Erfinderisch lecker

Montag, 29. April 2024
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Teigwaren aus Baden-Württemberg sind weit über die Grenzen des Bundeslandes hinaus gefragt. Dabei stehen nicht nur die Klassiker in der hohen Gunst der Verbraucher. Die Hersteller regionaltypischer Spezialitäten punkten mit Einfalls- und Variantenreichtum und zeigen, wie sich Traditionsprodukte modern interpretieren lassen.

Erstklassige Teigwaren-Variationen gibt es nicht nur in Italien. Auch in Deutschland stehen sie für eine facettenreiche Küche und sind bei den Verbrauchern beliebt. Besonders die Region Schwaben ist für ihre schmackhaften Maultaschen und Spätzle bekannt. Eiernudeln, die über einen hohen Anteil an Frischei verfügen, sind schon für sich eine Köstlichkeit. Mit geschmelzten Semmelbröseln und Apfelmus schätzen sie nicht nur Kinder als schnell zubereitete Speise. Klar, dass sich Teigwaren noch wesentlich raffinierter einsetzen lassen und sich die Hersteller nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Auch bei den Beilagen ist der Trend hin zu einer bewussteren und nachhaltigeren Ernährung zu beobachten. 
«Im Jahr 2022 hat Newlat begonnen, mit innovativen Ei-freien Varianten neue Impulse in den Markt zu geben», sagt Giuseppe Mastrolia, Geschäftsführer Newlat. Seither stehen unter der Marke Birkel drei Ei-freie Produktlinien im Fokus: Die damals eingeführten, halblangen «Mezzi Nudeln» wurden 2023 um «Pipe» und «Maccheroni» erweitert und bestehen zu 100 Prozent aus Hartweizen. Die «Pasta Klassiker» in der 600-Gramm-Packung ohne Ei sind in vier Ausformungen erhältlich. Und für mehr Geschmacksvielfalt wurde mit «Birkel Hafer» eine Range auf den Markt gebracht, die zu 51 Prozent aus Hafervollkornmehl besteht.
 
Dinkel als Alternative
Modernen Zielgruppen möchte auch das Unternehmen Franz Tress gerecht werden. Mit den Dinkel-Sortimenten «Tress Purer Dinkel» sowie «Tress Bio Dinkel» hält man vegane Alternativen ohne Ei bereit und bietet gleichzeitig auch Weizenallergikern ein vollwertiges Portfolio. Dinkel wird aufgrund seiner vielen Ballaststoffe und ungesättigten Fettsäuren sowie seines Eiweiss-, Eisen-, Zink- und Magnesiumgehaltes gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Da das Dinkel-Vollkornmehl aus dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb kommt und auch das Bio-Dinkelmehl aus regionalem, nachhaltigem Anbau stammt, könne man die Lieferwege kurzhalten, erläutert Stefan Gerlach, Marketing-Manager beim Unternehmen. Derzeit arbeite man an neuen Produktentwicklungen wie den «Sonntagsspätzle ohne Ei».
 
Vielfalt für Veganer
Dass es den Verbrauchern auf die Themen Gesundheit, Tierwohl, Umweltschutz und Nachhaltigkeit ankommt, weiss man ebenso bei Bürger. «Zudem wird der Wunsch nach abwechslungsreichen Sorten immer stärker», sagt Boris Bauer, Gesamtverantwortlicher Vertrieb & Marketing. Das vegane Portfolio reicht von Maultaschen über Spätzle und Schupfnudeln bis hin zu verschiedenen Gnocchi. Wer Weizenmehl meidet, findet Knöpfle aus Dinkel- und Dinkelvollkornmehl. Zudem verwendet Bürger nur noch KAT-zertifizierte Eier (kontrollierte alternative Tierhaltung) aus Bodenhaltung ohne Kükentöten. Die «High Protein Spätzle» mit Kichererbsen, Roten Linsen und einem hohen Ei-Anteil richten sich an Fitnessbewusste. Der Wunsch nach Bio wird etwa mit verschiedenen Maultaschen-Varianten bedient.
 
