Fotos: dm (S. Koy, A. Stiebritz)
Mit dem Pilotprojekt einer ganzheitlich nachhaltig gebauten Filiale in Schondorf hat dm Maßstäbe gesetzt. Erkenntnisse, die dort beim Bau gewonnen wurden, fließen in kommende Neu- und Umbauten ein.
Eine Dämmung aus Seegras, ein begrüntes Dach und eine Fassade aus regionalem Lärchenholz: dm drogerie-markt hat bei der Architektur und der Auswahl der Baustoffe der Pilot-Filiale in Schondorf am Ammersee einen für das Unternehmen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiges Bauen unternommen. „In Schondorf war es uns wichtig, selbst als Bauherr aufzutreten, um zahlreiche Module nachhaltigen Bauens testen zu können“, erklärt dm-Geschäftsführer Markus Trojansky. „Unser Ziel war es, ein Referenzprojekt für künftige Bauherren und Vermieter zu schaffen, Impulse zu setzen und das Bewusstsein für nachhaltiges Bauen zu fördern.“
Sortenrein receyclebar
Kernstück des Marktes ist jedoch nach wie vor das umweltfreundliche Haustechnik-Konzept, das dm seit 2011 in neuen Märkten einsetzt. Dieses steht für einen verringerten CO²-Ausstoß von rund 33 Prozent und eine durchschnittliche Energieeinsparung von 26 Prozent. Ebenfalls nachhaltig: die Materialien der Gebäudehülle. So können zum Beispiel die Unterkonstruktion und die Beplankung des Marktes sortenrein recycelt werden. Die in der Holzfassade integrierte Beleuchtung besteht zu 100 Prozent aus Altglas. Ebenso erzeugt eine Photovoltaik-Anlage Strom aus Sonnenkraft. Und über ein Rigolen-Entwässerungssystem auf dem Dach und auf dem Parkplatz kann das Regenwasser im Boden versickern, sodass sich der natürliche Wasserkreislauf schließt.
Standortbezogene Umrüstung
Das Unternehmen hat bisher mehr als die Hälfte seiner Filialen nach nachhaltigen Kriterien umgerüstet, insbesondere was die effi ziente Haustechnik betrifft. Eins zu eins lassen sich die in Schondorf gewonnenen Erkenntnisse laut dm jedoch nicht immer umsetzen, zumal das MARKANT Mitglied in der Regel als Mieter der Filialen auftritt. Das Handelsunternehmen bewertet jedes Objekt individuell und standortbezogen und entscheidet dann, welche Maßnahmen die beste Lösung bieten. Das ist für dm ein wesentlicher Faktor für den Erfolg einer nachhaltigen Filialgestaltung. „Anlagenkomponenten der Klimatechnik, Lüftung, Elektro, Beleuchtung sowie Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik lassen sich in der Regel leichter umsetzen“, sagt Erich Harsch, Vorsitzender der Geschäftsführung von dm-drogerie markt.
120 Umbaumaßnahmen für 2017 geplant
Bei der Fassadengestaltung, Dämmung, dem Wärmeschutz und Außenanlagen gibt es jedoch größere Herausforderungen, die gemeistert werden müssen. Für 2017 plant das MARKANT Mitglied weitere rund 120 Umbaumaßnahmen. „Der Umbau und die Modernisierung unserer bestehenden dm-Märkte ist der Schwerpunkt unserer jährlichen Investitionen. Wir sind mit der Entwicklung, auch den Einsparungen, die sich dadurch ergeben, sehr zufrieden“, erklärt Erich Harsch. Dabei sollen die Umbauten von Bestandsmärkten so schnell wie möglich vonstatten gehen. „In Passau haben wir einen unserer dm-Märkte vor kurzem grundsaniert – dafür waren acht Wochen nötig“, sagt Harsch. Verantwortlich für die Umsetzung bei dm sind die Fachbereiche Entwicklung Bau, Entwicklung Ladendesign sowie die Projektleiter Bau, die mit über 35 Architekturbüros und 20 Ingenieurbüros zusammenarbeiten.