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Der Markt für TK-Pizza wächst weiterhin. Dabei forcieren vor allem neue kreative Geschmacksrichtungen und Innovationen, die den aktuellen Ernährungstrends der Konsumenten folgen, die Nachfrage.
Sie gehören zu den Stars in den Tiefkühltruhen und -schränken des Handels und spielt in der Liga der umsatzstarken TK-Warengruppen ganz vorne mit, gleich nach TK-Fisch: die TK-Pizzen. Es vergeht kaum ein Jahr, indem die Warengruppe nicht weitere Zuwächse verbucht. Insgesamt verzehrt jeder Bundesbürger nach Informationen des Deutschen Tiefkühlinstituts (DTI) durchschnittlich elf Exemplare pro Jahr. Besonders junge Leute zählen zu den Pizza-Fans: Wenn TK-Kost gekauft wird, greifen fast 80 Prozent der Verbraucher unter 30 Jahren zur TK-Pizza. Der Grund dafür liegt neben dem Convenience-Aspekt sicher in der stetig wachsenden Angebotsvielfalt und modernen Rezepturen, mit der die Hersteller den italienischen TK-Klassiker immer wieder neu interpretieren und so für Abwechslung sorgen. So treiben laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) Innovationen in diesem Jahr den Markt weiter an und befeuern damit auch das Wachstum der gesamten TK-Kost-Kategorie.
Entscheidende Kaufkriterien
Pizza-Fans sind außerordentlich markenbewusst. 70 Prozent des Umsatzes entfallen nach Herstellerangaben auf Markenprodukte, die das Wachstum auch aktuell vorantreiben. Ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung vor der Truhe spielen die Sorten. Findet der Verbraucher die gewünschte Pizza nicht vor, kommt es laut aktuellen Studien in gut 25 Prozent der Fälle zum Kaufabbruch, heißt es bei Marktführer Dr. Oetker. Dieses Suchverhalten sollte sich auch im Aufbau der TK-Pizza-Präsentation in der Truhe widerspiegeln.
In den letzten Jahren sind die Ansprüche der Verbraucher an die Qualität der TK-Klassiker deutlich gestiegen. Die Wunschliste folgt den aktuellen allgemeinen Food-Trends für eine ausgewogene und möglichst naturbelassene Ernährung. Wertige und natürliche Zutaten ohne Zusatzstoffe stehen im Fokus. Etwa bei Dr. Schär, der auf Farb- und Konservierungsstoffe, künstliche Aromen, gehärtete Fette und Geschmacksverstärker nach eigenen Aussagen komplett verzichtet. Dr. Oetker hat seine Linie „Tradizionale“ entsprechend in diesem Jahr neu ausgerichtet und verzichtet nun in der Bodenrezeptur auf Zusatzstoffe.
Veggie-Pizza boomt
Zugleich sind Sortenvielfalt und Abwechslung auf dem Speisezettel gefragt. Und natürlich stimuliert vor allem der Megatrend Vegetarisch/Vegan die Nachfrage auch in dieser Kategorie die Nachfrage – derzeit mehr als jede andere Pizza-Variante. Der Preis tritt gerade in diesem Marktsegment in den Hintergrund und schafft damit die Chance, die Rendite der gesamten Warengruppe zu verbessern. Dr. Oetker ist im letzten Jahr bereits mit einer Veggie-Pizza in den Markt für Fleischalternativen eingestiegen. Bereits ein Drittel aller angebotenen Pizzen von Dr. Oetker sei zudem fleischlos und somit für Vegetarier geeignet, heißt es aus Bielefeld. Nestlé Wagner hat aktuell mit der neuen vegetarischen Big Pizza X-Tra Cheese ebenfalls zu einer Angebotserweiterung in diesem Wachstumssegment beigetragen, und die Hersteller Dr. Schär, Alnatura und Followfood bieten ebenfalls innerhalb ihrer TK-Pizza-Sortimente vegetarische Varianten an.
Mit aktuellen Sortimentsergänzungen wollen die Hersteller zudem zu einer Erhöhung der Käuferreichweite im Bereich der „sensiblen Esser“ beitragen, einer Käufergruppe, die aufgrund von tatsächlicher oder vermeintlicher Gluten- und/oder Laktoseunverträglichkeit bisher auf Pizzagenuss verzichtet hat. Das Ristorante Sortiment von Dr. Oetker wurde im Oktober frisch überarbeitet und bietet jetzt auch zwei glutenfreie Produkte. Dr. Schär stellt seine Pizzen ausschließlich mit rein glutenfreien Zutaten her und bietet auch laktosefreie Varianten im TK-Sortiment an.
Marktnische Bio
Und Bio? Während der Biomarkt seit Jahren boomt und in fast allen Kategorien Bio-Anteile von fünf bis zehn Prozent erreicht werden, wundert sich Hersteller Followfood, dass der Markt für Bio-TK-Pizza im klassischen LEH praktisch nicht vorhanden ist – ein Vakuum, dass zu füllen der Hersteller mit Bio Pizza Salmone und Holzofen-Minis Margherita angetreten ist. Damit könne der Händler gegenüber dem Wettbewerb für echte Differenzierung in der TK-Truhe sorgen und von Produkten profitieren, für die die entsprechenden Käufergruppen bereit sind, deutlich mehr zu zahlen.