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Unabhängig von Sorte und Herkunftsland steht Whisky bei den Kunden derzeit hoch im Kurs. Wer sowohl für Kenner und Neulinge etwas im Programm hat und darüber hinaus sein Portfolio erlebnisorientiert präsentiert, sollte bei der Klientel punkten können.
Warenkunde
Abhängig von seiner Herkunft und der individuellen Herstellung beschert Whisky den Konsumenten, je nach Kenntnisstand, unverwechselbare bis aussergewöhnliche Genussmomente. Ein kleiner Überblick über verschiedene Whiskysorten.
Bourbon: Er wird auch Kentucky Straight genannt und ist wohl der bekannteste US-Whiskey. Sein Name geht auf Bourbon County zurück: eine Region im US-Bundestaat Kentucky. Es ist gesetzlich festgelegt, dass seine Maische zu mindestens 51 Prozent aus Mais bestehen muss. Bei der Gärung kann das Sour-Mash-Verfahren genutzt werden. Das heisst, dass der frisch angesetzten Maische neben der Hefe auch ein Teil bereits fertig fermentierte saure Maische (Sour Mesh) zugesetzt wird. Das gibt der Mischung einen besonderen Charakter. Das Destillat lagert mindestens zwei Jahre in neuen, ausgebrannten Fässern aus amerikanischer Weisseiche. Charakteristisch sind süssliche Noten von Vanille und Karamell.
Irish Whiskey: Irischer Whiskey schmeckt fast nie rauchig. Das liegt daran, dass er – anders als etliche schottische Varianten – nicht getorft wird. Die Gerste wird nach dem Keimen also nicht über Torffeuern getrocknet. Dadurch ist er leichter und milder im Geschmack. Irish Whiskey wird häufig dreifach destilliert. Dadurch hat er nach der Destillation meist einen Alkoholgehalt von 80 Vol.-%. Irish Whiskey kann aus einer Mischung verschiedener Getreidesorten hergestellt werden, wodurch er vielfältige Aromen aufweisen kann, darunter fruchtige und nussige Nuancen. Übrigens hat die Whiskey-Herstellung ihren Ursprung in Irland, wo 1608 die erste registrierte Whiskey-Destillerie gegründet wurde.
Schottischer Whisky (Scotch): Als Rohstoffe sind in der Regel gemälzte Gerste, Wasser und Hefe erlaubt. Anders als beim Bourbon darf dem Produkt Zuckerkulör (Farbe) zugesetzt werden. Seine Mindestreifedauer liegt bei drei Jahren. Getorfte Whiskys, bei denen die Trockenöfen für die gekeimte Gerste mit Torf befeuert werden, können einen subtilen Hauch von Rauch haben oder auch von sehr intensivem und starkem Rauch-Aroma sein. Das hängt etwa von der Art des Torfs, Dauer der Trocknung und der Lagerung des Malzes ab. Scotch wird in der Regel zweimal destilliert. Die Geschmacksnuancen können von fruchtig-blumig und malzig bis torfig/streng, salzig, wild reichen.
Blended Whiskys: Hier werden Whiskys aus mehreren Brennereien vermischt. Das Blenden (Vermählen) von vielen verschiedenen Whiskys ist eine Kunst für sich. Schliesslich muss jeder abgefüllte Blend den gleichen Charakter haben wie die vorherige und die nächste Variante. Bei Blended Scotch Whisky wird in der Regel Malt und Grain Whisky verschiedener Destillerien kombiniert.
Single Malts: Sie stammen aus nur einer Destillerie und werden mit gemälzter Gerste in kupfernen Brennblasen destilliert. Single Malts gibt es als Scotch, Irish und American.
Single Grain Scotch Whisky: Das ist Whisky, der grösstenteils aus ungemälzter Gerste hergestellt wird. Um die enzymatische Umwandlung der Stärke in Malzzucker in Gang zu bringen, wird für gewöhnlich auch ein Anteil gemälzter Gerste verwendet. Diese Whiskysorte kann weitere Getreidearten enthalten, beispielsweise Roggen, Hafer, Weizen oder Mais.
American Rye Whiskey: Er enthält 51 Prozent Roggen und reift, genauso wie Bourbon, mindesten zwei Jahre in neuen Eichenfässern. Typisch ist sein würziger Charakter mit Aromen von Gewürzen wie Pfeffer und Zimt.
Irish Pott Still Whiskey: Er ist für Irland typisch. Verwendet wird eine Mischung von jeweils mindestens 30 Prozent gemälzter und ungemälzter Gerste. Es können bis zu fünf Prozent andere Getreidesorten zugegeben werden.
Finishes: Whisky-Fässer können etwa aus europäischer oder amerikanischer Eiche gefertigt sein. Zur Reifung des edlen Getränks können zudem Fässer verwendet werden, die vorher für andere Spirituosen genutzt wurden, etwa Sherry, Rum, Port- oder Süsswein. Solche Fässer werden gerne für Finishes genommen: Dabei wird der Whisky nach der ersten Reifung weitere Monate gelagert.
Whiskey oder Whisky?: Je nach Schreibweise kann man auf die Herkunft des Produkts rückschliessen. Whiskey bezeichnet in der Regel amerikanische und irische Sorten, Whisky hingegen schottische und kanadische. Allerdings gibt es gelegentlich Ausnahmen. Deutsche Duden-Schreibweise: Whisky.