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US-Unternehmen wie Apple, Netflix, Facebook & Co. prägen den deutschen Lifestyle. Das weckt die Sehnsucht, diese Lebensweise auch in den Alltag zu integrieren. Für den POS sind daher Produkte gefragt, die jeder Verbraucher mit den USA in Verbindung bringt. Neben Klassikern gehören ebenso Neuheiten ins Regal.
Über Jahrhunderte hinweg brachten Einwanderer aus aller Herren Länder ihre Spezialitäten und Zubereitungstechniken in die USA mit. Deshalb wird in den Staaten regional auch verschieden gekocht. Je nach Landesregion findet man auch verschiedene Küchen vor. Sei es die Tex-Mex-Küche an der mexikanischen Grenze, die Cajun-Küche rund um Louisiana oder die amerikanisierten Gerichte asiatischer Einwanderer, die Speisen wie Chop Suey hervorbrachte. Doch trotz aller regionaler Unterschiede gibt es in den USA Gerichte und Produkte, die sich überall durchgesetzt haben. Und das sind vor allem Klassiker wie Burger, Spareribs, Ketchup oder Marshmallows.
Snacks und Softdrinks
Besonders beliebt bei den Deutschen ist nach Beobachtung von Genuport «alles was süss» ist. Dazu ergänzt Pepsico: «Wir sehen die Begeisterung der Deutschen bei verschiedensten Produkten. Im Lebensmittelbereich sind typische US-Softdrinks und Snacks ganz vorne mit dabei». Mit Marken wie beispielsweise Pepsi MAX und Lay’s bietet PepsiCo seinen Kunden ein starkes Portfolio in diesem Bereich. Lay’s ist laut Hersteller in den USA die Nummer 1 der Kartoffelchips und mit 82 Jahren Markengeschichte ein echter Klassiker; genauso wie Pepsi – «seit 129 Jahren Geschmack made in USA».
Die meisten US-Produkte haben ihren Weg zu den Verbrauchern über die Integration innerhalb der zugehörigen Kategorie gefunden. Dennoch werden amerikanische Wochen, Feste- und Feiertage auch in Deutschland mittlerweile mehrmals im Jahr zum Anlass genommen, um das Portfolio der US-Produkte in der Zweitplatzierung aufmerksamkeitsstark zu vermarkten. «Die Erfahrung hat gezeigt, hier sind die Kunden offen, neue Anlässe und Produkte am POS auszuprobieren, wie etwa Halloween oder Superbowl», informiert Iris Frenzel, Head of Group Management bei Genuport.
Anlässe schaffen
Für den Handel ist es darüber hinaus interessant, und darin verbirgt sich noch unausgeschöpftes Potenzial, zu den verschiedenen Tagesmahlzeiten typische US-Produkte und Gerichte anzubieten. So greift der Amerikaner laut dem Web-Portal Küchengötter beim Frühstück gerne zu Cornflakes, Bagels oder Pancakes. Zum Mittagessen gibt es nur ein Sandwich. Das Abendessen fällt üppiger aus, da hier die Familie zusammenkommt. Burger mit Pommes, Pizzas, Mexikanisch, Steaks, Nudelgerichte oder Salate sind zum Dinner sehr beliebt. Steht dem Amerikaner der Sinn nach einem Dessert, dann greift er zum Donut, Brownie oder Apple Pie. Welche Produkte unbedingt in die Regale des Handels gehören, hängt vom Anlass ab. Bei Ereignissen wie dem Superbowl dürfen Snacks und Softdrinks nicht fehlen. Für das Barbecue wiederum gehören saftige Steaks und dazu passende Sossen zum Pflichtprogramm. «Pulled Pork, Beef Brisket und Spareribs bilden in den USA die Holy Trinity («Heilige Dreifaltigkeit») des Barbecues», heisst es auf dem Web-Portal Küchengötter.
Wein aus den Staaten
Viele haben die USA gar nicht so sehr als Weinland auf dem Radar, aber mit 405 000 Hektar Rebfläche (2020 laut OVI – internationale Organisation für Rebe + Wein) belegen die Vereinigten Staaten aktuell den 6. Platz weltweit. Ferner zählen die USA zu den wichtigsten Herkunftsländern von Importen von Wein nach Deutschland. In 2020 importierte Deutschland laut dem Deutschen Weininstitut 511 000 Hektoliter Wein aus den USA (2019: 454 000 hl). Damit stehen die Staaten laut den Statistiken «Deutscher Wein 21/22» auf Platz 4, und so noch vor Südafrika. Damit liefern US-Weine dem Handel die Chance, in der Weinabteilung neue Akzente zu setzen.
