Grün, urban und smart

Montag, 24. Januar 2022
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Neben Garden Living werden vor allem auch die beiden Trends Nachhaltigkeit und Digitalisierung den Grünen Markt in 2022 bestimmen. Das Markant Magazin hat mit IVG-Geschäftsführerin Anna Hackstein über Trends und Entwicklungen im Gartenmarkt 2022 gesprochen.

Welche Trends werden den Grünen Markt in 2022 bestimmen?
Anna Hackstein:
Garden Living, Smart und Urban Gardening sind immer noch die grossen Gartentrends: Der Garten wird, noch einmal befeuert durch die Pandemie, mehr und mehr als Wohnraum wahrgenommen und genutzt. Bequeme Lounge-Möbel, Teppiche für den Aussenbereich und die passende Gartendekoration gehören zu den gefragten Produkten im Bereich Garden Living. Hinzu kommt die wachsende Beliebtheit von Outdoor-Küchen und vielseitigen BBQ-Lösungen. Denn das Zubereiten von Speisen beschränkt sich nicht mehr auf einfaches Grillen – Kochen, Backen, Garen oder Räuchern sind mit den modernen Geräten ebenfalls möglich. In den letzten Jahren verzeichnen zudem vor allem die Produkte einen besonders starken Zulauf, die das Mähen, Schneiden und Pflegen vereinfachen. Dieser positive Trend bei smarten Gartengeräten wird auch in Zukunft anhalten. Denn die Produkte sind absolut beliebt im Markt und bringen auf unterschiedliche Weise enorme Vorteile für die Anwender: Sie erleichtern den Gartenbesitzern die Arbeit und sind darüber hinaus häufig umweltschonender und/oder effizienter. Allerdings wächst auch der Wunsch nach einem Ausgleich durch die Arbeit in der Natur sowie nach eigenem Gemüse- und Obstanbau, was allen Produkten rund um die Pflanze zugutekommt.

Auf welche Segmente/Produkte sollte der Handel in 2022 vor allen Dingen setzen?
Anna Hackstein:
Wir konnten in der zurückliegenden Zeit viele neue Gartenfreunde, die sich im Lockdown erstmals mit dem eigenen Gemüseanbau oder der Verschönerung der Grünfläche befasst haben, für unsere Sortimente begeistern. In den nächsten Jahren gilt es, deren neu entdeckte Gartenfreude am Leben zu halten. Insbesondere dann, wenn auch konkurrierende Freizeitgestaltung wieder hochgefahren wird. Insofern ist es sicherlich sinnvoll, auf pflegeleichte sowie innovative Produkte zu setzen. Dabei sollten aber natürlich die bewährten Sortimente nicht fehlen.

Welche Rolle spielt das Thema Digitalisierung für den Grünen Markt?
Anna Hackstein:
Die Digitalisierung wird in den nächsten Jahren unseren gesamten Alltag umkrempeln. Im Hinblick auf unser Arbeits- und Einkaufsverhalten hat die Krise zu einer erheblichen Beschleunigung beigetragen. Auch im Garten wird sich in den kommenden Jahren noch viel tun. Denn wir haben es zukünftig nicht nur mit neuen Zielgruppen zu tun, sondern auch mit einem Wandel von der industriellen zur digitalen Denkweise in der gesamten Gesellschaft.

Wie sieht der Garten der Zukunft aus? Und wie kann auch hier der Handel davon profitieren?
Anna Hackstein:
Gärten werden in Zukunft voraussichtlich eine aktive, von Daten unterstützte Rolle in vielen Bereichen der Gesellschaft spielen. Es wird wahrscheinlich zahlreiche Möglichkeiten geben, die Optimierung der Gartengestaltung mithilfe smarter Geräte voranzutreiben. Für den Fachhändler bieten diese neuen Produkte gleich mehrere Vorteile: Ein erhöhter Beratungsbedarf verschafft ihnen einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz aus dem Internet. Zudem öffnen die notwendigen Installationsarbeiten den Weg in die Gärten der Konsumenten, wo wiederum neue Anknüpfungspunkte für den Verkauf geschaffen werden können.

 

Richtungsweisende Entwicklung

Das Markant Magazin hat mit Prophete-Geschäftsführer Dirk Vrommen über Trends und Entwicklungen auf dem Fahrrad-Markt gesprochen.

