Heißgetränke: Tee zum Wohlfühlen

Mittwoch, 28. Januar 2015
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Tee gewinnt hierzulande weiter an Bedeutung. Nutzen Sie dies im Frühjahr für saisonale Zweitplatzierungen und Verbundaktionen rund um Gesundheit und Wellness.

Der abwechslungsreiche Genuss von Tee als Begleiter durch den Tag lässt den Teekonsum insgesamt in Deutschland weiter steigen. 2013 lag der Verbrauch bei knapp 19.400 Tonnen; das entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von 27,5 Litern und damit einer Steigerung von 2,3 Prozent. Teetrinken ist Zeitgeist, vereint „Genuss, Bekömmlichkeit, Belebung und gleichzeitig Entschleunigung“, sagt Jochen Spethmann, Vorsitzender des Deutschen Teeverbandes in Hamburg. Getrieben wird die Nachfrage laut Nielsen aktuell von dem als besonders gesund geltenden grünen Tee mit Umsatz- und Absatzsteigerungen von rund sechs Prozent. Hier sorgen neue Konzepte für Impulse. Rund ein Viertel des Pro-Kopf-Verbrauches entfällt inzwischen auf grünen Tee. Schwarzer Tee hingegen kann nur leichtes Umsatzwachstum generieren. Für Impulse sorgen auch steigende Nachfrage nach Bio-Tees sowie Teekapseln, beides allerdings auf sehr niedrigem Niveau.

Chai und Matcha gelten als trendy

Während die Klassiker wie English Breakfast oder Earl Grey fest etabliert sind, experimentieren gerade die jungen Konsumenten laut Spethmann mit der Geschmacksvielfalt und der damit verbundenen Atmosphäre. „Chai und Matcha liegen bei dieser Zielgruppe ganz weit vorn und gelten als trendy“, so der Teeverband. Immer wieder neue Teemischungen mit verschiedensten Aromen sorgen für einen regen Wechsel im Regal und beleben die Nachfrage. Auch Kinder werden als Zielgruppe für den Teemarkt interessant. So sollen jetzt beispielsweise neue Kindertees in kindgerechter Produktgestaltung für fruchtiges und kalorienarmes Trinkvergnügen sorgen.

Ingwer hat sich bei Kräutertees durchgesetzt

Saisonale Themenplatzierungen können rund ums Jahr Impulskäufe auslösen. Dabei empfiehlt es sich für den Handel, das Regal mit neuen Produkten jetzt zum Frühjahr wieder auf den aktuellen Stand zu bringen und beispielsweise in der kommenden Saison das Segment der Wohlfühltees besonders in den Fokus der Verbraucher zu rücken. Wellness und Entspannung, das Bedürfnis, sich etwas Gutes zu tun, werden dabei in den letzten Jahren immer wichtiger – gerade bei Frauen. Wohlfühltees mit besonderen Botschaften versprechen durch Zweitplatzierungen interessante Impulse. Neue Sorten wie zum Beispiel Detox-Tees sollen mit speziellen Kräutermischungen die Entschlackung des Körpers fördern. Auch Ingwer hat sich im Segment der Kräutertees als innovative Geschmacksrichtung bereits durchgesetzt. Aktionsthemen beispielsweise rund um figur- und gesundheitsbewusste Ernährung schaffen in Verbindung mit Diätprodukten und Ersatzmahlzeiten ebenfalls besondere Aufmerksamkeit für das Wohlfühlteesegment.

Beutelpackungen dominieren den Markt

Der Teemarkt wird im Lebensmittelhandel nach wie vor von praktischen Beutelpackungen dominiert, die einen Anteil von 96 Prozent am Teemarkt halten; diese verlieren allerdings derzeit zugunsten von losem Tee. Hier sind Verbraucherbedürfnisse nach Qualität und Ursprünglichkeit wichtige Treiber. Convenience ist wiederum das Stichwort für die Einführung von Pads für Einzelportionen-Maschinen –  analog zum Kaffeemarkt. Mittlerweile haben zudem durch Nespresso-Maschinen kompatible Kapsel-Angebote von Teekanne Einzug in den Teemarkt gehalten. Die Teekapseln generieren starke Zuwächse, haben aber mit einem Prozent Umsatzanteil am gesamten Teemarkt noch eine sehr geringe Bedeutung. Das eigenständige, neu eingeführte Teemaschinensystem „Tealounge“ von Marktführer Teekanne mit Kapseln wird gar nicht über den LEH vertrieben.

Teekapseln sind wenig gefragt

Bei den anderen Teeproduzenten beobachtet man die Entwicklung aufmerksam, sieht im Unterschied zum Kaffeemarkt in der Kapsel allerdings keinen großen Mehrwert für die Verbraucher. Der Grundnutzen der Einzelportion oder die „Entfaltung des Teeblattes“ seien nicht neu für die Verbraucher. Diese schätzten die praktischen und bequem zu handhabenden Teebeutel, argumentiert man beispielsweise bei der OTG. Aufgrund der größeren Teeoberfläche in den Doppelkammer-Teebeuteln soll sich der Tee sogar besser entfalten.

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Sortiments- und Platzierungstipps

  • Zur Orientierung am Regal bevorzugt der Verbraucher Markenblöcke, die nach den Segmenten (z.B. Schwarztee, Früchtetee) und Sortimenten (z. B. Ländertees) strukturiert sein sollten.
  • Aromatisierte Früchte- und Kräutertees haben eine sehr hohe Magnetwirkung: Beide Tees sollten vorzugsweise in Griff- und Sichthöhe platziert werden.
  • Klassische Kräutertees (z. B. Kamille, Pfefferminze) sind Schnelldreher und Standardartikel und auf den unteren Regalböden zu platzieren.
  • Tee hat mit 25 Prozent einen nennenswerten Anteil an Impulskäufern. Solche Spontankäufe können mit zusätzlichen Erlebnis-Zweitplatzierungen ausgelöst werden.
  • Zum Saisonstart sollten aktuell Teesorten und Neuheiten auch auf Aktionsflächen außerhalb der Teeabteilung platziert werden. 
  • Eine aktuelle Konsumentenstudie von Ipsos betont die Wichtigkeit eines breiten Sortiments: Jedem zweiten regelmäßigen Teetrinker ist eine große Teeauswahl im LEH besonders wichtig, und 70 Prozent wünschen sich eine gleichbleibende Auswahl an Teeprodukten.
  • Neben aktionsbezogenen Präsentationen ist zu überlegen, Gesundheits- und Wohlfühltees ganz generell in der Kategorie Tee zu platzieren, um zusätzliche Abverkaufsimpulse zu setzen.

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