Fruchterlebnis plus

Montag, 26. Juni 2023
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Bei Säften schätzen Verbraucher innovative Produkte, die ihnen einen Mehrwert versprechen und lecker schmecken. Zudem soll es zumeist natürlich und hochwertig sein. Aber auch altbekannte Klassiker sind weiterhin gefragt.

Beim Konsum von Säften haben die Deutschen im internationalen Wettbewerb die Nase vorn. In 2022 haben sie pro Kopf 28 Liter Fruchtsaft und Nektar getrunken, wie der Verband der Deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) berichtet. Laut Verband konnten vor allem hochwertige Direktsäfte, Smoothies und Saftshots ihre Marktanteile ausbauen. Auch bei den Klassikern Orange und Apfel ist eine stabile Nachfrage zu sehen. «Traditionell laufen pure Direktsäfte aus erster Pressung, so genannte Muttersäfte, als Kategorietreiber sehr gut, ebenso wie Mehrfrucht- und Gemüsesäfte mit Zusatznutzen aus Botanicals oder Vitaminen und Mineralstoffen», sagt André Haschke, Vertriebsleiter/Bereichsleitung Marketing, Vertrieb und Logistik Haus Rabenhorst. Auch Hannes Hubrich, Marketing Manager bei Amecke, stellt fest, dass während der Corona-Pandemie vor allem höherwertige Marken, Säfte mit gesundheitlichem Zusatznutzen und Bio-Produkte profitiert hätten. «Die gängigsten Sorten sind natürlich Orange, Apfel und Multivitamin.» Das Unternehmen habe aber immer schon auf Mehrwertkonzepte gesetzt, seien es säurearme oder angereicherte Säfte.

Weniger Zucker
Ann-Christin Netenjakob, Senior Brandmanagerin hohes C, Eckes-Granini Deutschland, macht zwei Megatrends aus. Zum einen Genussmomente für einen Ausgleich zum Alltag. Zum anderen spielt das Gesundheitsbewusstsein, besonders der Wunsch nach weniger Zucker, eine Rolle.» Entsprechend wurde mit hohes C Juicy Balance ein neues Produkt mit 40 Prozent weniger Zucker ohne Süssungsmittel eingeführt. Auch bei Amecke wird dieses Bedürfnis mit der «Sanfte Süsse»-Range berücksichtigt. «Bei diesen Säften setzen wir einen Teil Kokosnusssaft ein, der von Natur aus kaum Zucker enthält», erläutert Hubrich. Zudem hat man eine Innovation mit Kollagen auf den Markt gebracht – ein Eiweiss, dass auch in Nahrungsergänzungsmitteln und Kosmetika gerade einen Boom erlebt. Zudem geht der Trend zu Gemüsesäften mit geringerem Zuckeranteil, worauf die Marke Rabenhorst mit Neuprodukten wie «Basen-Balance» oder «Immunkraft» eingeht – beide sind mit Zink angereichert.

Qualität entscheidet
Momentan gerät auch bei Fruchtsaft der Preis in den Fokus. «Natürlich gibt es Käufer, die nur ein fruchtiges Getränk suchen. Diese sind in der Regel preissensibel und kaufen vorwiegend das, was im Angebot ist», sagt Hubrich. Wer dagegen gezielt solche Verbraucher im Blick hat, die einen Zusatznutzen suchen, darf wohl eher gelassen bleiben. Durch die Entwicklung hin zu einer bewussteren Ernährung würden bei hochwertiger Ware auch Preise akzeptiert, die nicht mit denen von Nektaren oder Konzentraten zu vergleichen seien, ist die Erfahrung von Haschke.

Bei der Verpackung präferieren die Verbraucher laut Amecke die Einweglösungen Kartonverpackung und PET. Mehrweg-Flaschen würden lediglich zehn Prozent des Marktes ausmachen. Und Rabenhorst macht verschiedene Gebindegrössen als kauffördernd aus: etwa die Wahl zwischen 700/750-Milliliter- und 125-Milliliter-Braunglasflaschen – oder Shots im 60-Milliliter-Format, die zu einem beliebten On-the-go-Produkt geworden seien.

