POS beworben. Außerdem gibt es Berichte und Anzeigen im Mitarbeitermagazin und in den Kundenmagazinen „Hier/leben“ und „Bela aktuell“. Auf der eigens gebauten Website (www.veganleben.de) wird rund um das Sortiment sowie über wechselnde allgemeine Themen informiert. Und über die facebook-Seite von famila-Nordost werden Produkttests und Gewinnspiele durchgeführt. „Wir sprechen mit unserer Qualitätsmarke schließlich nicht nur Veganer, sondern auch Flexitarier und generell alle ernährungsbewusste Menschen an“, erklärt Marken-Chef Simon Parbs.

News

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Das Start-up K-Group ist der Gewinner der Pitchs auf dem 126. Markant Handelsforum.

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Das Tiroler Familienunternehmen MPREIS kooperiert in Südtirol mit zahlreichen lokalen Betrieben aus der regionalen Kleinstruktur, insbesondere mit Bäckereien, Landwirten und Metzgereien.

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Bedingt durch die extremen Witterungsbedingungen werden die Erntemengen in deutschen Weinbergen 2024 deutlich geringer ausfallen als im Vorjahr, dafür aber nach Einschätzung des Deutschen Weininstituts (DWI) hervorragende Qualität liefern.

Interview

Simon Parbs, bei der Bartels-Langness Handelsgesellschaft zuständig für den Einkauf und die Entwicklung der Qualitätsmarken, zieht eine erste Zwischenbilanz.

Acht Monate „vegan leben“: Wie sehen Ihre Erfahrungen aus?
Unsere Erwartungen wurden übertroffen! Im Regieeinzelhandel (famila, Markant) hat sich die Marke stabil etabliert. Wir verzeichnen ein konstant hohes Nachfrage-Niveau. Auch im Großhandel ist „vegan leben“ überaus erfolgreich. Bestehende Großhandelskunden konnten wir rasch mit dem durchgängigen und klaren Markenkonzept gewinnen. Weitere Distributionspartner sind durchaus willkommen.

Welche veganen Sortimente stoßen auf besonderes Kundeninteresse?
Am stärksten werden die Superfoods und Smoothiepulver sowie gekühlte Fleischersatzprodukte, aber auch vermeintliche Randsortimente wie Dosenfertiggerichte nachgefragt. Auch freuen sich unsere Kunden über echte Problemlöser wie veganes Weingummi oder fertigen Cappuccino ohne Milchpulver. Die Wasch- und Putzmittel stellen eine gelungene Sortimentsabrundung dar.

Wird das Sortiment künftig ausgeweitet?
Wir arbeiten permanent an dem Sortiment. Ziel ist es, das Sortiment sinnvoll zu erweitern – Wachstum mit Augenmaß, damit wir Qualität und Preisniveau halten können. Denn die Produkte von „vegan leben“ bieten attraktive Spannen und sind im Vergleich zu anderen Anbietern günstiger.

 

Statements

Dr. Susanne Eichholz-Klein, Leiterin IFH Retail Consultants
„Im vergangenen Jahr machten vegane und vegetarische Lebensmittel 0,6 Prozent des Lebensmittelmarktvolumens (ohne Tabakwaren) aus. Die Zahl der Vegetarier, Veganer und Flexitarier ist zuletzt erkennbar gewachsen. Vor allem Supermärkte profitieren vom Boom im Markt für vegetarische und vegane Lebensmittel. Ihr Marktanteil lag 2015 bei 31 Prozent, gefolgt von Verbrauchermärkten und Discountern mit Anteilen von 17 bzw. 15 Prozent. Der Lebensmitteleinzelhandel – also Supermärkte, Verbrauchermärkte und Discounter zusammengenommen – konnte im vergangenen Jahr insgesamt 60 Prozent des Umsatzes mit vegetarischen und veganen Lebensmitteln für sich verbuchen. In den Kernwarengruppen Fleisch- und Molkereiersatzprodukte sowie Frühstück lag der Marktanteil sogar bei 64 Prozent. Der Fachhandel hat in den letzten Jahren an Bedeutung verloren. Für die kommenden Jahre erwarten wir, dass der LEH seine Marktanteile weiter ausbauen kann. Ursache hierfür ist die Erweiterung der veganen Sortimente im LEH."

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