International inspiriert
Alb-Gold setzt aktuell auf schwäbisch-asiatische «Mie-Noodles». Gerade bei jungen Menschen zwischen 25 und 35 Jahren werde es immer beliebter asiatisch zu kochen. Diese Zielgruppe schätze die neuen Produkte vor allem, weil sie frei von jeglichen Zusätzen sind, in Deutschland hergestellt und Bio-Rohstoffe verwendet werden, so Matthias Klumpp, Leitung Nachhaltige Entwicklung & Kommunikation. Derzeit sind im Handel vier Sorten der Mie-Nudeln erhältlich: «Mit ihren bunten Verpackungen sorgen sie für neuen Schwung auf den Verkaufsflächen.» Im Mai sollen Reis- und lange Soba-Nudeln dazukommen. Zudem ist «glutenfrei» für viele Verbraucher wichtig. Statt Weizenmehl kommt etwa Naturreis-Mehl zum Einsatz. Für Feinschmecker stehen Gourmet-Varianten bereit, deren Zusätze von Sepiapulver, Trüffel bis hin zu Safran reichen. Und: An weiteren kreativen Teigwaren-Leckereien wird im «Ländle» sicher gerade getüftelt.
 
 

News

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Das Start-up K-Group ist der Gewinner der Pitchs auf dem 126. Markant Handelsforum.

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Das Tiroler Familienunternehmen MPREIS kooperiert in Südtirol mit zahlreichen lokalen Betrieben aus der regionalen Kleinstruktur, insbesondere mit Bäckereien, Landwirten und Metzgereien.

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Die EU-Kommission rechnet für das Jahr 2025 mit einem marginalen Anstieg der europaweiten Milchanlieferung um 0,3 Prozent auf 10,8 Millionen Tonnen.

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Bedingt durch die extremen Witterungsbedingungen werden die Erntemengen in deutschen Weinbergen 2024 deutlich geringer ausfallen als im Vorjahr, dafür aber nach Einschätzung des Deutschen Weininstituts (DWI) hervorragende Qualität liefern.

Statements

Wir beobachten leider, dass der Handel seinen Schwerpunkt nach wie vor auf Preis- aktionen setzt, um die Verbraucher in den Markt zu bekommen. Wir versuchen immer wieder, über Aktionen für die Zweitplatzierung attraktive und aufmerksam- keitsstarke Angebote zu schaffen. Aktuell haben wir im Bereich der Mie-Nudeln eine Gratis-Stäbchenzugabe.
Matthias Klumpp, Leitung Nachhaltige Entwicklung & Kommunikation, Alb-Gold

Der allgemeine Trend zu vege- tarischen und veganen Ernährungsweisen beeinflusst auch den Chilled-Food-Bereich. Die Sonderthemen der Ernährung und Trends sollten mit etablierten kühlpflichtigen Produkten zusammen platziert werden. So kann sich der Verbraucher einen Überblick über das Sortiment und neue Artikel schaffen. Zusätzlich ist für unsere Marke eine Block- platzierung empfehlenswert, um den Verbrauchern Orientierung am Regal zu geben. Das abwechslungsreiche Sortiment spricht treue Stammkunden an, aber generiert mit dem Aufgreifen relevanter Trends auch Impulskäufe.
Boris Bauer, Gesamtverantwortlicher Vertrieb & Marketing, Bürger

«Birkel Hafer» sorgt durch 51 Prozent Hafervollkornmehl für noch mehr Geschmacksvielfalt und ist insbeson- dere für Verwender klassischer Hartweizen-Pasta interessant. Denn die inno- vativen Nudeln sind genauso vielfältig verwendbar, bringen aber mehr Pepp in die unkomplizierte Alltagsküche. Auch «Birkel Mezzi» richten sich an Kunden, die bevorzugt Pasta aus 100 Prozente Hartweizengriess kaufen.
Giuseppe Mastrolia, Geschäftsführer Newlat 

Am Ende entscheidet im Handel fast immer der Preis. Wichtig ist daher, dass man beim Kunden ein Bewusstsein dafür schafft, dass die Produkte aus dem Tress-Sortiment preiswert, also ihren Preis wert sind. Denn die hochwertigen Zutaten aus regionalem Anbau sowie die traditionelle Herstellung (Eierteigwaren, Teigruhe für die Reifung und Verbindung des Teigs) sind die Eckpfeiler für unsere Qualitätsprodukte und deren leckeren Geschmack.
Michael Schoch, Marketing & Vertriebsleiter, Tress 

 

Markt

Deutschland
Laut NielsenIQ betrugen die Umsätze im Bereich gekühlter Pasta 2023 in Deutschland 450,5 Mio. Euro (MAT, KW 52/23, LEH+DM) – im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 20,4 %. Auch die Absatzzahlen sind um 9,3  % gestiegen. Die stärksten Absatzzuwächse verzeichneten  Tortellini/Tortelloni (+14,5  %) sowie Gnocchi (+11,1  %). 
 
