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Knäckebrot steigt in der Gunst der Verbraucher – ein Zeichen des wachsenden Ernährungsbewusstseins. Mit innovativen Produkten und Verzehranlässen kann der Handel neue Käufergruppen ansprechen.
Der Trend zum bewussten Genuss erweist sich unter Deutschlands Verbrauchern als dauerhaft – und könnte sich für den Lebensmittelhandel als wahre Goldgrube erweisen. Das gilt zumindest für das Segment Knäckebrot, das laut Nielsen 2014 gegenüber dem Vorjahr ein Absatzwachstum um zehn Prozent zeigt und damit eine überdurchschnittliche Performance hingelegt hat. Und es braucht keine Kristallkugel, um vorauszusagen, dass spätestens im Januar – wenn die üppigen Feiertage vorbei sind – Knäckebrot wieder als leichte Alternative auf dem Speiseplan steht und mit seinen natürlichen Inhaltsstoffen punkten wird. Die Knäckebrothersteller gehen schon jetzt neue Wege, um die Konsumenten durch unterschiedliche Produktkonzepte anzusprechen und neue Verwendungsanlässe herauszustellen. Ihr Ziel: die Kategorie beleben und Käuferreichweite generieren.
Premium bietet Wertschöpfung
Wachsendes Umsatzpotenzial bietet Knäckebrot als Premium-Produkt: So werden die Knusperscheiben zum Beispiel durch besonders üppige oder exklusive Toppings wie Kürbis- oder Sonnenblumenkerne oder andere innovative Bestreuungen aufgewertet. Auch eine handwerkliche, rustikale Optik führt zu einer Premiumisierung, so Hersteller Burger. Hochwertig und innovativ sind auch die Verpackungen dieser Premiumsorten, die mithilfe eines Sichtfensters dem Verbraucher einen Blick auf den Inhalt ermöglichen.
Snacking-Trend belebt das Segment
Der zweite klare Trend im Knäckebrotsegment zielt auf die wachsenden Snacking-Bedürfnisse der Verbraucher ab. Da feste Essenszeiten zunehmend entfallen, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) kürzlich in einer Studie ermittelt hat, sind Produkte für die Zwischendurch-Verpflegung gefragt. Als Frühstück, als Snack am Nachmittag, mal mit, mal ohne Belag passt Knäckebrot zu den unterschiedlichsten Verzehrmomenten. Neue Formate heben den Snackcharakter hervor: Ob als rechteckige Klassiker oder extradünne Crisps, im kleinteiligen Crackerformat oder als runde Knäckebrotscheiben: Das Sortiment punktet mittlerweile mit einer großen Vielfalt an Formen und Geschmacksrichtungen. Diese Entwicklung holt das schwedische Traditionsgebäck aus der Reformhausecke und macht es zum Trendprodukt. So etwas spricht auch junge Käufer an. 24 Prozent der Käufer, die zur Wasa-Delicate-Range greifen, seien Neukäufer in der Kategorie und kämen vor allem aus der jüngeren Zielgruppe, heißt es bei Wasa-Hersteller Barilla.
Diese Knäckebrot-Begeisterung sollte der Handel für sich nutzen. Für Erfolg sorgen die richtige Platzierung, vor allem aber Zweitplatzierungen, so die Hersteller unisono. Ob bei Obst und Gemüse, bei Marmelade und Brotaufstrichen, bei Wein oder Käse: Kreative Cross-Selling-Promotions mit sich ergänzenden Produkten generieren im Knäckebrotsegment Impulskäufe und Zusatzumsätze.