Die Snackgewohnheiten sind im Wandel, Konsumenten greifen immer öfter nach gesünderen Alternativen, die dadurch ein immer stärker werdender Impulsgeber im Handel werden. Gründe hierfür sind der Fokus auf die Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit sowie aktuelle Ernährungstrends.
Verbraucher achten verstärkt auf eine gesündere Ernährung, was sich in ihrem Konsumverhalten niederschlägt. «Gesucht werden Alternativen, die vegan, aus natürlichen Zutaten gemacht, dabei lecker und easy unterwegs mitzunehmen sind», sagt Genuport-Geschäftsführer Konstantin Lebens. Für neue Impulse sorgt das Importhaus unter anderem mit den mediterranen Erbsenchips von Snatt’s: Die Marke setzt mit den Erbsenchips weiterhin auf natürliche Snacks, die nicht frittiert, sondern gepoppt werden. Dadurch enthalten sie weniger Fett als herkömmliche Kartoffelchips.
Den Trend zum Healthy Snacking bedient Kluth mit den Produkten unter der Marke KLUTH und Fit Food. Das KLUTH-Sortiment umfasst verschiedene Snacks wie etwa den gesalzenen Nuss-Mix sowie die gerösteten und gesalzenen Pistazien. «Bei den Snacks von KLUTH achten wir darauf, so wenig Salz wie möglich, aber so viel wie nötig einzusetzen, um den Verbrauchern das klassisch-salzige Geschmackserlebnis zu bieten», sagt Micha Kohn, Leiter Markenvertrieb Herbert Kluth.
Die neueste Snack-Innovation von Intersnack sind die funny-frisch popchips, die letztes Jahr auf den Markt gekommen sind. Die Kartoffeln werden ebenfalls gepoppt, nicht frittiert, was ihnen einen knusprig-luftigen Charakter verleiht und dafür sorgt, dass sie 40 Prozent weniger Fett als herkömmliche Kartoffelchips haben. Zudem überzeugt die Ofen-Chips-Range von funny-frisch mit 60 Prozent weniger Fett als übliche Kartoffelchips, da sie im Ofen gebacken und nicht frittiert werden. Wer snackt, sollte keine Gewissensbisse haben – davon ist Lorenz Snack-World überzeugt. Daher setzt das Unternehmen auf Hülsenfrüchte und bietet unter seiner Marke Lorenz Kichererbsen-Chips und Linsen-Chips an, die im Vergleich zu herkömmlichen Chips 55 beziehungsweise 33 Prozent weniger Fett haben. «Unser Angebot richtet sich an Snackliebhaber, die sich für eine bewusste Ernährung interessieren. Neben dieser Ausrichtung sprechen wir in jüngster Zeit verstärkt auch Vegetarier und Veganer an, die feststellen, dass es auch für ihre Ernährungsgewohnheiten Snackprodukte von uns gibt», so Andrea Spielmann, CMO/Director Marketing bei Lorenz Snack-World.
Breite Käuferschicht
Das gestiegene Ernährungsbewusstsein ist ein gesellschaftlicher Trend, der sich durch alle Verbraucherschichten zieht und somit zielgruppenübergreifend ist. «Ob Linsenchips, gewürzte Kichererbsen oder eben die gesalzene Nussmischung – eine pauschale Käuferschaft gibt es nicht. Das Thema ‹gesunde Ernährung› ist mittlerweile so omnipräsent, dass der 23-jährige Fitnessenthusiast genauso empfänglich dafür ist wie die 67-jährige Hobbyköchin», so Kohn. Dem fügt Tim Jerg, Director Marketing bei Seeberger hinzu: «Die Käufer unserer Seeberger-Snacks sind gesundheitsbewusste Verbraucher, die einen bewussten Lebensstil pflegen. Das Unternehmen fokussiert sich daher kommunikativ auf jüngere Verbraucher aus der Gen Y, jedoch ohne dabei ältere Zielgruppen aus dem Auge zu verlieren. «Die Motivationen für den Kauf natürlicher Snacks sind vielfältig: Qualität und Convenience sind für Verbraucher ebenso wichtig wie der Fokus auf gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit, ohne dabei den gewohnten Lebensstil grundlegend ändern zu müssen.»
Stimmen aus der Branche
Gesunde Snackoptionen sind gefragt. Verlagert sich damit die Absätze von klassischen Snacks hin zu gesünderen Konzepten? Das Markant Magazin ONE hat bei ausgewählten Herstellern nachgefragt.
Bisher kann bei den Marken für Salzige Snacks bei Genuport festgestellt werden, dass sowohl klassische als auch gesündere Snackalternativen gekauft werden. Konsumenten testen gern Neues auf dem Markt und kaufen gleichzeitig gern beliebte Klassiker – die Mischung macht’s!
Konstantin Lebens, Geschäftsführer, Genuport
Der Markt entwickelt sich positiv, getrieben durch das Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher. Der Trend zu einer ausgewogenen Ernährung und einem aktiven Lebensstil hat die Nachfrage nach Snacks, die als nahrhaft, naturbelassen und gesund gelten, erheblich gesteigert. Nüsse und Trockenfrüchte sind Produkte, die diesen Trend repräsentieren.
Tim Jerg, Director Marketing, Seeberger
Eine Verlagerung können wir nicht feststellen, sondern eher, dass sich ein neues Segment der gesünderen Snack-Alternativen gebildet hat, denn wir sehen keinen Verlust im Absatz der klassischen Snack-Produkte. Grossen Zuwachs im Absatz ist vor allem beim Segment der Ofen Chips zu erkennen, die immer mehr an Bedeutung gewinnt, wohingegen die Kategorie der Linsen Chips nach starken Wachstumsjahren aktuell im Umsatz stabil bleibt.
Katja Johannson, Marketing-Direktorin, Intersnack
Wir sehen in unserem Marktsegment der salzigen Snacks im Bereich der Snackspezialitäten, also Produkten wie zum Beispiel Kichererbsen- oder Linsenchips, die sich als Alternativen zu den klassischen Snackprodukten wie Kartoffelchips positionieren, im Zeitraum der letzten fünf Jahre einen deutlichen Nachfrageanstieg. Gemessen am Absatz des Gesamtmarktes handelt es sich jedoch nach wie vor um einen Nischenmarkt.
Andrea Spielmann, CMO/Director Marketing, Lorenz Snack-World
Gerade bei Alltagssituationen wie dem kleinen Snack fürs Büro, nach dem Sport oder auch bei Outdoor-Aktivitäten sehen wir ein gesteigertes Interesse an Produkten, die als gesund wahrgenommen werden. Hier werden aber in der Regel ungesalzene Alternativen bevorzugt. Die Kunden greifen zum Beispiel zu Studentenfutter, naturbelassenen Nusskernmischungen oder nur leicht gesalzenen Varianten. Einen Trend sehen wir auch in gerösteten, ungesalzenen Nusskernen.
Micha Kohn, Leiter Markenvertrieb, Herbert Kluth
Wir beobachten eine deutliche Verschiebung hin zu gesünderen Snacks. Während traditionelle Snacks nach wie vor beliebt sind, zeigt sich ein wachsendes Interesse an gesünderen Optionen. Dies spiegelt sich in unseren steigenden Verkaufszahlen und dem Feedback unserer Kunden wider.
Phillip Klein, Geschäftsführer Grizzly Foods