Mehr als eine Süssigkeit

Mittwoch, 25. Mai 2022
Foto: Unternehmen/RicolaGroupAG, Laufen

Natürlich angebaute Kräuter, Funktionalität gepaart mit Genuss, Schweizer Herkunft: Mit dem Fokus auf diese Kompetenzen will Ricola Shopper für ihre Produkte begeistern und hat dabei ihre Wünsche im Blick. Das zahlt sich jetzt aus – in der Kategorie Bonbon wurde Ricola zum «Unternehmen des Jahres 2022» ausgezeichnet. CEO Thomas P. Meier blickt optimistisch in die Zukunft.

Ricola ist als «Unternehmen des Jahres 2022» ausgezeichnet worden. Worauf basiert Ihr Erfolg?
Thomas P. Meier:
Die Auszeichnung freut uns sehr und wir sind dankbar für das Vertrauen in unsere Marke. Unsere Wurzeln erfüllen uns mit Stolz: Seit jeher steht Ricola für natürlich angebaute Alpenkräuter, die Schweizer Herkunft sowie die Balance zwischen Genuss und Funktionalität der wohlschmeckenden Ricola-Produkte.

Wie differenzieren Sie sich gegenüber dem Wettbewerb?
Thomas P. Meier:
Indem wir die einzigartige Mischung von 13 Schweizer Alpenkräutern ins Zentrum rücken: Sie ist der Kern aller unserer Produkte und verleiht unseren über 60 verschiedenen Sorten ihren unverwechselbaren Geschmack. Damit ist jedes Ricola-Bonbon etwas Spezielles und nicht irgendeine Süssigkeit.

Was unternehmen Sie, um die Marke Ricola fit für die Zukunft zu machen?
Thomas P. Meier:
Ricola ist eine der innovativsten Bonbonherstellerinnen der Welt. Das Familienunternehmen exportiert über 60 verschiedene Kräuterspezialitäten in mehr als 45 Länder in Europa, Asien und Amerika. Künftig ist es unser Bestreben, dass noch mehr Menschen unsere Produkte und damit ein belebendes Stück Natur geniessen können – jederzeit und überall. Dies werden wir erreichen, indem wir uns auf unsere Kernkompetenzen fokussieren: natürlich angebaute Kräuter, eine perfekte Balance zwischen Funktionalität und Genuss sowie die Schweizer Herkunft des Unternehmens. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist unsere neue Werbekampagne, die alles umfasst, was uns als Marke ausmacht und unsere Persönlichkeit gut widerspiegelt. Dazu trägt auch unser neues aufgefrischtes Verpackungsdesign bei, das unsere zuversichtliche Entwicklung unterstreicht.

Gibt es im Bonbon-Bereich noch Spielräume für Innovation?
Thomas P. Meier:
Innovation ist für Ricola von grosser Bedeutung. Dank viel innovativem Geist gelingt es uns immer wieder, neue schmackhafte Bonbonkreationen auf den Markt zu bringen. Unsere interne Forschungs- und Entwicklungsabteilung testet stetig neue Produkte aus und verbindet dabei innovative Ansätze, traditionelles Wissen sowie die Ergebnisse intensiver Markttests, um unsere Konsumenten auch weiterhin zu überzeugen oder ihren Wünschen zu entsprechen. Dies war der Grund, dass wir im letzten Jahr die künstlichen Süssstoffe in unseren zuckerfreien Bonbons durch natürliche Ersatzstoffe aus der Steviapflanze ersetzt haben, was die Neudefinition aller Rezepturen bedeutete.

Welche Ihrer Innovationen haben echte Zeichen in der Branche gesetzt?
Thomas P. Meier:
Sicherlich ist die Erfindung des Original Ricola Kräuterzuckers durch unseren Gründer die nachhaltigste Innovation unseres Unternehmens. Persönlich sehe ich aber auch die partnerschaftliche und nachhaltige Zusammenarbeit mit den knapp 100 Schweizer Kräuterbauern als einen innovativen Meilenstein in unserer Geschichte.

Wie stellen Sie Qualität und Menge der Kräuter sicher, auch im Hinblick auf den Klimawandel?
Thomas P. Meier:
Ricola fördert den naturgemässen Anbau der Kräuter in der Schweiz gemäss den Standards von Bio Suisse. Eine Schlüsselrolle nehmen dabei rund hundert Schweizer Bergbauern im Wallis, Emmental, dem Puschlav, am Jurasüdfuss und in der Zentralschweiz ein, mit denen Ricola langfristige Abnahmeverträge abgeschlossen hat. Sie haben sich verpflichtet, die Kräuter naturgemäss nach den Regeln von Bio Suisse anzupflanzen und zu pflegen, also ohne Einsatz von synthetischen Pflanzenschutzmitteln oder Kunstdünger.

