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Wenn sich in diesem Sommer die Grill-Euphorie der Verbraucher mit dem Fußball-WM-Fieber vereint, heißt das für den Handel: Platz schaffen für Grillprodukte. Das MARKANT Magazin stellt eine Auswahl an Innovationen und Aktionen vor.
Viele Hersteller sehen in der Grillsaison 2014 großes Potenzial: Mit innovativen Produkten, Aktionen und Ideen wollen sie die Konsumenten ansprechen und Abwechslung beim Grillen bieten. Wie sehr die Grillsaison für Wachstum sorgen kann, zeigen zum Beispiel die als Grillbeilage beliebten Butter-Baguettes: Ihr Umsatz hat laut Nielsen im Jahr 2013 um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt, der von Grillsoßen um 4,4 Prozent. Außerdem ist klar: Wenn es um das Gemeinschaftserlebnis mit Familie und Freunden geht, ist der Preis bei den Verbrauchern nicht ausschlaggebend. Viel wichtiger ist hingegen das emotionale Erlebnis. Und das sollte der Handel schon am Point of Sale ausspielen – zum Beispiel mit Sonderplatzierungen, Aktionsflächen und Produkten, die die Lust der Verbraucher auf Neues ansprechen.
Grillen heißt heute nicht mehr nur, Fleisch und Wurst auf den Rost zu legen – auch wenn Premium-Steaks, Wurstspezialitäten in spannenden Geschmacksrichtungen und Co. natürlich weiter stark nachgefragt werden. Auf der anderen Seite stehen zunehmend vegetarische Produkte im Fokus: Mehr als ein Drittel der deutschen Grillfans legt gerne mal Gemüse auf den Rost. Auch Maultaschen, Käse oder Tofu werden immer mehr als Grillprodukte positioniert und beworben. Zudem lebt ein Grillabend von Beilagen, Salaten und einer Vielfalt von Dips und Saucen sowie einer großen Bandbreite an Getränken. Auch Experimentieren ist angesagt, heißt es von Seiten der Hersteller. Dies biete neben traditionellen Grill-Begleitern wie Kartoffelsalat und Senf neue Möglichkeiten für kategoriefremde Verbundplatzierungen mit Überraschungsmomenten. So sieht zum Beispiel Mars das Grillen als neuen Verwendungsanlass für Reisprodukte von Uncle Ben’s und will mit Rezeptkarten und Verkostungsaktionen die Verbraucher auf den Geschmack bringen.
Neben Lebensmitteln bieten entsprechende Nonfood-Artikel gute Chancen auf Mehrumsatz. Dazu gehören zum Beispiel Grillkohle oder Einweggeschirr. Während die „großen“ Grills und Smoker im Bau- und Gartenmarkt die Kassen klingeln lassen, kann der Vollsortimenter sich mit den handlicheren Pendants profilieren: Einweggrills und kleine trag- und klappbare Grillvarianten sind perfekt für die mobile Gesellschaft, in der die Entscheidung zum Grillevent oft ganz kurzfristig fällt.
Das Wetter spielt beim Grillen mittlerweile nicht mehr die ausschlaggebende Rolle, darin sind sich viele Experten einig. Denn Gasgrills und hochwertige Holzkohlengrills mit Deckel funktionieren auch bei Regen; der Elektrogrill kann nicht nur auf Balkon und Terrasse, sondern sogar im Esszimmer betrieben werden. Die Saison beginnt für viele Grillfans immer früher und endet später. Der Handel sollte darüber nachdenken, saisonunabhängige Grillplatzierungen zu etablieren, empfehlen daher viele Hersteller. Der Schwerpunkt der Grillaktivitäten liegt allerdings weiterhin in den Monaten Mai bis September. Und während dieser Zeit ist es auf jeden Fall sinnvoll, bei der Warendisposition die Wettervorhersage zu beobachten – schon allein, um Out-of-Stocks zu vermeiden.
Wie auch immer das Wetter ausfällt: Der diesjährige Grillsommer bietet hohes Umsatzpotenzial. Bereiten Sie sich rechtzeitig darauf vor: Damit aus der internationalen WM am Zuckerhut auch ein Heimspiel am deutschen Grill wird.