Foto: EuroCIS
482 Aussteller aus 39 Nationen präsentierten im Februar auf der Fachmesse EuroCIS in Düsseldorf zukunftsweisende IT-Lösungen für alle Bereiche des Handels. Die grossen Trends im Überblick.
Wie nahezu alle Branchen ist der Handel zunehmend datengetrieben. «Die EuroCIS untermauert, dass Technologie auch für Retailer zum entscheidenden Faktor im Wettrennen um die Kunden wird», sagt Hans Werner Reinhard, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf. Laut einer neuen Studie des EHI Retail Institute steigen die IT-Budgets im Handel weiter an. Dabei stehen Projekte im Fokus, die die IT-Infrastrukturen der Händler zukunftssicher machen, aber auch die Optimierung der Warenwirtschaftssysteme und Omnichannel-Lösungen stehen auf der To-do-Liste der Händler ganz weit oben.
Automatisierte Shop-Abläufe
Zu den wichtigen Trends im Handel, die die Messe widerspiegelte, zählen der kassenlose Shop, neue Payment-Methoden sowie künstliche Intelligenz (KI) und das Internet of Things (IoT). Chatbots beispielsweise kommunizieren via künstlicher Intelligenz mit den Kunden, während das IoT Händlern bei der Datenanalyse hilft. Wie aus der aktuellen Studie «IT-Trends im Handel 2019» hervorgeht, die das EHI zur EuroCIS 2019 veröffentlicht hat, sehen die IT-Verantwortlichen des Handels den Einsatz künstlicher Intelligenz als den aktuell wichtigsten Trend in der IT. In Deutschland setzen beispielsweise die MARKANT Partner Kaufland, Globus und dm-drogerie markt auf Lösungen der Blue Yonder GmbH zur automatischen Disposition oder Preisoptimierung. Blue Yonder zählt zu den führenden Anbietern von KI- und Machine-Learning-Lösungen für Supply Chain und Merchandising und zeigte deren Möglichkeiten auf der EuroCIS.
Unkompliziertes Einkaufen
Als Unternehmen, das mit dem Einsatz moderner IT überzeugend die Kundenloyalität und -zufriedenheit erhöht, wurde der MARKANT Partner METRO auf der Messe mit dem «retail technology award europe (reta)» ausgezeichnet. Mit einer App können METRO-Grosshandelskunden individuelle Einkaufslisten vorbereiten und im Geschäft nach dem Scannen von Produkt-Barcodes alle relevanten Informationen und die für sie geltenden individuellen Preise erhalten.
Ohne Scanner, ohne Kasse – ganz reibungslos sollen die Kunden eines Tages einkaufen können. Das ist das Ziel des Konzepts «Frictionless Shopping», das Toshiba auf der EuroCIS zeigte. Dieser Weg in die Zukunft soll Schritt für Schritt erfolgen und nutzt dafür eine Kombination aus KI, Computer Vision, Sensorik und anderen innovativen Technologien. Die Kunden entnehmen aus dem Regal mehrere Artikel und legen diese in ihren Einkaufskorb. Im Frictionless Shop sind an den Wänden und der Decke visuelle Sensoren angebracht, die diese Artikel erkennen - auch wenn sie sehr ähnlich aussehen und sich nicht an der vorgesehenen Platzierung befinden. Die entnommenen Artikel werden sogar dann zuverlässig erkannt, falls die Videosensoren vollständig verdeckt werden. Wie genau das funktioniert, wollte man am Toshiba-Stand nicht verraten.