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Verzehrfertige Salate sind gefragt. Denn sie sind convenient und passen zum Zeitgeist. Wie sich der Markt entwickelt und wie Sie damit am POS für Impulse in der Kategorie Obst und Gemüse sorgen.
Die Gesundheitswelle bietet dem Handel enormes Potenzial. Die Deutschen wollen gesund leben. Salat ist dabei der Inbegriff von gesunder Ernährung und entspricht damit dem Idealbild dessen, was die Verbraucher wünschen. Dennoch ist der Konsum von Salatrohware rückläufig, wie die Gesellschaft für Konsumforschung mitteilt. Nimmt man jedoch dem deutschen Konsumenten die aufwendige Arbeit des Salatputzens ab, zeichnet sich ein ganz anderes Bild. Salatfertigmischungen und Salatsnack-Bowls sind gefragt - insbesondere bei den Salatsnack-Bowls registrierte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in 2014 einen regelrechten Absatzboom. „Die Frischeorientierung der Verbraucher wächst“, sagt Wolfgang Adlwarth von der GfK. Gleichzeitig wollen die Verbraucher aber nicht viel Zeit in die Zubereitung investieren: „Die Verbraucher achten auch wieder stärker auf Convenience bei der Essenszubereitung“, benennt Adlwarth den aktuellen Ernährungstrend. Produktkonzepte für verzehrfertige Salate setzen genau hier an: Sie entsprechen dem Bedürfnis nach gesunder Ernährung, sind frisch und convenient und bieten darüber hinaus auch noch Genuss. Ebenso sind sie für den Außer-Haus-Verzehr, der in Deutschland kontinuierlich steigt, geeignet. „Erfolgreich ist, wer die Aspekte Genuss, Convenience und Gesundheit in einem Produktkonzept kombiniert. Denn convenience-, genuss- und gesundheitspositionierte Angebote wachsen überproportional“, sagt Adelwarth weiter.
Verzehrfertige Salate sparen Zeit bei der Zubereitung
Die Vorteile für die Konsumenten sind also immens und Haupttriebfeder für eine Kaufentscheidung: „Fresh-Cut-Salate ermöglichen es dem Verbraucher, verschiedene Salatsorten in einer Mahlzeit zu verzehren, ohne größere Mengen jeder Sorte kaufen zu müssen“, weiß man bei Iberiana Frucht. Gleichzeitig würde dies auch weniger Verderb von nicht verzehrter Ware bedeuten. Außerdem ersparen fertige Mischungen Zeit bei der Zubereitung: „Besonders erfolgreiche Salatsorten im Fresh-Cut-Segment sind Salate, die eigentlich eine aufwendige Reinigung voraussetzen, wie Feldsalat oder Rucola“, heißt es aus dem Hause Bonduelle.
Wahrgenommene Frische für den Kauf entscheidend
Um von den convenienten Salatformaten profitieren zu können, sollte auch die Platzierung stimmen. Denn trotz Verpackung und Mindesthaltbarkeitsdatum sind die Verbraucher wählerisch. Die wahrgenommene Frische der Produkte spielt daher eine außerordentlich große Rolle für den Verkaufserfolg. Bei der Warenpflege sollte deshalb unbedingt auf die Einhaltung der Kühlkette geachtet werden. Zwar werden nach Angaben der Ernährungsexperten des Aid Infodiensts verzehrfertige Mischsalate stets unter Schutzatmosphäre verpackt, das heißt vor dem Versiegeln wird eine bestimmte Luftzusammensetzung in der Verpackung erzeugt, um die Abbauprozesse in den Pflanzenteilen zu verlangsamen. Aber „bereits eine Stunde ohne Kühlung reduziert das MHD um einen Tag“, heißt es von Bonduelle. Die Platzierung der Produkte sollte deswegen in der Kühlung erfolgen, damit die Frische der Produkte sowie das Mindesthaltbarkeitsdatum garantiert werden können. Zudem sollten die convenienten Salate in unmittelbarer Nähe der Obst- und Gemüseabteilung platziert werden, „da dort die Kaufentscheidung für Obst und Gemüse getroffen wird“, so der Frischedienstleister Iberiana Frucht. Auch für Cross-Selling-Angebote bietet das Segment gute Ansatzpunkte: „Zusätzlich zu den Fresh-Cut-Salaten können Dressings oder Toppings mit angeboten werden“, heißt es bei Iberiana.
Out-of-stocks vermeiden
Aber auch das Erscheinungsbild des Kühlregals hat Einfluss auf die Kaufentscheidung. „Der Handel sollte eine klare Sichtbarkeit der Salate im Regal, helle Beleuchtung und saubere Regalböden gewährleisten, um das Segment hervorzuheben und Abverkäufe zu steigern“, empfiehlt man bei Bonduelle. Ein weiterer Tipp: „Eine klare Regalstruktur mit sauberen Segmentblöcken erleichtert dem Shopper die Orientierung – zu einer ansprechenden Warenpräsentation und einem guten Regalbild tragen Vorschubsysteme bei.“ Zudem sei die Warenverfügbarkeit wichtig: Out-of-stocks sollten laut Bonduelle vor allem im abverkaufsstarken Zeitraum von 16 bis 19 Uhr vermieden werden, um die sehr convenience-affinen Feierabend-Einkäufer bestmöglich zu versorgen.