Und was ist sonst für den Abverkauf im Markt wichtig? «Neben der gut sortierten und ansprechenden Regalplatzierung sehen wir verstärkte Chancen in Zweitplatzierungen im Umfeld des Obst- und Frischesegments», so Netenjakob. Im Handel fänden sich mittlerweile eigene Saftregale, Verkaufsständer für Sortimentsanbieter als Dauerplatzierung in der Nähe des Saftregals oder Dauer-Zweitplatzierungen im Obst und Gemüse-Bereich, so Haschke. Daneben biete sich für Shots eine Platzierung im Kühlregal oder in der Kassenzone an. So kann der Interessent auch kurz vor dem Bezahlen noch zugreifen.

Streuobst aus der Region

Wichtige Quelle für Rohware 
Bei Direktsäften konnte in Deutschland insbesondere Apfelsaft seinen Marktanteil ausbauen. Das ist auf das vielfältige Angebot von regionalen Streuobstsäften zurückzuführen, die viele Keltereien produzieren. Streuobst aus der Region ist für sie die wichtigste Quelle für ihre Rohware. 2022 wurden insgesamt 382 Mio. Liter aus Streuobst und Tafeläpfeln gewonnen, 68 Mio. Liter davon als Bio-Ware. Das entspricht dem langjährigen Durchschnitt. Die Verfügbarkeit von Rohware ist für alle Fruchtsafthersteller ein wichtiges Thema. Die Wetterextreme der letzten Jahre und die teilweise exponentiellen Kostensteigerungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette erhöhen das Risiko der Betriebe zunehmend.             
Quelle: VdF

News

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Vom 24. bis 25. April findet das 125. Markant Handelsforum statt. Zu erwarten sind neben zeitaktuellen Vorträgen und Innovationen für den POS auch ein praxisnaher Austausch.

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Tegut hat das Jahr 2023 mit einem Nettoumsatz von 1,28 Milliarden Euro abgeschlossen und damit das Ergebnis des Vorjahres um 2,44 Prozent übertroffen.

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Nach einem Einbruch zu Jahresbeginn stabilisiert sich die Konsumstimmung in Deutschland jetzt wieder.

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In Österreich können biologische Lebensmittel trotz allgemeiner Teuerungen auf treue Verbraucher zählen.

Marktzahlen

Deutschland
Insgesamt liegt das Marktvolumen von Fruchtsaft, Nektar und stillen Fruchtsaftgetränken laut dem Verband der Deutschen Fruchtsaft-Industrie bei 3,2 Mrd. Euro und verzeichnet eine leichte Steigerung zum Vorjahr von 3 %. Während der Fruchtsaftkonsum 2022 stabil bei 20,4 Litern blieb, sank der Pro-Kopf-Verbrauch von Fruchtnektar von 8,1 auf 7,6 Liter.

Auf fruchthaltige Getränke (Säfte, Nektare, Fruchtsaftgetränke, Smoothies) entfällt laut Gesellschaft für Konsumforschung GfK rund jeder elfte Liter bzw. jeder fünfte Euro im Haushaltskonsum bei den Alkoholfreien Getränken. Konnte sich die Kategorie während der Corona-Pandemie durch die vermehrten Frühstückssituationen zu Hause einer höheren Nachfrage erfreuen, zeigte sich im letzten Jahr wieder eine leicht rückläufige Entwicklung von ca. 2 % im Volumen. 2022 war eine verstärkte Nachfrage nach Biofruchtsäften, milden Saftkonzepten sowie dem innovativen Segment der Gesundheits-Shots auszumachen, z. B. mit Ingwer.

Österreich
Laut dem Verband der Getränkehersteller Österreichs war der Fruchtsaftmarkt 2022 wieder deutlich im Plus. Die Auswertung des Inlandsabsatzes von Fruchtsäften, Nektaren, Fruchtsaftgetränken und gespritzten Fruchtsäften zeigte einen Zuwachs von 6,1 % auf rund 1,78 Mio. Hektoliter. Bei der grössten Kategorie Fruchtsäfte betrug das Wachstum 7 %, bei Nektaren 6,9 %. Bei den gespritzten Fruchtsäften lag das Plus bei 7,2 %, bei den fruchthaltigen Getränken bei 2,2 %. Das Wachstum wurde in erster Linie von den Geschmacksrichtungen Apfel und Orange dominiert.

