Grüne Produkte fürs Klima

Montag, 24. Januar 2022
Foto: stock.adobe.com/Iryna

Nachhaltigkeit wird von Verbrauchern erwartet. Sie sind sich ihres ökologischen Fussabdrucks bewusst und achten beim Einkaufen darauf, diesen gering zu halten. Diese aktive Veränderung ihres Lebensstils erwarten sie auch von Marken und Händlern.

Eine wichtige Komponente beim Kampf für reduzierte Klimaemission ist das Konsumverhalten der Verbraucher. Eine Befragung von Bazaarvoice im vergangenen Jahr in Nordamerika, UK und EMEA (Europa, Arabien und Afrika) zeigt, dass über 90 Prozent der globalen Konsumenten beim Einkauf auf Nachhaltigkeitsinformationen achten. Für 69 Prozent der Konsumenten  ist die Auszeichnung eines Produktes als nachhaltig oder umweltfreundlich ein entscheidender Faktor bei der Kaufentscheidung. Die Gründe hierfür liegen aber nicht nur beim Produkt selbst, sondern auch bei der Sorge um den Einfluss der eigenen Gewohnheiten auf die Umwelt. 69 Prozent versuchen daher aktiv bei nachhaltigen Marken zu kaufen und 81 Prozent versuchen Einwegprodukte zu vermeiden.

Geforderte Massnahmen
Dabei sehen die Verbraucher die Marken und Konzerne ganz klar in der Pflicht beim Thema Umweltschutz: 99 Prozent der Befragten sind laut Bazaarvoice der Überzeugung, dass Marken eine Verantwortung tragen und nachhaltige Produkte und Produktionsweisen entwickeln sollten. Damit gewinnt Corporate Social Responsibility an Gewicht. Das Thema hat Exasol, Anbieter einer High-Performance Analytics-Datenbank, in einer im Oktober 2021 veröffentlichten Studie «Data for Good: Corporate ­Social Responsibility beginnt mit Daten» untersucht. So ist für mehr als vier von fünf Verbrauchern (86%) die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens in den Bereichen Klimawandel, Vielfalt und Integration sowie ethische Geschäftspraktiken ausschlaggebend dafür, ob sie überhaupt mit ihm Geschäfte machen beziehungsweise dort etwas kaufen. Fast neun von zehn Verbrauchern (88 %) sehen vor allem ethische und nachhaltige Geschäftspraktiken als entscheidende Faktoren an. Unternehmen, die in diesen Bereichen weder Referenzen vorweisen können, noch planen, in den nächsten drei Jahren daran zu arbeiten, riskieren ihr Geschäft: Zwei Drittel der Verbraucher (66 %) geben an, in Zukunft nicht mehr bei diesen Unternehmen einzukaufen.  

Datengestützte Strategien
Ferner sind Verbraucher nicht mehr bereit, sich allein auf die Aussagen von Unternehmen zu verlassen, bei denen sie bereits gekauft haben. Rund zwei Drittel der Verbraucher (68 %) verlangen laut Exasol, in den nächsten 36 Monaten datengestützte Nachweise von Unternehmen, welche die positiven Beiträge zum Klimawandel, zur Vielfalt und Integration sowie zu ethischen und nachhaltigen Geschäftspraktiken belegen. Wie die Studie zeigt, vertrauen Verbraucher vor allem staatlichen Benchmarks als Datenquelle. 41 Prozent nutzen diese, um zu sehen, wie Unternehmen, mit denen sie Geschäfte machen wollen, im Bereich Nachhaltigkeit im Vergleich zur Konkurrenz abschneiden. Danach folgen branchenbezogene Benchmarks (35 %). Interessanterweise spielen auch Videos von bekannten Klima-Aktivisten, die Unternehmen in positivem Licht zeigen, für Verbraucher eine wichtige Rolle (33 %). Was also künftig im Einkaufswagen landet, trägt nicht nur zur positiven Klimabilanz bei, nachhaltiges Wirtschaften sichert laut den vorliegenden Studienergebnissen auch die Zukunft der Unternehmen.

 

Statements

Nachhaltige Essen und nachhaltige Ernährung, ist das eine Frage des Geldbeutels? Eine Umfrage ausgewählter Hersteller

Wie gesagt, Fairtrade-Produkte gibt es schon im Preiseinstiegssegment – selbstverständlich werden auch hier Mindestpreise und Fairtrade-Prämien bezahlt. Wir kämpfen für eine grössere Wertschätzung für Lebensmittel und für die Menschen, die sie anbauen. Nehmen wir das Beispiel Bananen: Sie werden in fernen Ländern wie Ecuador oder Kolumbien angebaut und über die Meere nach Deutschland transportiert – trotzdem kostet ein Kilo Bananen oft weniger als ein Kilo Äpfel aus der Region. Da stimmt etwas nicht! Eine gute Ernährung ist essenziell. Und es ist wichtig, dass wir erkennen, welche Arbeit hinter den Produkten steht und diese angemessen honorieren.
Dieter Overath, Vorstand Fairtrade Deutschland e. V.