Welche Trends werden den Fahrrad- und E-Bike-Markt weiterhin bestimmen?
Dirk Vroomen:
Im Bereich E-Mobilität sehen wir ganz klar E-Cargo Lösungen und E-SUVs im Trend der kommenden Jahre. Bei Prophete werden in diesen Segmenten gerade neue Lösungen erarbeitet, die die Zukunft der bezahlbaren E-Mobilität massgeblich mitprägen sollen. In den grossen Städten sollen die Lastenräder mit Elektromotor zur alltäglichen Alternative werden. Als Pendant dazu sollen E-SUVs die Brücke zwischen alltagstauglichen Features von City-E-Bikes und komfortabler Geländetauglichkeit echter Offroad-Modelle schlagen. Der Handel kann sich hierbei nicht nur bei den E-Bike-Modellen selbst entsprechend aufstellen, sondern sollte auch das passende Fahrradzubehör anbieten.

Wie wichtig sind Innovationen im Bereich Fahrrad und E-Bike?
Dirk Vroomen: Die Branche steht nicht still, auf den Messen rund um die Themen Fahrrad und E-Bike werden regelmässig neue Ideen vorgestellt. Hierbei geht es nicht im klassischen Sinne darum das «Rad neu zu erfinden», sondern darum Fahrer:innen neue Räume erschliessen zu lassen und Spezialisierungen anzubieten, wo sie gesucht werden und Allroundlösungen zu konzipieren, wo ein breites Spektrum abgedeckt werden soll. Gerade im digitalen Servicebereich lassen sich noch grosse Potenziale ausschöpfen und für Porphete im Speziellen bedeutet das natürlich weiterhin verschiedene smarte Lösungen, die der Fachhandel zu hohen Preisen anbietet, massentauglich zu machen. Der vorrangige Anspruch der Marke Prophete ist neben dem Firmenmotto «keep moving», ein erstklassiges Preis-Leistungsverhältnis abzubilden.

Welche Rolle spielt das Thema Digitalisierung im Bereich Fahrrad und E-Bike?
Dirk Vroomen:
Smart E-Bike Solutions werden immer wichtiger. Mit der Einführung des CAN-Bus Protokolls bei den Prophete E-Bikes wurde bereits ein grosser Schritt gemacht. Die elektronischen Komponenten (Akku, Motor, Display, Controller) wachsen durch diese Neuerung noch enger zusammen und kommunizieren miteinander. So werden Anzeigen auf dem Display genauer und Auswertungen im Service deutlich erleichtert. Beim Thema Digitalisierung spielen aber natürlich auch die Verbindung von E-Bike und Smartphone eine grosse Rolle. Speziell konzipierte E-Bike Apps erweitern die Möglichkeiten eines E-Bikes um ein Vielfaches (zusätzliche Cockpit- und Statistik-Funktionen, Routenplanungsoptionen, Diebstahlschutz, etc.)

Steigende Benzinkosten: Gehört dem Fahrrad und E-Bike die Zukunft?
Dirk Vroomen:
In einer repräsentativen Sinus-Umfrage (Stand: 14.04.2021) wurden über 3000 in Deutschland lebenden Personen zwischen 14 und 69 Jahren befragt. Das Ergebnis war ein erwarteter Trend zu mehr Fahrrad- und E-Bikefahren. Das Auto ist in Deutschland aus dem aktuellen Alltag jedoch noch nicht wegzudenken, aber gerade während der Corona-Pandemie, in der Gesundheitsminister Jens Spahn öffentlich «empfohlen hatte, während der Coronakrise möglichst den ÖPNV zu meiden und stattdessen aufs Rad zu steigen» (Zitat von www.aktivmobil-bw.de), ist der Ansturm auf Fahrräder und E-Bikes enorm angestiegen und wird sich laut ebike-mtb.com auch noch bis 2030 halten.

Prognose für 2022: Wohin entwickelt sich der Markt für Fahrräder und E-Bikes?
Dirk Vroomen:
Noch leidet die Branche unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Hersteller von Bauteilen sind (aufgrund von Schliessungen ihrer Werke – hauptsächlich in Asien) noch lange nicht wieder auf dem Produktionsniveau wie vor der Pandemie. Es fehlen die hochvolumigen Präzisionsteile, die aus durchoptimierter, japanischer Produktion für die ganze Welt hergestellt werden. Die Fahrradhersteller hoffen, dass 2022 eine langsame Erholung der Lieferketten festzustellen sein wird und für das Jahr 2023 der Output wieder an die Vorpandemiejahre heranreichen wird. So könnten die Hersteller dem Nachfrageboom eine passende Antwort geben.

