Kulinarische Alpenexkursion

Mittwoch, 17. Juni 2020
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Österreich, Schweiz und Südtirol: Die Produkte dieser Alpenländer zeichnen sich durch Regionalität und Premium-Qualität aus. Das «alpenländische Lebensgefühl» birgt für den deutschen LEH attraktive Umsatz-Chancen.

Umfragen zufolge assoziieren die deutschen Verbraucher mit den Alpenregionen Natürl ichkeit und Reinheit ebenso Qualität und Genuss. Mit dem Rückgriff auf traditionelle Rezepturen, aber auch mit Innovationen versuchen die Hersteller, solche Anforderungen zu erfüllen und setzen dabei nach eigener Auskunft auf hochwertige Zutaten sowie moderne Herstellungsverfahren. Die kontrollierte Herkunft und Nachhaltigkeit der Produkte stellt ein
weiteres Plus dar.

«Made in Austria» steht für Qualität, Sicherheit und Genuss. Von Getränken über Süss- und Backwaren bis hin zu Käse: In den Regalen internationaler Kaufhäuser und Supermärkte finden sich zahlreiche
Lebensmittel aus Österreich. Im Jahr 2019 erreichte der Export einen Rekordstand: Insgesamt wurden Lebensmittel und Getränke im Wert von über 7,6 Milliarden Euro ausgeführt. Spitzenreiter bei den Exportländern ist  Deutschland, gefolgt von den USA und Italien.

Zu den Exportschlagern aus Österreich zählen Getränke wie Energydrinks, Limonaden und Eistees, ebenso Süsswaren, Feinbackwaren und Mehlspeisen. Auch Käse, Fruchtsäfte, Konfitüren, Joghurt, Wurst- und Fleischzubereitungen sind international gefragt.

Zu den bereits erwähnten Exportklassikern hat sich, von Jahr zu Jahr wachsend, ein flüssiges Genussprodukt gesellt: Wein. In dieser Warengruppe ist Deutschland mit weitem Abstand der wichtigste Abnehmer: Fast 53 Millionen Liter Wein hat Österreich 2018 exportiert; gut zwei Drittel davon nach Deutschland.

Die Schweiz steht in der Wahrnehmung der Deutschen eher für Warengruppen wie Käsespezialitäten und Schokolade. Im Jahr 2018 haben 17 Schweizer Schokoladenhersteller Waren im Wert von rund 991 Millionen CHF exportiert (+6 %). Mehr als ein Viertel davon ging an den Hauptabnehmer Deutschland, wo nach Angaben des Branchenverbandes Chocosuisse
im Schnitt 11,1 Kilogramm Schokoladenprodukte pro Kopf und Jahr verzehrt werden.

Ob Äpfel, Speck, Schüttelbrot, oder Wein: In Deutschland erfreuen sich auch italienische Lebens- und Genussmittel besonderer Beliebtheit. Die traditionellen Rezepturen und Herstellungsverfahren der verschiedenen  Spezialitäten versprechen hohe Qualität und authentischen Geschmack, was sich auch in der besonders hohen Dichte von Produkten mit geschützter Herkunftsangabe (Deutsch: g.g.A./g.U. beziehungsweise Italienisch: IGP/DOP) widerspiegelt. Für die Deutschen bedeutet Südtirol ein grosses Stück Lebensfreude.

Fazit

Ob aus Österreich, aus Südtirol oder aus der Schweiz: Produkte aus den Alpenregionen bieten dem Handel mit ihrem Premium-Anspruch hohen Mehrwert. Deshalb ist es wichtig, sie besonders herauszustellen und sichtbar zu machen. Mit Verkostungen lassen sich etwa Schokolade oder Käse zur direkten Ansprache der Kunden im Markt nutzen. Zudem sorgen die Alpenspezialitäten mit ihrem regionalen Plus und ihrer positiv bewerteten Herkunft in Sonderplatzierungen für Aufmerksamkeit: etwa im Rahmen von Länder- oder Themenwochen. Als Herausstellungsmerkmal kann hier zudem der Premium-Aspekt dienen oder die Nähe zu Natur und Ursprünglichkeit.

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In Österreich können biologische Lebensmittel trotz allgemeiner Teuerungen auf treue Verbraucher zählen.

Info

Gütesiegel

Das AMA-Gütesiegel kennzeichnet qualitativ hochwertige Lebensmittel und ist staatlich anerkannt. Die Qualitätsanforderungen sind höher als die gesetzlichen Vorgaben.

Das Bio-Suisse-Siegel wird vom Dachverband der Schweizer Bio-Produzenten vergeben und ist weltweit eines der strengsten Bio-Gütesiegel.

Das Qualitätskennzeichen g.g.a., z. B. bei Südtiroler Äpfeln oder auch beim Südtiroler Speck, stellt sicher, dass das Lebensmittel eine bestimmte Qualität aufweist und aus der genannten Region stammt.