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Ziegen- und Schafskäse vereinen aktuelle Konsumtrends und sind vor allem bei der jüngeren Generation beliebt. Was diese vielseitige Wachstumskategorie ausmacht.
In einem von Kuhmilchkäse dominierten europäischen Supermarktangebot bieten Schafs- und Ziegenkäse für immer mehr Verbraucher eine attraktive und abwechslungsreiche Alternative. Die Angebotspalette deckt alle Wünsche ab, von ganz milden über würzige bis hin zu pikanten Geschmacksrichtungen. Ob aus dem Kühlregal, aus der Cabrio-Theke oder der klassischen Bedientheke, ob als Schnittkäse, Weichkäse oder Frischkäse, ob pur oder auch in Kombination mit Kräutern, Gemüse, Früchten oder Konfitüren – die Kategorie bietet vielfältige warme und kalte Genussmöglichkeiten.
Schafs- und Ziegenkäsen erfreuen sich langer Traditionen und passen dabei perfekt in den heutigen Zeitgeist. Zudem profitieren diese Käsesorten sowohl von der wachsenden Wertschätzung der Verbraucher für Tradition und handwerkliche Qualität wie auch von den gesundheitlichen Vorteilen, die den Produkten nachgesagt werden, beispielsweise einer guten Verdaulichkeit. Der Grund: Ziegenkäse besitzt einen durchschnittlich geringeren Fett- und Eiweißanteil als Kuhmilchkäse, allerdings einen höheren Gehalt an kurzkettigen Fettsäuren, die ihn besonders bekömmlich machen. Zudem leben sie von der Innovationskraft der Hersteller.
Moderne Verpackungen
Zwar gehört Frankreich seit je her zu den aktivsten Ländern, wenn es um Innovationen mit Ziegenkäse geht. Doch laut einer Studie von Mintel hat Deutschland in Sachen Ziegenkäse-Innovation in den vergangenen Jahren deutlich aufgeholt. In Europa enthielten nur acht Prozent der Käseprodukte, die zwischen Juli 2015 und Juni 2016 auf den Markt gebracht wurden, Ziegenmilch. Zum Vergleich – bei 78 Prozent der Produkte wurde Kuhmilch verwendet. Aktuell sind es in Deutschland bereits zwölf Prozent aller Launches, die Ziegenmilch enthalten, neun Prozent Schafsmilch, sechs Prozent eine Kombination beider Sorten. Im Weichkäsebereich ist der Anteil bedeutend höher: Fast ein Viertel (24%) aller europäischen Neueinführungen 2016 enthielten entweder Ziegen- oder Schafskäse. In Deutschland lag der Anteil mit 28 Prozent sogar noch etwas darüber.
Die Hersteller setzen bei ihren Marken mit Erfolg vermehrt auf ein frisches modernes Verpackungsdesign sowie auf moderne Geschmacksrichtungen und Formate, um jüngere Zielgruppen anzusprechen. Die neuen Auftritte bieten zugleich eine bessere Plattform für den Einsatz von trendigen Gewürzen und Zutaten, etwa Honig, Chili, Trüffelstückchen, Walnüsse, Feigen. Das kommt an: Laut GfK stammt knapp ein Drittel des Umsatzes in dieser Kategorie aus Käuferhaushalten unter 40 Jahren, die damit weit überproportional – gemessen am Anteil an den Haushalten insgesamt – zu Schafs- und Ziegenkäse greifen.