Die aktuellen Entwicklungen und Krisen haben das Gesundheits- und Umweltbewusstsein der Shopper geschärft, auch im Bereich Kosmetik. Immer mehr greifen daher zu Naturkosmetik – Tendenz steigend.
Für dm ist klar, dass nachhaltige Alternativen in vielen Bereichen immer relevanter werden. «Sowohl zertifizierte Naturkosmetik als auch naturnahe Kosmetik sind für unsere Kunden wichtig, sodass diese auch künftig eine grosse Rolle in unserem Sortiment spielen werden», sagt Alexander Strehlau, dm-Geschäftsbereichsverantwortlicher Sortiment im Ressort Marketing + Beschaffung. Die Naturkosmetikbranche erlebe einen bedeutenden Wandel, getrieben durch Kunden, die besser aufgeklärt sind und dadurch dem Thema Naturkosmetik offener gegenüberstehen. Aktuell zeichnen sich bei den Konzepten mehrere Entwicklungen ab. «Zum Beispiel die Nutzung von Upcycling-Rohstoffen, bei der vermeintliche Abfallprodukte zu wertvollen Inhaltsstoffen verarbeitet werden. Zudem beobachten wir eine steigende Integration von Wirkstoffen, die bisher in der konventionellen Kosmetik verwendet wurden, nun aber auch in der Naturkosmetik Einzug halten», so Rebecca Vormehr, Product Manager Cattier bei Kneipp.
Statt Konventionellem
«Zertifizierung und Wirksamkeit – beides ist wichtig», verdeutlicht Udo Springer, Geschäftsführer Logocos. Ein hoher kosmetischer Wert des Produkts, Sensorik und Convenience seien entscheidend, um eine echte Alternative zur traditionellen Kosmetik zu sein. Das umfasst für ihn etwa ökologische Verpackungen, nachwachsende sowie regionale Rohstoffe, transparente Lieferketten und minimalistische Formulierungen mit einfachen, natürlichen Inhaltsstoffen. «Innovative Konzepte wie individualisierte Hautpflegeprodukte und Produkte, die das Hautmikrobiom schützen, rücken stärker in den Fokus. Diese Trends bedienen das wachsende Interesse an ganzheitlicher Hautgesundheit.»
Handelsmarken als Einstieg
Für Sandra Lorenz, Geschäftsleitung Rossmann-Marken, liegen Rezepturen ohne Duftstoffe, besonders im Gesichtspflege-Bereich, im Trend. Aber auch stimmungsaufhellende Düfte im Bereich Aroma sind gefragt. Ihr zufolge gibt es besonders in den Bereichen Gesichts- und Haarpflege eine Vielzahl an Launches und sie ist überzeugt, dass die Naturkosmetik weiterhin enormes Potenzial hat: «Besonders die Handelsmarken können davon profitieren, da sie als Einstieg in die Kategorie Naturkosmetik dienen.» Laut Mintel Trend-Report «Einstellungen zu Natur- und Bio-Kosmetik – Deutschland 2024» sind Produkte von Natur-/Bio-Kosmetik-Eigenmarken auf dem deutschen Markt beliebt und werden von 77 Prozent der Käufer von Natur- und Bio-Kosmetikprodukten verwendet. Da zukünftig immer mehr konventionelle Kosmetikkäufer ihrer Haut und der Umwelt etwas Gutes tun wollten, sei zu erwarten, dass die Vertriebskanäle Drogeriemarkt und Online-Handel weiterwachsen werden.