Dies ist ein oft genanntes Argument, gesunde und nachhaltige Ernährung seien eine Frage des Geldbeutels. Sicherlich sind nachhaltig produzierte Bio-Produkte oftmals etwas teurer, aber dies heisst nicht zwangsläufig, dass der Einkauf damit den Geldbeutel sprengt. Wir regen an, bewusster einzukaufen. Hier sei beispielsweise nur die Einkaufmenge erwähnt. Wenn der Einkauf bewusster geplant wird und nur das gekauft wird, was tatsächlich benötigt wird, ist Bio nicht wirklich teurer und man vermeidet, dass Produkte zu Hause weggeworfen werden, da diese verderben. Da kann man vielleicht in Gänze sogar noch etwas sparen.
Johannes Mauss, Geschäftsführer Bio-Zentrale

Konventionelle Lebensmittel erscheinen nur auf den ersten Blick günstiger. Effizienzsteigernde Faktoren wie der Einsatz synthetischer Düngemittel, Massentierhaltung oder die Verwendung vieler Zusatzstoffe sind bei Bio-Lebensmitteln ausgeschlossen. Ausserdem spielt bei Bio-Lebensmitteln eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsbetrachtung eine wichtige Rolle. Wir und viele andere Bio-Anbieter legen zudem grossen Wert auf die Einhaltung von Sozialstandards und Fairness entlang der gesamten Wertschöpfungskette, was sich ebenfalls in einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis widerspiegelt. Die Umweltkosten, die aus der konventionellen Landwirtschaft entstehen, sind leider am Preis dieser Produkte nicht sichtbar. Tatsächlich ist der Preis für konventionelle Lebensmittel meist um ein Vielfaches höher und wird von der Allgemeinheit oder späteren Generationen getragen.
Stavroula Ekoutsidou, Leiterin Alnavit

Natürlich sind Bio-Produkte keine Billiglebensmittel, aber sie sind auch keine Nischenprodukte mehr. Viele Menschen sind bereit, für ihre Ernährung mehr zu zahlen, weil ihnen der Zusammenhang von Ernährung und Zukunft klar ist. Darüber hinaus wollen viele sich auch gesünder ernähren. Wir glauben, dass wir erst am Anfang der Entwicklung sind. Hinzu kommt, dass wir schon Preisanstiege für Lebensmittel auf Grund von Klimawandel und Co. beobachten können. Das wird sich in den nächsten Jahren verstärken, gerade für den konventionellen Bereich. Lediglich ökologische Systeme können hier für eine sichere Lebensmittelversorgung sorgen und die Preisdynamik wird in Zukunft bei den konventionellen Lebensmitteln um einiges stärker sein.
Julius Palm, Leiter Strategie & Marke bei followfood

Gesunde und verantwortungsvolle Ernährung ist heute auf Grund des oftmals unvermeidlichen Mehraufwands für Produktion, Transport, Verpackung und Arbeitskraft oft teurer als konventionell produzierte Nahrungsmittel. Wir sehen allerdings, dass viele Dinge im Wandel sind und wer regional und saisonal einkauft, kann sich auch mit einem schmalen Budget verantwortungsvoll produzierte Ernährung leisten. Wir sind davon überzeugt, dass auch unsere natürlichen und verantwortlich hergestellten Smoothies und Säfte zu einer gesunden, verantwortungsbewussten und bezahlbaren Ernährung beitragen können.
Tine Ringsgwandl, Lead Force for Good, Leitung Unternehmenskommunikation für Ernährung, Nachhaltigkeit und Grosszügigkeit bei Innocent

Eine gute und nachhaltige Ernährung ist auch mit einem kleinen Budget möglich, das vorweg. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass Bio-Lebensmittel oftmals teurer sind als konventionell erzeugte. Bio bedeutet faire Löhne entlang der Lieferkette, viel Handarbeit und eine verantwortungsvolle Bewirtschaftung von Anbauflächen. Die ökologische Landwirtschaft ist beispielsweise arbeitsintensiver, weil die Bäuerinnen und Bauern für ihre Pflanzen keine Pestizide einsetzen. Um Unkraut und Schädlinge fernzuhalten, nutzen sie Maschinen oder arbeiten händisch; das heisst, der Aufwand ist höher. Der Ertrag aber ist im Schnitt niedriger als im konventionellen Anbau. Der verantwortungsvolle Umgang mit unseren Ressourcen macht damit einen Teil des Produktpreises aus; konventionelle Hersteller hingegen berücksichtigen die Kosten für Umweltfolgen ihrer Produkte nicht in ihrer Preisgestaltung. Hinzu kommt, dass auch in der Verarbeitung von Bio-Produkten mehr Handarbeit notwendig ist. Und da in Bio-Lebensmitteln keine künstlichen Zusätze erlaubt sind, werden für Geschmack und Haltbarkeit hochwertige, aber auch teurere Zutaten verwendet. Trotz der höheren Produktpreise ist eine nachhaltige Ernährung auch mit schmalem Geldbeutel möglich. Sie erfordert aber mit Sicherheit einen bewussteren Einkauf, im besten Fall regional und saisonal, und einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln – viel zu viel landet in der Tonne. Laut Verbraucherzentrale werden in Privathaushalten jährlich Lebensmittel im Wert von circa 20 Milliarden Euro weggeworfen.
Eike Mehlhop, Geschäftsführer bei der Allos Hof-Manufaktur 