Innovationen
Darüber hinaus bieten Innovationen oder Neuinterpretationen dem Handel Möglichkeiten für zusätzliche Absätze und Umsätze. So haben sich die Eiskreateure von Ben & Jerry’s vom traditionellen amerikanischen Eisbecher (sundae) inspirieren lassen und aktuell vier neue Eisbecher-Kombinationen «mit nie dagewesener Architektur und fluffigen Toppings» in den Handel gebracht. Ein weiteres US-Konzept, das am POS für neue Impulse sorgt, ist Hard Seltzer. In den USA ist das Sprudelwasser mit Alkohol und Aroma bereits ein Milliardenmarkt. Im vergangenen Jahr ist das Trendgetränk vermehrt auch in Deutschland angekommen. Im April 2021 hat Coca-Cola das Konzept «Topo Chico Hard Seltzer» in drei Varianten in den deutschen Handel gebracht. Branchenexperten sind davon überzeugt, dass «Hard Seltzer gekommen ist, um zu bleiben». Dafür sprechen auch die Marktzahlen: Der Umsatz im Segment Hard Seltzer wird in 2022 laut Statista etwa 52 Millionen Euro betragen. Zudem prognostizieren die Marktforscher für 2025 ein Marktvolumen von fast 324 Millionen Euro in Deutschland (A: 2,53 Mio. Euro/16 Mio. Euro; CH: 20,74 Mio. Euro/150 Mio. Euro).
Platzierung
Für eine erfolgreiche Platzierung am POS braucht es jedoch kein Label für US-Produkte, davon ist Pepsico überzeugt. «Die wenigsten Menschen dürften Produkte deshalb kaufen, weil die Marken aus den USA stammen. Was die Menschen jedoch suchen und mit diesen Produkten finden: das bereits beschriebene Lebensgefühl von Freiheit, Abenteuer und Vielfalt», erklärt Kai Klicker-Brunner, Head of Governmental Affairs und Mitglied der Geschäftsführung bei Pepsico DACH. Und genau dieses sollte der POS versuchen zu adressieren. Ferner kann der Händler mit grossen, prominenten Aufbauten punkten – besonders im Bereich Grillen und Barbecue. Dazu rät Unilever, alle Burger- oder Grill-Zutaten an einem Platz zu präsentieren. «Die Shopper lieben den grossen Auftritt und möchten direkt angesprochen werden», sagt Marcel Pazurek, Brand Manager bei Unilever. «Dabei bieten sich Palettenstrassen im Eingangsbereich oder Gondelköpfe an. Man sollte eine emotionale Welt aufbauen, in die der Shopper hineingezogen wird. Zudem sind die Konsumenten offen, auch mal etwas auszuprobieren und finden so alles an einem Platz».
Feiertage und Anlässe in den USA
- 4. Juli: Independence Day
- 5. September: Labor Day (erster Montag im September)
- 18. September: Tag des Cheesburgers
- 30. September: Tag des Kaugummis
- 10. Oktober: Columbus Day (zweiter Montag im Oktober)
- 31. Oktober: Halloween
- 11. November: Veterans Day
- 11. November: Tag des Eisbechers (National Sundae Day)
- 24. November: Thanksgiving
- 12. Februar 2023: Super Bowl
Nüsse - starkes Importprodukt aus den USA
Mandeln: Die USA ist der weltgrösste Mandelexporteur. Auf die Vereinigten Staaten entfallen fast 60 Prozent der Weltproduktion (Produktion 4 Mio. t), mit einigem Abstand folgen Spanien, Australien, Iran und die Türkei. Zudem hat Amerika einen grossen Anteil an den Exporten; mit Schale sind es mehr als 80 Prozent und ohne Schale drei Viertel.
Walnüsse: Auch bei Walnüssen in der Schale als auch von Walnüssen ohne Schale sind die Vereinigten Staaten mit einem Anteil von 37 bzw. 40 Prozent der grösste Exporteur. Die Walnussproduktion liegt relativ stabil bei ca. 3 Millionen Tonnen, schwankt aber von Jahr zu Jahr.
Pistazien: Auch bei Pistazien sind die Vereinigten Staaten mit mehr als 40 Prozent der Gesamtmenge der wichtigste Produzent, gefolgt von der Türkei mit mehr als einem Viertel. Die weltweite Produktion von Pistazien schwankt seit Jahren zwischen 0,9 und 1,1 Millionen Tonnen.
Quelle: Fruit & Vegetable Facts