Rossmann: Expansion und Innovation

Mittwoch, 17. Juni 2020
Foto: Unternehmen

ROSSMANN ­beobachtet deutliche Veränderungen im Konsumverhalten. Der Markant Partner sieht sich aber gut ­aufgestellt – und treibt die Expansion im In- wie auch im Ausland kräftig voran.

ROSSMANN erwartet, dass die ­Corona-Krise die Wirtschaft «nachdrücklich» verändern und sich auch auf das private Konsumverhalten auswirken wird. Die Folgen der Krise auf die Handelslandschaft werde vor allem in den Innenstädten sichtbar. Zu beobachten sei eine klare Umsatzverschiebung weg von den Innenstädten und Bahnhöfen, die bisher durch regen Kundenverkehr geprägt waren, hin zu Fachmarktzentren ausserhalb der Städte. ROSSMANN sieht sich für die kommenden Herausforderungen aber gut gerüstet: «Als Familienunternehmen erwirtschaften wir seit vielen Jahren gut auskömmliche Erträge und verfügen über eine ungewöhnlich hohe Eigenkapitalquote von 60 Prozent an der Bilanzsumme und haben keinerlei Bankverbindlichkeiten.» So will das Unternehmen trotz der Ausnahmesituation an seinen Investitionsplänen festhalten.

Jetzt auch in Spanien aktiv

Nach 215 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2019 sollen auch im laufenden Jahr 200 Millionen Euro investiert und 200 neue Filialen im In- und Ausland eröffnet werden. In Deutschland stehen rund 80 neue Märkte und 165 Modernisierungen auf dem Plan. Die Expansion folgt wie bisher keinen regionalen Schwerpunkten, sondern findet in allen Teilen Deutschlands statt. Eingeleitet wurde auch der Eintritt in den spanischen Markt, wozu eine Landesgesellschaft gegründet wurde. Im Raum Valencia sollen zunächst drei Filialen an den Start gehen. Damit wird der Markant Partner dann in acht ­europäischen Ländern vertreten sein.

Die vergangenen Jahre liefen ausgesprochen gut für das Unternehmen und zeigen, dass die strategische Richtung stimmt. ROSSMANN hat 2019 im Konzern mit zehn Milliarden Euro Gesamt­umsatz (Vorjahr: 9,46 Mrd. Euro) ein Wachstum von 5,7 Prozent (5,1 %) erzielt, konnte damit die seit vielen Jahren positive Entwicklung fortsetzen. In Deutschland wuchs der Umsatz um 5,1 Prozent auf sieben Milliarden Euro (Vorjahr: 6,66 Mrd. Euro). Zuletzt betrieb das Unternehmen in sieben europäischen Ländern 4088 Märkte und beschäftigte 56 200 Mitarbeiter. Wie die Geschäftsführung betont, gab es zum Jahresende 2019 – wie in den Vorjahren – «so gut wie keine Netto­finanzverbindlichkeiten». Der Ertrag ­habe sich ebenfalls positiv entwickelt, die Investitionen seien aus dem Cashflow finanziert worden.

Impulse für den Ökolandbau

Neben der Erweiterung und Modernisierung seines Filialnetzes setzt ROSSMANN auf eine innovative und  trendorientierte Sortimentspolitik. Als einen «bedeutenden Meilenstein» wertet das Unternehmen den Ausbau seiner Eigenmarke «enerBiO» in Kooperation mit Bioland. Die Verträge dazu wurden im Mai 2020 unterzeichnet. Gemeinsames Ziel sei die «Weiterentwicklung einer nachhaltigen Land- und Lebensmittelwirtschaft», erklärt Raoul Roßmann, Geschäftsführer Einkauf und Marketing. enerBiO gehört mit über 360 Produkten bereits jetzt zu den beliebtesten Eigenmarken von ROSSMANN. Mit rund 8100 angeschlossenen Landwirten, Gärtnern, Imkern und Winzern und mehr als 1200 Partnern aus Herstellung und Handel gilt Bioland als der bedeutendste Verband für ökologischen Landbau in Deutschland. «Wenn wir 20 Prozent Ökolandbau bis 2030 erreichen wollen, müssen wir nicht nur Landwirte umstellen, sondern auch Verbraucher, Händler und Hersteller», sagt Bioland-Präsident Jan Plagge und sieht sich dabei jetzt einen Schritt weiter: «Die Kooperation mit ROSSMANN zahlt hierauf ein.»

News

Foto: Stefanie Brückner

Vom 24. bis 25. April findet das 125. Markant Handelsforum statt. Zu erwarten sind neben zeitaktuellen Vorträgen und Innovationen für den POS auch ein praxisnaher Austausch.

Foto: Ben Pakalski

Tegut hat das Jahr 2023 mit einem Nettoumsatz von 1,28 Milliarden Euro abgeschlossen und damit das Ergebnis des Vorjahres um 2,44 Prozent übertroffen.

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Nach einem Einbruch zu Jahresbeginn stabilisiert sich die Konsumstimmung in Deutschland jetzt wieder.

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In Österreich können biologische Lebensmittel trotz allgemeiner Teuerungen auf treue Verbraucher zählen.

Statement

Raoul Roßmann, Geschäftsführer Einkauf und Marketing ROSSMANN
«Wir freuen uns auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Bioland als weiteren ökologischen Anbauverband für unser Bio-Sortiment. Dort, wo es möglich ist, werden wir unsere enerBiO-Produkte schrittweise auf den hohen Bioland-Standard heben. Das Bioland-Markenzeichen unterstreicht dabei unseren hohen Qualitätsanspruch. Mit der Ko­operation leisten wir einen wichtigen Beitrag für den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft in Deutschland. Unseren Kunden bieten wir mit den hochwertigen und heimischen Erzeugnissen von Bioland einen deutlichen Mehrwert.»