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Immer mehr Shopper setzen auf «Snackification». Dabei erwarten sie Frische sowie Konzepte, die ihrem Lifestyle und ihrem Ernährungsstil gerecht werden. Gefragt sind daher trendige Produkte, die es am POS professionell zu vermarkten gilt.
Snacking ist mittlerweile Usus. Das ist das zentrale Ergebnis der dritten «State of Snacking-Studie 2021», die Mondelez in Zusammenarbeit mit dem Umfrageinstitut The Harris Poll erstellt hat. Über die Hälfte (53 %) der deutschen Verbraucher essen viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Dies ist ein Plus von vier Prozent gegenüber den Ergebnissen der Studie in 2019. Jeder Zweite ersetzt sogar mindestens eine Mahlzeit am Tag durch einen Snack.
Chancenreiche Mini-Mahlzeiten
Dies beschert dem Handel auch im Bereich Tiefkühlkost attraktive Chancen. Laut Zukunftsinstitut ersetzen die Mini-Mahlzeiten immer stärker das Mittagessen oder Abendbrot. Heute essen viele dann, wenn es zeitlich gerade passt oder wenn sie Lust oder Hunger haben. «Insbesondere wünscht sich die moderne und anspruchsvolle Zielgruppe, die zwar am Wochenende gerne kocht, im beruflichen Alltag aber nach convenienten Snacklösungen sucht, hochwertige TK-Snacks», heisst es bei Nestlé Wagner. Diese Erwartung erfüllt das Unternehmen zum Beispiel mit dem «Ofenbrot Rustipani». Nach Meinung von Andrea Schramm, Head of Corporate Marketing bei Frostkrone, wollen die Konsumenten vor allem eines: leckere Snacks, die Abwechslung bieten und für verschiedene Verzehranlässe geeignet sind.
Impulsstarke Innovationen
Innovation in der Truhe ist ebenfalls gefragt. So hat McCain mit den «P!CKERS by McCain» eine neue Marke für TK-Fingerfood gelauncht. «Für uns ist diese strategische Ausrichtung mit Blick auf den Fingerfood-Markt und die Etablierung einer neuen Marke ein wichtiger und einzigartiger Schritt. Wir sind bereits erfolgreich mit der Submarke «P!CKERS» im Foodservice international aktiv und wollen mit unserer Fingerfood-Kompetenz und Erfahrung im LEH ein weiteres Standbein aufbauen», so Arne Tiemann, Sales Director DACH & CE. Die Nachfrage und das Wachstumspotenzial im Markt sind laut McCain gross: 37,3 Prozent aller deutschen Haushalte kaufen bereits TK-Fingerfood. Die Kategorie spricht eine junge und zahlungskräftige Käuferschaft an – so sind mehr als 60 Prozent der Käufer jünger als 49 Jahre. «Jedoch ist Fingerfood bisher von Handelsmarken geprägt, woraus sich Chancen für starke Markenprodukte ergeben», so Tiemann.
Erfolgreiche Platzierung
«Für den Shopper gibt es die Kategorie TK-Snacks gar nicht. Pizza-Snacks und Pizza gehören für ihn zusammen», informiert Christiane Koßmann, Executive Managerin Marketing Germany Pizza bei Dr. Oetker. Sonstige Snacks würden eher bei den Fertiggerichten verortet. «Daher sollten die Pizza-Snacks in direkter Nähe zur Pizza zu finden sein. Dabei geben Markenblöcke Orientierung und signalisieren Auswahl.» Optimal platziert seien die Dr. Oetker-Snacks am Ende des Markenblocks Pizza und nach dem Flammkuchen. Bei Bedarf können sie auch im TK-Schrank in der direkten Nachbarschaft zur Pizza als eine Einheit platziert werden.
Pflanzenbasierter Genuss
Auch bei TK-Snacks sind fleischlose Alternativen gefragt. «Veggie-vegan spielt eine wichtige Rolle bei jungen Konsumenten, sollte aber nicht überproportional vertreten sein», sagt dti-Geschäftsführerin Dr. Sabine Eichner. Auch für Iglo sind gesunder und schneller Genuss – vermehrt pflanzenbasiert – die Trends und Treiber, wie die veganen «Chicken» Nuggets und Gemüsestäbchen. Frostkrone hat Anfang des Jahres die Plant-based Range «Really» auf den Markt gebracht. Nestlé Wagner unterstützt den Trend durch Konzepte wie die Original Wagner Steinofen Pizzies mit den Sorten «Mozzarella» und «Vegetaria» sowie zwei Rustipani-Varianten. Seit Ende des Jahres 2021 ist Nestlé Wagner zudem mit «Rustipani Dunkles Ofenbrot Pilz-Trio» mit einem veganen TK-Brotsnack im Markt.
Apropos Brotsnacks: Nach Meinung des dti sollten auch Klassiker aus dem Brotsnack-Bereich berücksichtigt werden. So ist man auch bei Dr. Oetker davon überzeugt, dass vom Snacking-Trend vor allem TK-Breadsnacks profitieren, in dem Segment ist das Unternehmen mit «Bistro Baguettes» und «Intermezzo» vertreten.