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Herzhafte Brotaufstriche erfreuen sich im Handel stark wachsender Nachfrage. Wer die Käufer sind und welche Konsumtrends sowie Verwendungsanlässe das Marktwachstum befeuern.
Ob zum Abendbrot, für die Mittagspause im Büro oder als praktisches Fingerfood für unterwegs – herzhaft belegte Brote sind absolute Klassiker. Immer mehr Verbraucher greifen dabei gern auch zu pflanzlichen Aufstrichen anstelle eines traditionellen Belages mit Käse, Wurst und Schinken. Auf den Veggie-Trend haben sich die Food-Industrie und der Handel auch in diesem Sortiment bereits mit einem stetig wachsenden vielfältigen Angebot in den Regalen eingestellt und bieten so würzige Abwechslung fürs Brot. Bei den Verbrauchern kommen diese Produkte gut an, wie aktuelle Analysen der großen Marktforschungsinstitute belegen: Laut GfK hat sich der Umsatz bei pflanzlichen Brotaufstrichen in den letzten fünf Jahren nahezu verdoppelt und wächst weiter stark; im vergangenen Jahr gab es allein eine Umsatzsteigerung von 20 Prozent.
Punkten mit Bio und Clean Label
Neben dem Verzicht auf fleischhaltige Zutaten punkten die neuen Brotaufstriche zugleich häufig durch Bio-Qualität, mit einem hohen Gehalt an pflanzlichem Eiweiß, hohem Gemüseanteil sowie dem Verzicht auf künstliche Zusatzstoffe. Viele Produkte sind besonders cremig, lassen sich gut verstreichen und eignen sich auch als Dip oder zum Kochen. Außerdem achten Hersteller bei den Verpackungen auf Convenience: Ob im Kunststoffbecher oder im Schraubglas – viele Produkte sind mit einem Deckel wieder verschließbar und bleiben so länger frisch.
Wichtige Zielgruppen für Brotaufstriche
Als wichtige Zielgruppen erreichen die Hersteller mit ihren Innovationen vor allem jüngere Familien, die sich gesundheitsbewusst ernähren, darüber hinaus die wachsende Gruppe der Flexitarier, die nur noch gelegentlich Fleisch konsumieren, sowie überzeugte Vegetarier und Veganer. Brotaufstriche auf Gemüsebasis kommen am häufigsten zum Abendessen auf den Tisch, wie aus einer von Develey initiierten Shopper-Studie der Marktforschung hervorgeht. Daher sollte der Handel sie nicht in der Frühstücksabteilung, sondern im Umfeld herzhafter Brotaufstriche platzieren, idealerweise zusammen mit anderen vegetarischen oder veganen Aufstrichen in einem separaten Regal.
Rückbesinnung auf das Abendbrot
Ein weiterer Konsumtrend, der das Wachstum der Brotaufstriche treibt, ist die Rückbesinnung auf das Abendbrot. Trendforscher Andreas Steinle sowie Studien von Herstellern wie Popp Feinkost zufolge erlebt die gemeinsame Mahlzeit abends in vielen deutschen Haushalten mittlerweile ein Revival. Sie wird als eine Art „soziales Lagerfeuer“ verstanden, an dem sich die Familie abends versammelt. Für den Handel ergeben sich daraus zusätzliche Chancen, das typisch deutsche „kalte Abendbrot“ als Promotionthema modern zu inszenieren. Damit lassen sich auch für die neuen Brotaufstriche wichtige thematische Absatzimpulse setzen – zumal viele dieser Produkte nicht kühlpflichtig sind und somit am POS ideal in Zweitplatzierungen integriert werden können. Auch Probieraktionen mit dazu passenden Brotsorten bieten sich an.
Ernährungsroutine bei Brotaustrichen
Vegetarische Aufstriche werden nach wie vor hauptsächlich als Brotbelag gegessen. Dippen oder der Einsatz beim Kochen sind attraktive Zusatznutzen, die laut Hersteller Develey aber bislang eher selten in die regelmäßige Ernährungsroutine integriert sind. Hier könnten Hersteller und Handel beispielsweise über entsprechende Verkostungsaktionen am POS zusätzliche Anreize schaffen, um die Verwendungsanlässe auszuweiten. Dabei bieten sich Kombinationen zum Beispiel als Dip mit frischen Gemüsesticks oder kleinen appetitlichen Snacks, Rezeptvorschläge und anderes mehr an.