Insgesamt lag der Teigwaren-Umsatz hierzulande bei 1,33 Mrd. Euro (letzte 52 Wochen bis 31.12.23, LEH+DM), ein Plus von 0,5 % im Vergleich zum Vorjahr (letzte 52 Wochen bis 1.1.23, LEH+DM). Der Absatz stieg um 4,6 %. Der Umsatz von Spätzle (rund 49,20 Mio. Euro) war im Vergleich zum Vorjahr mit -0,1 % leicht rückläufig. Bei Bandnudeln lag der Umsatz bei 70,45 Mio. Euro (-6,9 %). Der Umsatz mit Suppennudeln ging um 4,8 % zurück auf 40,42 Mio. Euro.
 
Schweiz
Laut einer Prognose von Statista wird der Nudel-Umsatz im Jahr 2024 etwa 0,58 Mrd. Euro betragen. Das entspricht 65,83 Euro Umsatz pro Kopf. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch wird voraussichtlich bei 11,83 kg liegen.  
 
Österreich
Der Nudel-Umsatz wird laut einer Prognose von Statista im Jahr 2024 bei etwa 199,70 Mio. Euro liegen. Das bedeutet einen Umsatz von 21,97 Euro pro Kopf. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch wird voraussichtlich bei 4,4 kg liegen.  
 
Quelle: NielsenIQ, Statista
 
 

Produkte

Newlat
Für noch mehr Geschmacksvielfalt und Abwechslung im Regal sorgt die Range «Birkel Hafer». Die Nudeln werden in vier Sorten angeboten: Spiralen, Bandnudeln, Röhrchen und Spaghetti. Sie enthalten 51 Prozent Hafervollkornmehl, dazu Hartweizengriess und werden ohne Eier hergestellt.

Bürger
Der Klassiker der schwäbischen Küche ist auch in Bio-Qualität erhältlich: Die «Bio-Maultaschen» aus feinem Nudelteig enthalten eine Füllung aus Fleisch, Spinat, Brot, Ei, Zwiebeln sowie Gewürzen aus kontrolliert-ökologischem Anbau. Eine vegetarische Alternative bieten die «Bio-Gemüsemaultaschen», die mit Karotten, Spinat, Erbsen, Brokkoli und Kartoffeln gefüllt sind.

Alb-Gold 
Die schwäbisch-asiatischen «Mie-Noodles» (250 Gramm) sind aktuell in vier Sorten und in Bio-Qualität erhältlich : aus Weizenmehl mit und ohne Ei, aus Dinkel sowie aus Weizenvollkornmehl. Sie lassen sich schnell zubereiten, durch Mitkochen im Wok oder Übergiessen mit Heisswasser, und eignen sich etwa für Gemüsepfannen oder als Einlage in klassisch asiatischen Suppen.

Franz Tress
Das vielfältige Tress-Teigwarensortiment ergänzen die «Tress Sossen», die aus frischen Lebensmitteln ohne Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe hergestellt werden. Das Portfolio umfasst fünf Sorten: «Schwäbische Bratensosse», «Mediterrane Gemüsesosse» (vegan), «Vegane Bratensosse», «Sonnenblumen Bolognese» (vegan) sowie «Schwäbische Linsen» (vegan).

ZHG 
Leckere Eierteigwaren hält das «Jeden Tag»-Sortiment bereit. Gewalzte «Frischei-Bandnudeln» aus Hartweizengriess mit 25 Prozent Frischei sowie «Hörnchen» (10 % Frischei) und «Original Schwäbische Spätzle g.g.A.» mit 20 Prozent Frischei versprechen authentische Geschmackserlebnisse. Füllmenge: jeweils 500 Gramm.