Schweiz
Laut dem Schweizer Obstverband wurden 2022 insgesamt 53 732 Tonnen Mostäpfel und 3 268 Tonnen Mostbirnen in den Mostereien verarbeitet. Damit war die Mostobsternte rund 30 Prozent geringer als die durchschnittliche Ernte der letzten zehn Jahre. Auch im Vergleich zum Vier-Jahres-Durchschnitt fiel die Ernte 2022 deutlich kleiner aus (-37.3 %). Das ist allerdings darauf zurückzuführen, dass die Ernte 2018 überdurchschnittlich groß war und in den Jahren darauf durchschnittlich hoch. 2021 produzierten die gewerblichen Mostereien, so das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft, 390 670 Hektoliter Apfelsaft und 1 130 Hektoliter Birnensaft. 150 489 Hektoliter des Apfelsaftes wurden verdünnt genutzt, 142 694 Hektoliter als klarer Apfelsaft. Die restliche Menge entfiel auf trüben Apfelsaft (51 748 Hektoliter), Saft ab Presse (27 225 Hektoliter), Apfelsaft für Mischungen (18 493 Hektoliter) und andere Getränke (21 Hektoliter).

 

Statements

Eine klare Botschaft und das Vertrauen in die Marke sind ganz wesentliche Erfolgsfaktoren. Und natürlich der Geschmack! Saft ist ein Genussprodukt. Die Natur bietet fantastisch schmeckende Früchte. Die will ich auch im Saft wiedererkennen.
Hannes Hubrich, Marketing Manager bei Amecke

Unter der Marke Rotbäckchen sprechen wir primär Familien an, die sich und ihren Liebsten etwas Gutes tun wollen. Kaufmotive sind hier Fürsorge und Wohlbefinden der Familie sowie eine gute Versorgung. Unter Rabenhorst sprechen wir primär die Zielgruppe Frauen ab 40 an, für die bewusste Ernährung, Wohlfühlen und ein gesundheitlicher Zusatznutzen im Vordergrund stehen.
André Haschke, Vertriebsleiter/Bereichsleitung Marketing, Vertrieb und Logistik Haus Rabenhorst

Bei den bevorzugten Flavours ergibt sich ein breites Bild. Neben den nach wie vor dominierenden klassischen Sorten wie Orange, Apfel und Multivitamin darf es für die junge, experimentierfreudige Zielgruppe auch zur Abwechslung eine exotische Sorte sein.
Ann-Christin Netenjakob, Senior Brandmanagerin hohes C, Eckes-Granini Deutschland

Produkte

Eckes-Granini
«hohes C Juicy Balance» heisst die aktuelle Neueinführung für leichte Frucht-Power. Die Range kommt mit 40 Prozent weniger Zucker und ohne Süssungsmittel aus und umfasst vier Sorten für jeden Geschmack: «Orange, Multi», «Mango» und «Roter Multi» decken den Tagesbedarf an Vitamin C in einem Glas ab. Erhältlich im 1-Liter-Tetrapak-Karton.
www.hohesc.de

Amecke | Fruchtsaft 
«Amecke Plus Collagen» ist ein Fruchtsaft mit dem natürlichen Protein Collagen. Dieses Eiweiss, das den Hauptbestandteil von Haut und Bindegewebe ausmacht, sorgt für eine glatte und elastische Haut. In den Sorten «Beerig rot» (mit zusätzlichen Antioxidantien) und «Leuchtend gelb» (mit Aloe Vera) verfügbar. Abgefüllt in einer schlanken 680-Milliliter-Einweg-PET Flasche.
www.amecke.de

Haus Rabenhorst
«Rabenhorst Basen-Balance mit Zink» ist ein Direktsaft aus Tomaten-, Rote-Bete-*, Kartoffel*-, Möhren*-, Sellerie*- und Zitronensaft (*milchsauer vergoren) und wird durch Zink für einen normalen Säure-Basen-Haushalt ergänzt. Dieser kann durch Stress oder wenig Bewegung negativ beeinflusst werden. Viele Gemüsesorten und Zink helfen dann dabei, diesen wieder auszugleichen.
www.rabenhorst.de