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Snacks zählen zu den derzeit am stärksten wachsenden Segmenten im Bereich Hundenahrung. Auf was die Verbraucher beim Einkauf Wert legen.
Liebe geht durch den Magen – das wissen die deutschen Hundebesitzer ganz genau. Denn sie machen ihren vierbeinigen Freunden mindestens genauso gerne eine Freude zwischendurch, wie Hunde diese essen. Anders sind die Absatz- und Umsatzzahlen der kleinen Belohnungshappen nicht zu erklären. Laut Nielsen stehen Hundesnacks für 278,5 Millionen Euro des Umsatzes im Segment des Hundefutters (MAT bis KW 09/2015). Das sind gut 3,5 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Das "klassische" Hundefutter kommt auf knapp 388 Millionen Euro Umsatz (nass: 244,6 Mio. Euro, +2,5 %; trocken: 143 Mio. Euro, –3,2 %). „Snacks machen Nielsen zufolge fast ein Viertel des gesamten Markts für Tiernahrung aus und bieten dem Handel eine besondere Wertschöpfung. Vor allem Hundesnacks konnten mit einem Plus von 3,7 Prozent überproportionale Zuwächse verzeichnen“, sagt Alain Virieux, Director Grocery Channel Germany & Central Region Nestlé Purina PetCare Deutschland.
Stärkung der Mensch-Tier-Beziehung
Snacks sind also besonders emotionale Produkte, weil sie das innige Verhältnis zwischen Hund und Herrchen widerspiegeln. Mit einem Snack zwischendurch können die Verbraucher ihren Tieren ihre Liebe und Zuneigung zeigen. Deshalb spielen günstige Preise für viele Tierbesitzer auch nur eine untergeordnete Rolle. „Premiumisierung ist das Stichwort“, so Alain Virieux weiter. Den Käufern sind qualitativ hochwertige und schmackhafte Zutaten wichtig und sie legen immer mehr Wert auf Vielfalt und Abwechslung, um ihre Haustiere zu verwöhnen. Andererseits soll die Ernährung gesund und individuell auf das Tier abgestimmt sein. „In der Gunst des Verbrauchers stehen Snacks ganz oben, die mit einem funktionalen Benefit ausgestattet sind und die die individuellen Lebensumstände wie Alter, Aktivität, Übergewichtigkeit oder Rasse berücksichtigen“, sagt Dieter Meyer, Leiter Werbung & Öffentlichkeitsarbeit bei Vitakraft. Denn so können die Tierhalter sicher sein, dass ihr Liebling mit allem versorgt wird, was er braucht. Zu guter Letzt ist Convenience ein Kaufargument. „Es gibt zahlreiche Anlässe für die Fütterung von Snacks – ob beim gemeinsamen Spiel, beim Training oder allgemein als Belohnung. Und in den meisten dieser Situationen ist es von Vorteil, wenn die Happen frisch und schnell verfügbar sind“, sagt Christian Kleissner, Category-Development Director bei Mars Petcare.
Auswahl schafft Umsatz
Für den Handel bedeutet das vor allem eins: Dass er breit aufgestellt sein sollte, um möglichst viele Tierhalter mit ihren Hunden anzusprechen. Dazu gehört beispielsweise ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Markenprodukten und Eigenmarken. Denn: „Fast zwei Drittel des Gesamtumsatzes in dieser Kategorie fällt auf Markenprodukte“, sagt Dieter Meyer. Zudem schärft eine gute Snackauswahl in Sachen Hundealter und Gewicht sowie verschiedene Gebinde und Verpackungsgrößen Profil. Weitere Kaufanreize schaffen Aktionen, denn impulsgetrieben sind Snacks nämlich auch. „Snacks motivieren im hohen Maße zu Spontankäufen und bringen so Wachstum – ohne nennenswerte Kannibalisierungseffekte“, weiß Alain Virieux von Nestlé Purina PetCare. Insofern lohnt sich alles, was die kleinen Happen dem Kunden beim Einkauf in Erinnerung ruft. „Zweitplatzierungen und Crosspromotions sind immer ein gutes Mittel um Zusatzkäufe zu generieren“, sagt Nikolai Piefel, Leiter Marketing bei Dr. Clauder.