Als Verbraucher stehen wir täglich vor der Entscheidung, welche Produkte wir konsumieren wollen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur aber auch den Menschen entlang der gesamten Lieferkette schlägt sich auch auf den Preis nieder. Täglich kümmern wir uns darum, dass unsere Produkte mit höchster Sorgfalt und im Einklang mit der Natur hergestellt werden und ich bin davon überzeugt: Das kann man sogar schmecken. Mit anderen Worten: Nur die pure Natur findet den Weg in unsere Teebeutel.
Sven Eilek - Customer Marketing Manager YOGI TEA

 

 

 

 

 

News

Foto: Stefanie Brückner

Vom 24. bis 25. April findet das 125. Markant Handelsforum statt. Zu erwarten sind neben zeitaktuellen Vorträgen und Innovationen für den POS auch ein praxisnaher Austausch.

Foto: Ben Pakalski

Tegut hat das Jahr 2023 mit einem Nettoumsatz von 1,28 Milliarden Euro abgeschlossen und damit das Ergebnis des Vorjahres um 2,44 Prozent übertroffen.

stock.adobe.com/Seventyfour

Nach einem Einbruch zu Jahresbeginn stabilisiert sich die Konsumstimmung in Deutschland jetzt wieder.

stock.adobe.com/Racle Fotodesign

In Österreich können biologische Lebensmittel trotz allgemeiner Teuerungen auf treue Verbraucher zählen.

Methodik

Über Bazaarvoice
Das Unternehmen ist im Bereich Online-Marketing tätig und bietet anderen Unternehmen seinen Dienst als Software as a Service an. Es hat sich auf User-Generated-Content spezialisiert, bei dem Kunden von Online-Shops Produkte bewerten und empfehlen können.

Für die  Online-Studie «Weltweite Verbraucherumfrage zu nachhaltigen Produkten» wurden 10 287 Shopper aus den USA, UK und dem EMEA-Raum befragt.  
www.bazaarvoice.com/de

Über Exasol
Das Unternehmen hat eine Datenbank entwickelt, die die schnelle Analyse und Auswertung von Daten ermöglicht. Das Unternehmen entwickelt und vermarktet eine auf In-Memory-Technologie basierende Hochleistungsdatenbank, die für Enterprise Warehouse-Anwendungen und Business-Intelligence-Lösungen konzipiert wurde.  

In der Studie «Corporate Social Responsibility beginnt mit Daten» untersuchten Exasol und Sapio Research, welche Rolle datenbasierte Entscheidungen u. a. in den Bereichen Klimawandel und Nachhaltigkeit spielen. Dafür wurden in den USA, Grossbritannien, Deutschland, China, Südafrika und Australien 8056 Verbraucher befragt sowie 716 Arbeitnehmer, die Programme zur sozialen Verantwortung von Unternehmen, Environmental Social Governance durchführen.

Produkte

Mehr zum Artikel

«Kurkuma Chai» ist eine ayurvedische Gewürzteemischung in Bio-Qualität, die Kurkuma-Wurzel mit Chai-Gewürzen, Ingwer und süssem Zimt kombiniert.

Die Kombination aus leckerem Gemüse und wertvollen Saaten in der neuen Reihe «Saaten Zauber» von Tartex sorgt für ein überraschendes Geschmackserlebnis auf dem heimischen Abendbrottisch.

Die erfolgreiche Range an nachhaltigen followfish Thunfisch-Salaten wird weiter ausgebaut und um den traditionell maledivischen «followfish Fair Trade Thunfisch-Salat Mas Huni» erweitert, mit Kokos, Limette und Chili aus kontrolliertem biologischem Anbau, der Thunfisch im Salat wurde natürlich per Hand geangelt.

Die «biozentrale Bratlinge Gemüse» sind eine vegane, würzige Trockenmischung mit kräftigen Vollkornhaferflocken aus der sich Bratlinge zubereiten lassen.

Haferdrinks punkten mit ihrem Nachhaltigkeitsbonus – sie haben eine gute Ökobilanz, besonders wenn das Getreide aus Deutschland kommt und Bio-Qualität vorweist.

ZHG

Das «Jeden Tag Knuspermüsli Schoko 600 g» wird in Deutschland produziert und abgepackt.