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Das Familien-unternehmen Okle GmbH hat sich seit der Gründung vor 90 Jahren zur modernen Grosshandelszentrale mit vielfältigen Aufgabengebieten entwickelt.
Beraten, bündeln und verteilen – das ist die Kernkompetenz der Nahversorgungs-Spezialisten, die in der Okle GmbH Grosshandelszentrale in Singen die Warenbeschaffung, die Logistik, die Artikelempfehlung, die Strategie sowie das Marketing verantworten. Im Mittelpunkt ihrer Aktivitäten steht die Versorgung der selbstständigen Einzelhandelskunden, für die täglich nach der Devise «alles aus einer Hand» Lebensmittel und lebensmittelnahe Produkte zu einem Vollsortiment gebündelt und an die einzelnen Standorte im südwestlichen Baden-Württemberg und angrenzenden Allgäu verteilt werden. Zum Service gehören ausserdem neben der Datenkassenanbindung die Verkaufsunterstützung und individuelle Beratung der SEH-Partner. Darunter fallen Angebote wie Standortanalyse, Unterstützung bei der Sortimentsgestaltung oder Bankgespräche. Einfaches belegloses Bestellen, eigene Favoritenlisten sowie den Zugriff auf das komplette Artikelportfolio ermöglicht das Online-Portal «Landmarkt-Info-System» (LIS).
Ein eigenes Nahversorgerkonzept für den SEH
Vor Ort begleiten die Okle-Einzelhandelsberater Interessenten und sprechen auch mit Kommunalvertretern, wenn es um die Sicherung der Nahversorgung geht. Vor allem im ländlichen Raum ist der Dorfladen unersetzlich, da er die Lebensmittelversorgung auf kurzen Wegen garantiert, eine wichtige Begegnungsstätte darstellt und die soziale Teilhabe von weniger mobilen Menschen ermöglicht. Das von der Okle Grosshandelszentrale eigens für Einzelhändler und Kommunen entwickelte Nahversorgerkonzept LANDMARKT, das für Betriebsgrössen zwischen 250 und 800 Quadratmetern gedacht ist, holt ein Stück Vertrautheit und Geborgenheit in die Ortsmitte zurück und gibt Geschäftsbetreibern damit eine Alleinstellung. Der prall gefüllte Einkaufskorb – das Signet des neuen Ladenkonzepts – die grüne Farbführung in der Aussenansicht und in der Inneneinrichtung sowie ein unverwechselbares Sortiment mit Schwerpunkten bei regionalen Produkten und Bio-Qualitäten sind die Hauptkennzeichen des LANDMARKTs.
Gegründet als Kolonialwarenhandlung
Im März 1934 gründete der 25-jährige Kolonialwarenhändler Josef Okle in Singen in der Maggistrasse 6 einen «Engros»-Handel, in dem zuerst nur Tabak- und Süsswaren, später auch Lebensmittel verkauft wurden. Nach 1939 stellte die Versorgung des Einzelhandels mit Grundnahrungsmitteln den Grosshandel vor besondere Herausforderungen, später kam auch noch die Lebensmittelrationierung hinzu. Schon bald nach Kriegsende beflügelte jedoch die Währungsreform die Wirtschaft – der Jahresumsatz der Okle Lebensmittelgrosshandlung überschritt 1950 erstmals die Millionengrenze. Um im Einkauf Synergien zu bündeln, schloss sich Josef Okle 1954 der Einkaufsgemeinschaft «Fachring» an, die später in «Internationaler Fachring» (IFA) umbenannt wurde.
1962 trat Klaus Okle, der Sohn des Firmengründers, in die Lebensmittelgrosshandlung ein, die schon bald expandierte: Im Gewerbegebiet an der Hochwaldstrasse, dem heutigen Standort des Unternehmens, entstand eine moderne Vollsortimenter-Grosshandelszentrale mit Lagerhaus, Büroräumen und einem C&C-Abholmarkt, 1967 kam eine Produktionsstätte zur Herstellung von Fleisch- und Wurstdelikatessen hinzu. 1978 erwirtschaftete das Haus, das jetzt über 300 Lebensmitteleinzelhändler in einem weiten Umkreis belieferte, rund 100 Millionen Mark. 1985 übernahm mit Hans-Philipp Okle die dritte Generation Verantwortung, der Gründerenkel entwickelte vor allem die Eigenmarke «Frischland», die für qualitativ hochwertige regionale Lebensmittel steht. 1987 begann am Standort Twielfeld die Vertriebskonzeption «Markant nah & frisch» mit Eröffnungspremiere in Deutschland, gemeinsam mit der Markant Handelsgruppe.
2009, im Jahr des 75-jähriges Bestehens, wurde mit dem Aufbau auftragsbezogener Lager- und Logistik-Dienstleistungen zu Handelsunternehmen innerhalb der Markant-Kooperation begonnen. Ab dem Jahr 2010 wurde das LANDMARKT-Ladenkonzept eingeführt, ein Jahr darauf stieg Okle auch in das Exportgeschäft mit Lebensmitteln ein. In 2014 startete der Grosshandelsvertrieb der ZHG-Dachmarke von Markant Deutschland mit nationalen Abnehmern.
Verstärkter Ausbau der Logistik
Vor allem die Lager- und Distributionslogistik und Exportaktivitäten wurden in den letzten Jahren verstärkt auf- und ausgebaut. Dank umfangreicher Kontakte zu Handelsunternehmen sorgt der Markant Partner für geografische Reichweite in Deutschland und Europa. Vor allem in die benachbarte Schweiz bietet Okle interessante Import-Lösungen an, etwa indem über Cross-Docking-Umschlag unterschiedliche Warenlieferungen konsolidiert, auf Wunsch etikettiert und mit den Zollformalitäten an die Schweizer Empfänger weitergeleitet werden. Neben den Transportdienstleistungen stellt Okle Geschäftspartnern auch Lagerflächen zur Verfügung und übernimmt für die Vertragsprodukte die Lagerbestandsverwaltung und Auftragsdurchführung, von Wareneingangsprüfung, Ein- und Auslagerung einschliesslich Kommissionierung bis hin zum Warenausgang und Versand.
Fokus auf Nachhaltigkeit und Innovation
Nachhaltigkeit und Innovation sind weitere Themen, die bei der Okle Grosshandelszentrale im Vordergrund stehen. Bereits seit 2014 versorgt eine Photovoltaik-Anlage auf dem Lagerhallendach das Unternehmen mit eigenem Strom. 2018 wurde bei der firmeneigenen Nahversorgungseinrichtung «Twielfelder Landmarkt» der erste Verkaufsautomat installiert, der seither als «LANDMARKT 24» mit einem Lebensmittelangebot rund um die Uhr gute Dienste leistet, und 2024 wurde im selben Einkaufsmarkt ein «Self-Checkout»-Konzept eingeführt.
Drei Standbeine – die Gewährleistung der Nahversorgung im Südwesten Baden-Württembergs, die Grosshandelsaktivitäten im Verbund der Markant-Handelspartner sowie der Export – bilden also das Fundament der Okle Grosshandelszentrale im 90. Jahr ihres Bestehens.