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Das Ostergeschäft gilt als Saisonstart in die starke Eissaison im Sommer. Wie Sie das Geschäft beflügeln können und welche Konzepte 2015 gefragt sind.
Ostern steht vor der Tür. Höchste Zeit, das Eissortiment in Schuss zu bringen. Denn die Zeit unmittelbar vor den Festtagen gilt als der Auftakt für die süße Leckerei vor den starken Sommermonaten. „Neben der Sommersaison ist die Osterwoche eine der wichtigsten Abverkaufswochen für Eis“, sagt Bernhard Knüttel, Group Manager Channel Category Sales Development Retail bei Nestlé Schöller. Darauf sollte jetzt das Eissortiment in der Truhe abgestimmt sein. „Im Frühjahr sind entsprechend fruchtige Noten, die die Vorfreude auf den Sommer einfangen, besonders beliebt“, sagt Andreas Bieda, Brand Manager Cremissimo bei Langnese. Die Klassiker Vanille und Schokolade sollten jedoch ganzjährig fester Bestandteil in der Truhe sein. Zu besonderen Anlässen, wie Ostern werden auch Eisspezialitäten und Premiummarken gerne nachgefragt.
Familienpackungen zu den Festtagen
Aber nicht nur die Auswahl der Sorten spielt eine entscheidende Rolle – auch das richtige Angebot an Verpackungsformaten ist für die Verbraucher ein kaufentscheidendes Kriterium. „Die Wahl des Formats ist stark durch den Verzehranlass definiert“, sagt Bernhard Knüttel. So steigt nach Angaben von IRI die Nachfrage von Familienpackungen an Ostern stark an. Dabei verzeichnete dieses Verpackungsformat im Jahr 2014 insgesamt einen Rückgang (Umsatz: - 2,1 %; Absatz: - 5,7 %), macht aber rund 47 Prozent der Gesamtmenge von Speiseeis aus, die der Lebensmittelhandel 2014 verkauft hat - Multipacks sind daran mit rund 46 Prozent beteiligt, allerdings mit steigender Tendenz und mehr Wertschöpfung für den Handel. Kleinpackungen machen rund sieben Prozent des Gesamtabsatzes im LEH aus, bringen jedoch rund 16 Prozent des Umsatzes ein.
Veränderungen in der Nische: Sorbet
In der Nische hat insbesondere das Sorbet eine verstärkte Aufmerksamkeit verdient: Der Absatz in diesem Segment ist 2014 nach Angaben von IRI um 88 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Zu den beliebten Sorten zählen hier unter anderem Erdbeere, Zitrone oder Mango. Bei den Sorbets werden jedoch bevorzugt Familienpackungen und Kleinpackungen für Singles nachgefragt. Multipacks sind dagegen in der Gunst der Verbraucher in dieser Kategorie gesunken. Betrachtet man den Saisonverlauf für Sorbets in der Familienpackung, so zeigt die Auswertung von IRI einen klaren Umsatzanstieg zu Ostern 2014 (KW 15 bis 17). Dieser bleibt anschließend in den Sommermonaten von Juni bis Juli auf einem konstanten Niveau.
Umsatzpotenzial bei Speiseeis nutzen
Der Wind steht günstig für eine Vermarktung von Speiseeis im Lebensmittelhandel. Der E.I.S. Info-Service des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) stellt bei den Verbrauchern einen kontinuierlichen Trend zur Verlagerung des Eiskonsums in die eigenen vier Wände fest. So sind die Marktanteile für den Eiskonsum zu Hause von 2004 von 82 Prozent auf 86 Prozent im Jahr 2014 gestiegen, wie der BDSI prognostiziert. Dieses Potenzial können Sie sich mit entsprechender Präsenz im Markt zu Nutze machen. „In der Eistheke sollte der Saisonstart mit einer größtmöglichen Vielfalt an Eiskrem eingeläutet werden und den Kunden so Lust auf einen köstlichen Eiskrem-Sommer machen“, heißt es aus dem Hause R & R Ice Cream. Hintergrund: Die Eiskäufer sind stark impulsgetrieben. In der Eisabteilung gibt es deutlich mehr Spontanbesucher als in anderen Kategorien. „Rund 50 Prozent der Käufe werden spontan getätigt“, sagt Bernhard Knüttel von Nestlé Schöller. Zweitplatzierungen in Kassennähe können zusätzliche Impulskäufe auslösen. Zu Ostern empfehlen sich außerdem prominente Platzierungen im Hauptkundenlauf, um den Absatz zu fördern. Denn Eis gilt als beliebtes Dessert an den Festtagen. Verbundplatzierungen mit Eierlikör, Dessertsaucen sowie Zucker- oder Waffel-Dekor bieten weitere aufmerksamkeitsstarke Impulse.