Umsatzstarke Sonnenboten

Montag, 05. September 2016
Foto: Masterfile

In der kalten Jahreszeit sind Zitrusfrüchte mit ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt eine willkommene Abwechslung in der Obst- und Gemüseabteilung. Die Vielfalt der Früchte ist groß – zu wissen, was die Verbraucher wünschen, trägt zum Erfolg am POS bei.   

Winterzeit ist Zitrusfrüchtezeit. Dann haben die leckeren Vitamin-C-Lieferanten Saison und kommen zumeist aus Spanien zu uns in den Handel. Traditionell stehen die Produkte damit auch stärker in der Verbraucheroptik. Im Dezember erreichen Zitrusfrüchte ihre höchste Käuferreichweite. Diese beziffert die GfK für den letzten Monat des Jahres auf fast 73 Prozent der Haushalte. Damit entfallen im Dezember rund 40 Prozent des Obstumsatzes auf Zitrusfrüchte. „Im Schnitt kaufen im Winterhalbjahr pro Monat 61 Prozent der Haushalte Zitrusfrüchte – im Sommerhalbjahr dagegen nicht einmal ganz die Hälfte davon“, sagt Helmut Hübsch, Director Shopper GfK.

Verbraucher sind wenig preissensibel

Im Gegensatz zu anderen Kategorien auf dem FMCG-Markt sind die Verbraucher beim Kauf von Zitrusfrüchten wenig preissensibel. „Zitrusfrüchte werden zu neun Prozent in Preispromotions gekauft“, sagt der Experte von der GfK. Das sei deutlich weniger als im gesamten FMCG-Markt, der mit einem Promotion-Anteil von 15 Prozent aufwartet, aber auch niedriger als bei Obst generell. Im Schnitt geben die Verbraucher 35 Euro im Jahr aus: „Der höchste Ausgabenbetrag entfällt dabei mit 18,26 Euro auf die Orangen, die am häufigsten, nämlich 7,3 Mal pro Jahr im Einkaufskorb liegen“, sagt Helmut Hübsch. Für den Handel ist dies ein guter Ansatzpunkt Produkt- und Vermarktungsaspekte der vitaminreichen Sonnenboten in den Vordergrund zu stellen, um nachhaltig Wertschöpfung zu betreiben.

Wachstumstreiber Zitronen

Mit einer großen Auswahl an Sorten können Sie bei den Verbrauchern punkten und Neugierde wecken. Gerade hier können Sie Kompetenz zeigen und sich vom Discount abheben, der oft nur die Standard-Sorten Orange, Clementine und Zitrone verkauft. Zwar stehen diese drei Sorten auch für die größten Käuferreichweiten, aber um die Konsumenten an Ihre Einkaufsstätte zu binden, ist es wichtig, mehr als nur die reine Ware anzubieten. Inspiration, zum Beispiel mit Rezepttipps oder warenkundlichen Informationen sowie eine emotionale Inszenierung sind die Kür in dieser wertschöpfungsstarken Kategorie. Dieser Einsatz kann sich durchaus lohnen. „Zitrusfrüchte sind ein Wachstumsmarkt: 2015 ist der Markt um etwa elf Prozent gewachsen und im ersten Halbjahr 2016 konnten die Zitrusfrüchte sogar 15 Prozent im Umsatz zulegen“, sagt Helmut Hübsch von der GfK. Stärkster Wachstumstreiber sind laut Experten Zitronen mit einer Wachstumsrate von 43 Prozent im 1. Halbjahr 2016. Weitere Verkaufstipps finden Sie auf Seite 29.

Frischekompetenz zeigen

Fast genauso wichtig wie die Präsentation im Markt ist die Warenpflege in der Obst- und Gemüseabteilung. Zitrusfrüchte sind ein farblich toller Hingucker, aber auch beim näheren Betrachten der Früchte in der Auslage sollte dieser Eindruck bestehen bleiben. Regelmäßige Frische-Kontrollen durch das Marktpersonal sind daher wichtig. Verschimmelte Früchte machen einen schlechten Eindruck und schmälern Ihre Frischekompetenz immens. Zudem ist bei der Lagerung der Ware in der Auslage darauf zu achten, dass nicht zu viele Produkte übereinander gestapelt werden. Obwohl Zitrusfrüchte eine scheinbar robuste Schale haben, sind sie sehr empfindlich gegen Druckstellen. Zudem begünstigen Druckstellen die Bildung von Schimmel.

News

Foto: Stefanie Brückner

Vom 24. bis 25. April findet das 125. Markant Handelsforum statt. Zu erwarten sind neben zeitaktuellen Vorträgen und Innovationen für den POS auch ein praxisnaher Austausch.

Foto: Ben Pakalski

Tegut hat das Jahr 2023 mit einem Nettoumsatz von 1,28 Milliarden Euro abgeschlossen und damit das Ergebnis des Vorjahres um 2,44 Prozent übertroffen.

stock.adobe.com/Seventyfour

Nach einem Einbruch zu Jahresbeginn stabilisiert sich die Konsumstimmung in Deutschland jetzt wieder.

stock.adobe.com/Racle Fotodesign

In Österreich können biologische Lebensmittel trotz allgemeiner Teuerungen auf treue Verbraucher zählen.

Verkaufstipps

Im Winter haben Zitrusfrüchte Hochkonjunktur. Jetzt erzielen aufmerksamkeitsstarke Platzierungen in der Obst-und-Gemüse-Abteilung interessante Zusatzumsätze.

  • Eine Platzierung von Saftorangen zusammen mit manuellen und elektronischen Saftpressen setzt Kaufanreize.
  • Verkostungsaktionen an frequenzstarken Tagen im Markt überzeugen Verbraucher vom Geschmack und der Qualität der Produkte. Dies ist insbesondere für eher unbekannte Artikel wie die Pomelo empfehlenswert. 
  • Erleichtern Sie den Konsumenten die Auswahl bei der richtigen Zitrusfrucht, indem Sie die geschmacklichen Eigenschaften der einzelnen Sorten herausstellen. Denn die Geschmackspalette von Zitrusfrüchten reicht von süß über herb bis sauer.
  • Bio-Zitronen und unbehandelte Zitronen sollten insbesondere in der Vorweihnachtszeit zum Thema Backen platziert werden. Dies kann auch in Kombination mit Nüssen und Trockenfrüchten, die ebenfalls gerne zum Backen verwendet werden, geschehen.
  • Bei Limetten bietet sich ein Cross-Selling mit Nonfood-Artikeln rund um das Mixen von Cocktails an. Laut GfK sind die Käuferzuwächse bei Limetten seit 2012 um fast 50 Prozent auf etwa 8,7 Käuferhaushalte gestiegen.
  • Clementinen werden am stärksten nur in der Wintersaison nachgefragt: Laut GfK entfallen 75 Prozent ihres Umsatzes auf November bis Januar. Platzieren Sie die Früchte daher in einen optisch ansprechenden Sonderaufbau. Auch die Kombination mit einer Vitamin-Aktion spricht viele Verbraucher in der kalten Jahreszeit an.
  • Rezeptempfehlungen für süße und herzhafte Speisen mit Zitrusfrüchten inspirieren die Verbraucher und generieren Impulskäufe.
  • Zitrusfrüchte eignen sich hervorragend zur Herstellung von Marmeladen. Stellen Sie die Utensilien hierzu in einer Verbundplatzierung heraus.

Downloads