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Knäckebrot ist für viele Verbraucher heute mehr als eine leichte Alternative zu Brot. Die Hersteller setzen auf neuartige Rezepturen, innovative Toppings und Snack-Varianten.
69 Prozent aller Deutschen legen hohen Wert auf eine gesunde Ernährung, das zeigen die Zahlen der Nestlé Studie „So is(s)t Deutschland“. Trotzdem geben 46 Prozent der Befragten an, mindestens einmal am Tag zu snacken. Allerdings: Typische Snack-Produkte wie Chips und Schokolade sollten bekanntlich nur in Maßen verzehrt werden. Eine Steilvorlage für die Knäcke-Hersteller: Sie haben in der jüngsten Vergangenheit ein neues Wachstumsfeld für sich entdeckt –Knäckebrot als gesunde Snack-Alternative.
Snacks beleben das Segment
„Snacking ist einer der größten Trends im Segment“, bestätigt beispielsweise Dr. Klaus Karg, Inhaber und Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens. Diese Einschätzung teilen auch die Experten von Barilla Wasa: Laut einer hauseigenen Konsumentenstudie aus dem Jahre 2012 sollen bei Knäckebrot bereits 27,7 Prozent aller Verzehranlässe Snack-Momente sein – wie beispielsweise zwischendurch oder abends vor dem Fernseher. Eine ähnliche Entwicklung sei auch für andere Trockenflachbrote, etwa Knusperbrote oder Brotchips, zu erkennen, heißt es dazu aus dem Hause Griesson - de Beukelaer. „Die Vorlieben reichen dabei von individuell gestalteten Toppings bis hin zum Verzehr des puren Knäcke- oder Knusperbrots“, so Peter Gries, Leiter Unternehmenskommunikation bei Griesson - de Beukelaer. Daher achten die Hersteller immer mehr darauf, dass ihre Produkte auch ohne zusätzliche Beläge zu verzehren sind. „Premium-Produkte mit reichhaltigem Belag und Geschmack, idealerweise für zwischendurch oder unterwegs, sind derzeit besonders gefragt“, heißt es dazu bei Barilla.
Neue Toppings gegen Langeweile
Geschmacksvarianten wie Flammkuchen, Oliven, Milch oder Schinken-Käse sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Produktionsbedingt sind den Herstellern allerdings durchaus Grenzen gesetzt. „Wenn es darum geht, neue Sorten zu kreieren beziehungsweise neue Toppings auszusuchen, sind wir leider relativ eingeschränkt. Denn: Alle unsere Zutaten müssen backstabil und haltbar sein“, erklärt Dr. Karg. Das gilt zumindest für Produkte, die wie die Dr. Karg-Knäckebrote frei von Konservierungsstoffen sind.
Präsentationstipps der Hersteller
Bei der Präsentation der Ware und der Bestückung des Sortiments sehen die Hersteller durchaus noch Potenzial nach oben. „Nur eine Sorte Knäckebrot anzubieten, ist definitiv zu wenig“, sagt Dr. Karg. Außerdem sei es unverständlich, dass es immer noch Händler gebe, die Knäckebrot in der hintersten Ecke des Marktes platzieren. „Ich finde es schade, dass das Segment Knäckebrot vom Handel häufig etwas vernachlässigt wird“, so Dr. Karg. Derzeit lasse sich jedoch eine leicht positive Entwicklung beobachte. Der Tipp aus dem Hause Dr. Karg: Knäckebrot innerhalb der Brot- und Backwaren ansiedeln, Knäckebrot-Snacks hingegen ins Knabberregal. Stephanie Schütz, Marketing Managerin im Hause Burger Knäcke, rät außerdem zu Zweitplatzierungen. „Oftmals beschränken sich Händler auf eine Warenpräsentation im Regal. Damit reduziert sich jedoch das Potenzial auf diejenigen Kunden, die dieses Regal ganz bewusst und geplant ansteuern.“ Sehr positiv hätten sich in der Praxis bislang Themenplatzierungen wie beispielsweise „Frühlingsanfang“ oder „Leichte Ernährung“ entwickelt. „Auch die Einbindung in Präsentationen von Produkten wie Frischkäse oder Konfitüren, die gemeinsame Verzehranlässe offerieren, haben sich als erfolgreich erwiesen“, so Schütz.