Veggie-Day für Babys

Dienstag, 04. November 2014
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Bei kaum einer Warengruppe achten die Verbraucher so sehr auf Qualität. Diesem Wunsch entspricht die Industrie mit hochwertigen Inhaltsstoffen. Neuster Trend sind
vegetarische Menüs.

Etwa sieben Millionen Deutsche bezeichneten sich laut dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) als Vegetarier. Aber auch wer nicht komplett fleischlos lebt, legt gerne mal
einen „Veggie-Day“ ein. Die Anzahl der Flexitarier schätzen Experten daher auf 42 Millionen. Dass Eltern dieses Verhalten vermehrt auf ihre Kinder übertragen, zeigen auch die
Marktzahlen. Laut Nielsen ist der Umsatz mit vegetarischen Menüs im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent gestiegen. Anreiz genug für die Hersteller, neben den fleischlosen Klassikern wie Karotten-, Obst- oder Getreidebreie, die als Beikost schon immer einen festen Platz in Babys Speiseplan hatten, nun auch vegetarische Menüs in die Regale zu bringen. Diese gewährleisten durch Zutaten wie etwa Amaranth, Hafer, Linsen, Gemüse oder Vollkornnudeln den benötigten Eisen- und Eiweißgehalt.

Vegetarisches als Ergänzung

Allerdings raten Ernährungswissenschaftler und Kinderärzte von einem generellen Verzicht auf Fisch und Fleisch für Säuglinge und Kleinkinder ab. Sie empfehlen ab dem Beikostalter (etwa ab dem siebten Monat) pro Woche vier Portionen Fleisch und eine Portion Fisch sowie zwei Mal vegetarische Menüs zu füttern. Eine Empfehlung, der sich viele Hersteller anschließen und auch dementsprechend an den Verbraucher kommunizieren. Um dem Bedarf an Mineralstoffen, Eiweißen und Fettsäuren gerecht zu werden, muss bei einer fleischlosen Kost auf eine optimale Kombination der Lebensmittel geachtet werden. Eisenreiches Getreide, wie zum Beispiel Hafer sollte mit Vitamin-C-reichem Gemüse, Kartoffeln und Obstsäften kombiniert werden, da das Vitamin die Eisenaufnahme unterstützt.

Qualität ist entscheidend

Ob mit oder ohne Fleisch – bei der Wahl der Babynahrung haben bei den Eltern die beiden Kriterien Qualität und Transparenz oberste Priorität. So geben 47 Prozent der befragten Mütter laut einer Studie der Strategieagentur Different für Hersteller Humana an, auf die Inhaltsstoffe zu achten. Besonders wichtig sind ihnen ausgewählte Zutaten von guter Qualität, die in ihrer Zusammenstellung die Gesundheit des Kindes fördern. Natürlich legen die Verbraucher auch in dieser Kategorie immer mehr Wert auf eine conveniente Handhabung der Produkte. Dem gestiegenen Bedarf nach „Essen to go“ für Kleinkinder kommt die Industrie mit Verpackungsformaten für unterwegs wie zum Beispiel mit Sportcap-Verschlüssen, Quetschbeuteln und verzehrfertigen Gerichten entgegen.

News

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Mit einem Investitionsvolumen von 28,3 Millionen Euro setzt Müller 2025 seine Wachstumsstrategie in der Schweiz fort.

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Tipps

Das sollten Sie für einen erfolgreichen Verkauf von Babynahrung beachten.

  • Führen Sie ein Sortiment, das alle Altersstufen und Produktgruppen abdeckt.
  • Babynahrung sollte in der Drogerieabteilung platziert sein, weil Eltern dort auch den restlichen Babyartikel-Bedarf finden.
  • Sorgen Sie für eine schnelle Orientierung am Regal.
  • Positionieren Sie die Premiummarke in Laufrichtung am Anfang des Regals und Preiseinstiegsartikel ans Ende.
  • Platzieren Sie nach Markenblock und innerhalb des Markenblocks nach Produktgruppen. In der Produktgruppe dann nach Fütterungsstufe.

