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Die BayWa AG setzt ihren Erfolgskurs fort. Zu den Wachstumstreibern im Konzern gehört der Bereich Energie, der mit erneuerbaren Energien auch der Konsumgüterbranche neue Impulse verleiht.
Der Umsatz der Münchener BayWa AG stieg im Jahr 2019 um drei Prozent auf 17,1 Milliarden Euro (Vorjahr: 16,6 Mrd. Euro), und das Ergebnis (EBIT) verbesserte sich sogar um 9,3 Prozent auf 188,4 Millionen Euro. Neben anderen gut laufenden Geschäftsbereichen wie dem Obstgeschäft, dem Baubereich und der Technik macht vor allem das Energiegeschäft grosse Freude (s. Info).
Alle Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien sind innerhalb des 100-prozentigen Tochterunternehmens BayWa r.e. gebündelt. Die BayWa r.e. renewable energy GmbH ist heute mit Standorten in Europa, Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum einer der weltweit führenden Entwickler, Dienstleister, Grosshändler und Anbieter von erneuerbaren Energien mit Solar- und Windkraftanlagen.
Schwimmende Kraftwerke
Bei der Realisierung ihrer Projekte schlägt BayWa r.e. auch unkonventionelle Wege ein – beispielsweise mit schwimmenden Photovoltaikanlagen. Solche «Floating PV-Anlagen» können von stillgelegten Braunkohlegruben bis hin zu Stauseen auf ungenutzten Wasserflächen einen Beitrag zur Energiewende in Europa leisten und der hitzigen Debatte über die Landnutzung den Wind aus den Segeln nehmen, lautet das Argument. Und: «Die Vorteile durch die zusätzliche Wasserkühlung, die vergleichsweise einfache Installation und das grosse Flächenpotenzial machen die etwas höheren Installationskosten im Vergleich zu Freiflächenanlagen schnell bezahlt.» In den Niederlanden wurde kürzlich bei Zwolle eine solche Anlage mit 27,4 MW Peak gebaut. Dafür wurden auf dem Baggersee rund 73 000 PV-Module, 13 schwimmende Transformatoren und 338 Wechselrichter verbaut. Es ist die weltweit grösste schwimmende PV-Anlage ausserhalb Chinas.
Ökostrom bis ins Regal
Der auf den Anlagen von BayWa r.e. erzeugte Windkraft- und Solarstrom fliesst nicht nur «anonym» in die Netze, sondern wird für Verbraucher auch förmlich greifbar – etwa beim Einkauf von Getränken. Wer künftig ein Bier von AB Inbev trinkt, kann sicher sein, dass dieses mit erneuerbarem Strom gebraut wurde. Im Januar 2020 nämlich hat AB InBev mit BayWa r.e. einen Vertrag über den Kauf von 100 Prozent erneuerbarem Strom für seine europäischen Brauereien abgeschlossen. Die Biere von AB InBev, darunter bekannte Marken wie Budweiser, werden künftig europaweit komplett mit Ökostrom gebraut. Das sogenannte «Virtual Power Purchase Agreement» (VPPA) sieht die Lieferung von Strom aus zwei Solarparks in Spanien mit einer installierten Gesamtleistung von fast 200 Megawatt über eine Laufzeit von zehn Jahren vor. Diese liefern rund 250 Gigawattstunden grünen Strom pro Jahr an 14 Brauereien von AB InBev in Westeuropa. Damit ist es der bislang grösste europaweite Solarstrom-Deal im Corporate-Bereich. Die neuen Solarparks werden voraussichtlich bis zum 1. März 2022 von BayWa r.e. ans Netz angeschlossen.
Wenn es soweit ist, soll auch ein neues Logo auf der Verpackung die Verbraucher darauf hinweisen, dass sie ein Bier kaufen, das zu 100 Prozent mit grünem Strom gebraut wurde. «Nachhaltigkeit spielt bei den Kaufentscheidungen der Konsumenten von heute eine immer grössere Rolle», sagt Matthias Taft, Geschäftsführer der BayWa r.e. «Unternehmen sind die neue treibende Kraft in diesem Wandel, und die Verbraucher können durch ihre Kaufentscheidungen im Einzelhandel ihren Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten.»