Was bedeutet das konkret?
Thomas P. Meier:
Das bedeutet beispielsweise, dass die Bauernfamilien ihre Felder mechanisch von Hand jäten. Davon profitiert auch die Artenvielfalt. Der Klimawandel stellt natürlich auch den Kräuteranbau vor neue Herausforderungen, wie zum Beispiel Wassermangel, prekäre klimatische Bedingungen wie Hitze und Bodenerosion. Wir arbeiten langfristig und partnerschaftlich mit unseren Kräuterbauern zusammen und erarbeiten gemeinsam Lösungen.
Verbraucher sind sich bewusst, dass sie über ihren Konsum gesellschaftlich Einfluss nehmen können. Wie gehen Sie damit um?
Thomas P. Meier: Verantwortungsvolles Denken und Handeln sind seit jeher Teil des «genetischen Codes» von Ricola. Deshalb ist der Erfolg des Familienunternehmens zugleich Motivation, sich auch in der Nachhaltigkeit kontinuierlich zu verbessern. Nachhaltigkeit ist für uns also nicht das Ziel, sondern ein Prozess. Wir verstehen dabei Nachhaltigkeit integral, also unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte. Deshalb kommunizieren wir dieses Thema auch gerne mit unseren Mitarbeitern und der Öffentlichkeit und tragen so zu diesem wichtigen Dialog bei. So haben wir mit fast allen unseren Partnern weltweit einen Verhaltenskodex abgeschlossen, womit wir einen hohen Standard über die ganze Wertschöpfungskette sicherstellen.

Ist Nachhaltigkeit vereinbar mit monetärem Unternehmenserfolg?
Thomas P. Meier:
Wir sind davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit und Geschäftserfolg nicht im Widerspruch stehen, sondern langfristig Hand in Hand gehen. Wichtig dabei ist, das eigene Wertesystem stets im Auge zu behalten und diesem zu folgen. Wir setzen auf starke Prinzipien, die auf Ehrlichkeit, Ethik und Vertrauen beruhen. Teil unseres Wertekanons ist das Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Natur und den Menschen. Wir sind nicht perfekt und auch wir müssen immer wieder eine Balance finden, kritische Punkte offen betrachten und im Dialog bleiben.

Produkte müssen überzeugen, die Werte der Unternehmen auch. Wie gehen Sie mit dem Risikofaktor Greenwashing um?
Thomas P. Meier:
Greenwashing lässt sich verhindern, wenn man voll und ganz hinter seinen Werten steht und diese auch täglich lebt. Unsere Nachhaltigkeit lässt sich nachprüfen. Wir machen zuerst unsere Arbeit, bevor wir darüber sprechen.

Wie stellt sich Ricola für die Zukunft auf?
Thomas P. Meier:
Einen grossen Schritt in die Zukunft hat die Familie Richterich und das Unternehmen im Jahr 2019 mit dem Engagement von mir als familienexternem CEO vollzogen. Seither konzentrieren sich die Familienmitglieder auf ihre strategischen Aufgaben im Verwaltungsrat. Dies hat den Weg frei gemacht, Ricola von einer Firma mit Inhaberführung zu einer Organisation zu entwickeln, in der alle Mitarbeiter stufengerecht als Mitunternehmer agieren und entsprechend Verantwortung mittragen. Wir stehen mitten in diesem Wandlungsprozess, den wir in unserer offenen, und vertrauensvollen Kultur beschreiten.

 

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Steckbrief

Seit 2019 hat Thomas P. Meier als CEO die operative Führung von Ricola inne. Der 51-Jährige stammt aus Bülach (ZH), ist verheiratet und Vater von drei Töchtern. Vor seiner Tätigkeit beim Bonbonunternehmen war er CEO von Franke Coffee Systems, einer global tätigen Division der Franke Gruppe, und Mitglied der Konzernleitung von Franke. Davor bekleidete er während zwei Jahrzehnten verschiedene Schlüsselpositionen in der Markenartikelindustrie im Bereich Lebensmittel, zuletzt als Managing Director Asia-Pacific bei Lindt & Sprüngli.

Auszeichnungen

Preis-Leistungs-Verhältnis, Kundenvertrauen und soziale Verantwortung – Firmen, die hier aus Sicht der Verbraucher führend sind, wurden in der von DEUTSCHLAND TEST in Auftrag gegebenen Studie «Unternehmen des Jahres 2022» ermittelt. In der Kategorie «Bonbons» steht Ricola an der Spitze. Zudem wurde die Bonbonmarke zum «Kundenliebling 2021» gekürt, nahm im «Kunden-Loyalitäts-Ranking» Platz 2 ein und wurde als einzige Bonbonmarke bei der Befragung «Deutschlands Beste – Nachhaltigkeit» auf Platz 1 gewählt.