 

Interview

Reiner Tafferner, Leitung Marketing bei Hipp erklärt, warum vegetarische Menüs eine gute Ergänzung sind.

Warum kaufen Eltern vegetarische Produkte für ihre Babys?
Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung ist bei Babys wichtig. Dabei sind vegetarische Menüs neben Fleisch- und Fisch-Menüs eine gute Ergänzung und sollten ein bis zwei Mal in der Woche gegeben werden.

Wie stellen Sie in vegetarischen Rezepturen einen ausreichenden Eiweiß- und Eisengehalt sicher?
Unsere vegetarischen Menüs sind komplette, vollwertige Menüs ohne Fleisch mit natürlichem Eisen aus Amaranth und weiteren ausgewählten Zutaten wie Gemüse und Getreide. Amaranth hat einen deutlich höheren Eisengehalt als Hirse oder Hafer und wurde als Nutzpflanze bereits von den Inkas angebaut. Ein ausreichender Eiweißgehalt, der den strengen gesetzlichen Regelungen der Diätverordnung entspricht, wird durch die gezielte Auswahl von Zutaten gewährleistet. Als Eiweißquelle dienen neben Amaranth zum Beispiel auch Hülsenfrüchte und milchhaltige Produkte.

Worauf sollte der Handel beim Verkauf von vegetarischer Babynahrung achten?
Die grundsätzlichen Platzierungsregeln für Babynahrung gelten auch für die vegetarischen Angebote. Wichtig ist hier die Eingruppierung in den Markenblock und die Produktgruppe sowie in die Fütterungsstufe. Sinnvoll ist es, mit Regalhängern oder Regalstreifen zusätzlich auf das vegetarische Angebot aufmerksam zu machen.

Was sind die aktuellen Trends in diesem Sortiment?
Ernährungswissenschaftliche Themen sind von großer Bedeutung. So haben wir in diesem Jahr im Menü-Beikost Bereich mit unseren vegetarischen Menüs, Fisch-Menüs sowie unseren Fleisch-Menüs nun ein umfassendes Menü-Konzept etabliert. Beim Einstieg in die Beikost sind kleine Größen (125g-Gläser) gefragt, die möglichst sortenrein und einfach zusammengesetzt sein sollen. Hier haben wir seit diesem Jahr die Sorte „weiße Karotte“ neu eingeführt.

Ist bei Babynahrung Convenience ein Thema?
Convenience ist wie bereits in anderen Kategorien einer der zentralen Trends auch bei Babynahrung. Die Mobilität unserer Verbraucher erfordert entsprechende Produktangebote, die auf die Bedürfnisse und Wünsche der Mutter eingehen. So bieten wir beispielsweise unsere Kinder-Getränke in der praktischen Sportscap-Flasche an und haben unser „Quetschen“-Sortiment weiter ausgeweitet. Gerade der Quetschen-Markt zeigt, wie Innovationen im Baby- und Kindernahrungsmarkt dazu führen, die Zielgruppe länger an die Kategorie zu binden.

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Die Zutaten von „Alete für Genießer Tomaten-Gemüse Pasta“ stammen nach Herstellerangaben aus biologischer Erzeugung, sind streng schadstoffkontrolliert und ohne Zusatz von Verdickungsmitteln.

„Milchis“ sind auf die Bedürfnisse von Kleinkindern ab dem achten Monat abgestimmt und enthalten Calcium sowie Vitamin B2.

Das Nürnberger Unternehmen erweitert sein Sortiment an tiefgekühlter, sortenreiner Babynahrung in Bioqualität um die Geschmacksrichtung Zucchini.

Das vegetarische Menü „Vollkorn-Spaghetti mit Karotte, Zucchini und Tomate“ enthält natürliches Eisen aus Amaranth.