News

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Vom 24. bis 25. April findet das 125. Markant Handelsforum statt. Zu erwarten sind neben zeitaktuellen Vorträgen und Innovationen für den POS auch ein praxisnaher Austausch.

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Tegut hat das Jahr 2023 mit einem Nettoumsatz von 1,28 Milliarden Euro abgeschlossen und damit das Ergebnis des Vorjahres um 2,44 Prozent übertroffen.

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Nach einem Einbruch zu Jahresbeginn stabilisiert sich die Konsumstimmung in Deutschland jetzt wieder.

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In Österreich können biologische Lebensmittel trotz allgemeiner Teuerungen auf treue Verbraucher zählen.

Grüne Trends

Gesunde Ernährung: Der Garten wird als einen Ort der Selbstverwirklichung entdeckt. Das Anbauen von eigenem Obst, Gemüse und Kräutern erfreuen sich daher grosser Beliebtheit, damit verbunden ist eine wiederentdeckte Naturverbundenheit – auch bei jungen Konsumenten. Die Trendthemen Urban Gardening und Hochbeet kommen hier zum Tragen.

Do-it-yourself: Der eigene Garten wird zunehmend zur Wohlfühl- und Erlebnisoase – für junge Familien ein ganz grosses Thema. Zudem liegt hier der Fokus auf dem Trend Nachhaltigkeit in Hinblick auf die eigene Gestaltung des Gartens, z.B. aus alten oder gebrauchten Materialen werden Eyecatcher hergestellt. Hier kann der Handel mit der Präsentation kreativer Ideen und dem passenden Zubehör für Impulse sorgen. 

Artenschutz: Die sinkende Population bei vielen Insektenarten wird auch in den kommenden Jahren im öffentlichen Interesse stehen. Aus diesem Grund werden weiterhin viele Blumenmischungen mit insektenfreundlichen und nektarreichen Blumen sowie Insektenhotels verkauft werden.

Quelle: Gartenland Aschersleben

 

Produkte

Gardena 
Für die kommende Gartensaison stellt das Unternehmen die neue Range «EcoLine» vor. Bei dieser werden recycelte Materialien eingesetzt, ohne dabei Kompromisse hinsichtlich Funktion oder Qualität einzugehen. Sie besteht aus einer Grundausstattung für die Bewässerung, Brause, Regner und Verbindern sowie drei Handgeräten und einer Gartenschere. In den Kunststoffanteilen steckt zu mindestens 65 Prozent recyceltes Material, welches zum überwiegenden Anteil aus Haushaltsmüll, beispielsweise Verpackungen, gewonnen wird. 
www.gardena.com

Gartenland
Unter der Marke «Küchenliebe» bietet der Hersteller «Gemüse & Kräuter Saatmaten-Sets» für Frühling und Sommer an. Eine Packung enthält acht Saatmatten aus natürlichem Vliesstoff, in denen das Saatgut eingearbeitet ist, und das sich individuell zuschneiden lässt. «Küchenliebe» erleichtert dank einer sorgfältigen Auswahl harmonierender Sorten die Aussaat. Die Mischkultur sorgt für eine ausgewogene Nährstoffversorgung der Pflanzen und beugt der Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten sowie Ungeziefer vor. Die Saatmaten eignen sich sowohl für Freiland als auch für Hochbeet.
www.gartenland.com

Prophete 
Das «PROPHETE GRAVELER Hardtail» ist die perfekte Kombination aus leistungsstarkem Motor und solider Rahmenkonstruktion. Der 48 Volt AEG SportDrive Mittelmotor bietet mit einem maximalen Drehmoment von 100 Nm kräftige Tretunterstützung für volle Power auf der Offroad-Tour. Für zusätzliche Energie sorgt das Upgrade am teilintegrierten Akku, der mit 14,5 Ah / 696 Wh aufwartet (am Vorgängermodell waren es 12,8 Ah / 615 Wh). Der AEG Downtube-Akku ist dabei das eigentliche Highlight des Antriebssystems. Er ist zum Teil in den Rahmen integriert und durch seine hohe Kapazität verspricht selbst bei starken Steigungen und längeren Touren genug Reichweite. 
www.prophete.de
 

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