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Lactosefreie Joghurts, pflanzliche Alternativen, vor allem aber Naturjoghurt – besonders griechischer Art – sorgen für neue Impulse und mehr Wertschöpfung im Joghurtmarkt.
Er hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Renner im Joghurtsortiment entwickelt und verzeichnet bei anhaltend starker Nachfrage auch weiterhin zweistellige Steigerungsraten im Umsatz. Neben dem vollmundigen Geschmack und der besonderen Cremigkeit punkten insbesondere Attribute wie „Natur pur“, also der natürliche Genuss ohne Zusatzstoffe einerseits, sowie die Möglichkeit der Verbraucher, sich ihren Lieblingsjoghurt ganz individuell mit frischen Früchten, Müsli, Honig, Nüssen und Gewürzen zu mixen. Gerade jetzt im Sommer ist dies verstärkt ein Thema, da bei steigenden Temperaturen leichtere Kost bevorzugt wird. Inzwischen haben große nationale wie auch regionale Hersteller ihr Markensortiment durch entsprechende Joghurt-Varianten ergänzt. Laut Nielsen können bei Naturjoghurt alle Fettstufen von Standard über fettreduziert bis zu fettreichen Sorten zulegen, letztere verzeichnen derzeit aber die größte Nachfrage. Und hier stehen ganz besonders die griechischen Varianten im Verbraucherfokus. Bei den Gebinden geht der Trend zum Großgebinde, also zu 500-g- und 1000-g-Bechern oder Viererpacks (4x150g). Der Hintergrund: Naturjoghurt ist vielseitig in der Küche einsetzbar und wird neben dem normalen Verzehr auch zum Verfeinern von Speisen wie zum Beispiel Desserts, Torten oder Marinaden verwendet.
Fruchtvarianten sind bei griechischem Joghurt Treiber
Bei den Joghurts nach griechischer Art treiben im Übrigen auch die Fruchtvarianten kräftig das Wachstum an und haben mittlerweile schon ein stärkeres Volumen erreicht als die puren Sorten. Zudem punkten hier die höherpreisigen Marken und tragen damit ebenso wie die Natur-Varianten dazu bei, die Wertschöpfung im Joghurt-Regal zu verbessern. Neben der bereits im Handel etablierten Marke Elinas (Hochwald Foods GmbH) will jetzt auch Bauer das Segmentwachstum mit einem Neuprodukt (Seraphos) zusätzlich stützen. Ganz anders dagegen die klassischen industriell hergestellten Fruchtjoghurts: Aufgrund ihres hohen Gehalts an Zucker sowie künstlichen Aromatisierungen leiden diese bei der stetig wachsenden Anzahl ernährungsbewusster Konsumenten seit geraumer Zeit unter einem erheblichen Imageproblem. Dies führt seit Jahren zu rückläufiger und stark discountorientierter Nachfrage sowie durch Preisdumping und hohen Handelsmarkenanteil auch zu sinkender Wertschöpfung. Besonders leiden darunter die Markenprodukte, aber inzwischen schwächeln auch die Handelsmarken.
Vielfalt im Joghurtregal
Dennoch: Fruchtjoghurts bleiben ein bedeutendes Marktsegment, in dem Vielfalt und Abwechslung gefragt sind. Daher hat sich der saisonale Wechsel zwischen gehaltvolleren Wintersorten und besonders frischen und fruchtigen Sommervarianten bewährt. Aktuell setzen die Hersteller mit neuen Saisonprodukten im Kühlregal entsprechende Impulse. Zott setzt bei seinem Sahnejoghurt auf Sommersorten wie Rhabarber-Vanille und auf ein neues Limited-Konzept mit vier Kuchensorten, das ab Juni in den Regalen verfügbar sein wird. Und bei Bauer präsentiert sich der Klassiker „Der große Bauer“ jahreszeitengerecht in der Variante Holunder-Limette. Das Wachstumssegment Joghurtdrinks erhält außerdem Unterstützung durch die frischen Joghurt-Drinks von Bauer in den sommerlichen Sorten Ananas-Kokoswasser und Apfel-Holunder. Auf Exotisches wie Kokos-Ananas sowie die regionale Holunderblüte setzt auch Schwarzwaldmilch bei seinem Lac fructosefreiem Joghurt – und bedient damit die erfolgreiche Nische lactose- bzw. fructosefreier Produkte im Mopro-Regal, die ebenfalls für eine bessere Wertschöpfung sorgt. Steigendes Verbraucherinteresse angesichts einer wachsenden Zahl von Vegetariern und Veganern verzeichnet der Handel ebenso bei rein pflanzlichen Joghurt-Alternativen. Hier soll die milde Soja-Joghurtalternative von Alpro (Alpro Cremoso), forciert durch gezielte POS-Maßnahmen wie Verkostungen und Couponing, derzeit laut Nielsen ein starkes Wachstum verzeichnen.