Energiesparen per Checkliste

Freitag, 28. Oktober 2022
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Steigende Energiepreise erfordern rasch und nachhaltig wirkende Massnahmen auf den Flächen des Handels. Hilfestellung leistet der HDE mit einer Checkliste für Beleuchtung, Heizung, Belüftung und Kühl-technik im Supermarkt.

Die Mehrheit der deutschen Händler (89 %) sah sich im Sommer 2022 mit stark steigenden Energiekosten konfrontiert, wie eine Umfrage des deutschen Handelsverbandes HDE zeigt. Besonders hart trifft es diejenigen, die in nächster Zeit einen neuen Energievertrag abschliessen müssen, was mit starken Preiserhöhungen einhergeht. «Händler blicken mit grosser Sorge auf einen bevorstehenden Tarif- oder Anbieterwechsel», so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Er betont aber auch, dass der Einzelhandel schon eine Menge getan hat, um den Energieverbrauch insgesamt zu senken. Gleichwohl gebe es immer noch viele Stellschrauben für weitere Optimierungen. Wie Händler ohne lang geplante Investitionen ad hoc Energie sparen können, hat der HDE im Rahmen seiner «Klimaschutzoffensive für den Handel» in einer praxisnahen Checkliste zusammengefasst.

Licht aus
Nichts ist überflüssiger als Licht in Bereichen, in denen sich niemand aufhält. Abhilfe schaffen Zeitsteuerungen, Dämmerungsschalter, Bewegungsmelder und tageslichtgesteuerte Lampen. Nach Ladenschluss sollte die Beleuchtung, aber auch PCs, Drucker, Kassen, Screens und Kaffeemaschinen ausgeschaltet werden.

Heizung runter
Jedes Grad Raumlufttemperatur weniger spart etwa sechs Prozent Heizkosten. Ein stark verschmutzter Heizkessel verbraucht bis zu 20 Prozent mehr Energie, sollte deshalb vor jeder Heizperiode gereinigt werden. Ein hydraulischer Abgleich spart bis zu 20 Prozent Energie und wird gefördert. Heizung und Klimaanlage sollten nicht gegeneinander arbeiten. Darum die Kontrolltemperatur für die Klimaanlage 5 Grad Celsius oberhalb der gewünschten Raumtemperatur für die Heizung einstellen. 20 Meter ungedämmte Heizungsrohre verbrauchen im Jahr rund 2000 kWh mehr. Dämmung ist deshalb unerlässlich. Nach Ladenschluss hilft eine einfache Regelungstechnik, die Temperatur zu senken.

Lüftung in Schuss halten
Bei Nutzung einer Klimaanlage sind Fenster und Türen zu schliessen, da die Luftströme sonst den Energieverbrauch erhöhen. Die Kondensatoren der Klimaanlagen sollten jeden Monat und die Verdampferelemente einmal im Jahr gereinigt werden. Verunreinigungen senken die Effizienz erheblich. Laut Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) müssen Klimaanlagen regelmässig von zugelassenem Fachpersonal gewartet werden.

Kühlmöbel checken
Ein günstiges Gerät mit schlechter Energieeffizienzklasse verursacht langfristig mehr Kosten als ein effizienteres, aber teureres Gerät. Jeder zu tief eingestellte Temperaturgrad braucht vier bis sechs Prozent mehr Energie. Bei Kühlschränken reichen 7 Grad Celsius, bei Tiefkühltruhen -18 Grad Celsius. Regelmässiges Abtauen der Möbel spart Kosten. Es ist immer auf einen guten Füllstand der Kühlmöbel zu achten, denn dann kann beim Öffnen der Türen weniger warme Luft einströmen. Die Lüftungsöffnungen der Kühlmöbel dürfen nicht zugestellt werden, sie verbrauchen sonst zehn Prozent mehr Strom. Auch Staub in den Gitterchen auf der Rückseite erhöht den Energieverbrauch um mehr als fünf Prozent, also regelmässig entstauben. Spröde oder rissige Türrahmendichtungen erfüllen nicht mehr ihren Job und müssen ausgetauscht werden. Kühlmöbel mit Produkten, die über Nacht nicht gekühlt werden müssen (z. B. Getränke), können nach Ladenschluss ausgeschaltet werden.

Belegschaft aktivieren
Weil die besten Ideen oft von den Kollegen kommen, sollte in einer Teamsitzung nachgefragt werden, ob es weitere Möglichkeiten gibt, im Betrieb Energie zu sparen. Je mehr die Mitarbeiter vom Nutzen der energetischen Optimierungen überzeugt sind, desto engagierter werden sie daran mitwirken. Die in der Checkliste genannten Zahlen sprechen für sich – und können als Aushang jedem zugänglich gemacht werden.

Download unter: www.hde-klimaschutzoffensive.de

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Verträge

Lastspitzen kappen
Bei den Lieferverträgen für die Stromversorgung lohnt sich ein regelmässiger Vergleich der Konditionen mit den aktuellen Marktpreisen. In vielen Verträgen richtet sich der Strom-Bezugspreis auch nach der Lastspitze, dem höchsten punktuellen Verbrauchswert in einem Abrechnungszeitraum (z. B. ein Jahr). Um diesen abzusenken, muss der Lastgang im Markt überprüft werden: Gibt es tageszeitabhängige Spitzen, welche Geräte verursachen sie? Abhilfe schafft dann ein automatisch gesteuertes Spitzenlastmanagement, das mit Hilfe von Mess- und Regelungstechnik die einzelnen Anlagen im Markt gezielt steuert.