Foto: stockfood.de/Schardt Wolfgang
Porridge behauptet sich als junge Kategorie neben Müsli & Co. im Frühstücksregal. Die Produkte bieten einen gesundheitlichen Mehrwert und geschmackliche Vielfalt.
Die Foodtrends Gesundheit, Genuss und Convenience kommen der jungen Kategorie Porridge gut zu Pass, denn mit der warmen Hafermahlzeit gelingt schnell ein gesundes und leckeres Frühstück. Dass die Verbraucher in Deutschland Appetit auf Porridge haben, zeigen die Marktdaten von IRI: Demnach erzielte der Porridgemarkt im vergangenen Jahr im gesamten LEH ein sattes Umsatz- und Absatzplus von 27 Prozent. Dabei können laut Aussage von Dr. Oetker gewisse Kannibalisierungseffekte im Frühstücksmarkt nie ganz ausgeschlossen werden. So erkennt man bei Kölln solche Effekte im Bereich Flocken. Und wie wirkt sich die Pandemie auf den Markt aus? «Durch die aktuelle Situation haben sich die Anzahl der Käufer und die Einkaufshäufigkeit erhöht. Frühstücksprodukte lassen sich ideal bevorraten», informiert ein Sprecher von Dr. Oetker und ergänzt, «Allerdings kann man hier nicht von deutlichen On-Top-Umsätzen durch die Corona-Pandemie sprechen.»
Porridge bietet Mehrwert
In Punkto Gesundheit hat Porridge einiges zu bieten. So hebt Kölln den hohen Ballaststoffgehalt und damit das gute Sättigungsgefühl hervor. Des Weiteren sieht das Unternehmen Potenzial für die stärkere Betonung vonNatürlichkeit und die Fokussierung von Zuckerreduktion. Dr. Oetker weist zudem auf Porridge als natürliche Proteinquelle hin. Laut Seeberger greift das Produkt darüber hinaus den Foodtrend «Snackification» auf, da man es als Frühstück und Mittagessen genauso wie als Abendessen oder Snack geniessen kann. Wie vielfältig Porridgeprodukte sein können, zeigt Ruf mit den innovativen Produktkonzepten Trinkporridge und Pudding Oats. Wichtigstes Kaufkriterium ist und bleibt jedoch ein guter Geschmack.
Vorwiegend junge Zielgruppen
«Der Porridge-Trend spricht vor allem die gesundheitsbewusste Generation der Millennials an, die immer unterwegs sind und dennoch Wert auf Gesundheit legen», so Joachim Mann, Marketingleiter bei Seeberger. Zu den Käufern zählen laut Kölln ausser den jungen Verbrauchern auch Familien sowie ältere Haushalte. Dass Porridge je nach Produkt nicht nur mit Milch, sondern auch mit pflanzlichen Milchalternativen zubereitet und mit frischem Obst, Nüssen, Saaten, Trockenfrüchten oder weiteren Zutaten wie Gewürzen, z. B. Vanille oder Zimt, verfeinert werden kann, macht es zudem für Vegetarier, Veganer, laktoseintolerante Konsumenten und Milchallergiker interessant. Vielfalt in Geschmack und Verpackung Fruchtige Sorten wie Apfel-Zimt oder Beeren stehen nach Angaben der Markenhersteller hoch im Kurs. So ist die Special Edition «Exotische Früchte» von 3 Bears so beliebt, dass das Start-up-Unternehmen sie kürzlich ins Standardsortiment aufgenommen hat. Aber auch Varianten mit Schokolade und Kakao, Nüssen oder Classic kommen bei den Verbrauchern gut an. Ob Portionsbeutel oder Vorratspackung gekauft werden, ist Geschmackssache. Dazu meint ein Verantwortlicher von 3 Bears: «Wer eine Lieblingssorte hat und sie mit Toppings variiert, der setzt auf den Vorratsbeutel. Wer die Abwechslung liebt, der wechselt mit Portionsbeuteln bunt durch.» Bei den Münchnern hat beispielsweise der 400-Gramm-Beutel die Nase vorn.
Richtig platzieren
Porridge gehört natürlich in das Cerealien Regal, nahe bei Flocken- & Müsliprodukten. «Im Idealfall sollten die zutatenreicheren Sorten mehr in Richtung Müsli und die pureren Varianten Richtung Haferflocken positioniert werden», ergänzt ein Sprecher des Haferspezialisten Kölln. Und wie steht es mit Zweitplatzierungen? «Sie sind an impulsstarken Aktionsstandorten sinnvoll. Auch in der Nähe von Frischeprodukten wie Milch kann eine Zweitplatzierung sinnvoll sein», heisst es aus dem Hause Dr. Oetker.
Wie lässt sich der Bekanntheitsgrad von Porridge steigern und neue Verwender finden?
- 3 Bears: Wir informieren durch Öffentlichkeitsarbeit und Testimonials, wir zeigen auf Youtube, dass Porridge kein Brei ist, sondern kernig lecker ist – wenn man es richtig zubereitet. Wir haben Porridge als «Pocket Porridge» für unterwegs gelauncht und präsentieren es damit in ganz neuer Form.
- Dr. Oetker: In erster Linie sind Marken und Hersteller gefragt, die kommunikative Unterstützung von Porridge zu stärken. In zweiter Instanz kann der Handel mit einer erhöhten Sichtbarkeit und Verfügbarkeit der Produkte am Point of Sale wertvolle Unterstützung leisten. Allerdings bleibt die Akzeptanz weiterhin eine Herausforderung, weil eine warme Hafermahlzeit morgens einfach nicht jedermanns Sache ist.
- Seeberger: Porridge ist erklärungsbedürftiger als unser Nüsse- und Trockenfrucht-Sortiment. Über unsere Social-Media-Kanäle und unsere Website kommunizieren wir Zubereitungsideen, worüber wir neue Verwender zum Kauf anregen möchten