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Pre-Mixes sorgen für Zuwächse im Regal. Dabei treibt der Convenience-Gedanke die Kategorie voran. Welche Angebote gefragt sind, darüber berichtet das MARKANT Magazin.
Ready-to-Drink-Mixgetränke (RTD) gehören zu den am stärksten wachsenden Kategorien im deutschen Spirituosenmarkt. Laut Nielsen stieg der Umsatz in dieser Kategorie 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent und setzte so den Wachstumstrend der Vorjahre fort (2018 vs. 2017: +20,3%). «Der Convenience-Gedanke steht für Konsumenten immer mehr im Vordergrund, daher wächst das Segment stetig», erklärt Moritz Spahn, Brand Manager RTD bei Beam Suntory. «Dank der RTD können Verbraucher perfekt gemixte Drinks einfach unterwegs oder auch zu Hause geniessen.»
Hauptzielgruppe für Pre-Mixes seien die 18- bis 39-Jährigen, heisst es bei Diversa. «RTD sprechen hier Männer und Frauen gleichermassen an, wobei auch bei den Frauen über 40 Jahren eine gestiegene Verwendungshäufigkeit zu beobachten ist», sagt Stefan Ende, International Senior Brand Manager Pitu. Dennoch gibt es Unterschiede: «Während Frauen meist aus einem bestimmten Anlass Pre-Mixes konsumieren, trinken Männer diese vorwiegend ohne speziellen Grund», sagt Ende.
Gerade im Sommer werden Spirituosenmixgetränke oft ausser Haus konsumiert. Laut einer Studie von Ipsos suchen rund 62 Prozent der RTD-Shopper ein Getränk, welches sie umgehend konsumieren können, 27 Prozent kaufen dabei ganz spontan. «RTD sprechen Verbraucher an, die gemixte Spirituosen sowie Geschmacksvielfalt schätzen und sich im Moment des Kaufs eine conveniente Lösung wünschen», erklärt Karin Dietrich, Corporate Relations bei Diageo. Ein Faktor für die Kaufentscheidung sei, dass RTD bereits gekühlt im Handel erhältlich sind. «Wir empfehlen daher die Platzierung im Kühlregal», sagt Dietrich. «Zusätzliche Aufmerksamkeit sichern Displays.»
Auch Stefan Ende von Diversa hat beobachtet, dass beim Kauf von RTD vor allem die leichte und schnelle Verfügbarkeit der Pre-Mixes im Vordergrund steht. «Über die Preisstellung wird oft weniger nachgedacht.» Welcher Drink letztlich im Einkaufskorb lande, hänge primär von der Basis-Marke ab, dann folgen die Sorte und die Geschmacksrichtung.
In Sachen Geschmack seien neben den klassischen Cola-Mixen vor allem Drinks gefragt, die leicht und fruchtig schmecken, etwa Mischungen mit Zitronen- oder Limettensaft, sagt Ende. Auch klassische Cocktails wie Caipirinha liessen sich erfolgreich in RTD umsetzen. «Gerade bei Drinks mit sonst eher aufwendigen Rezepturen kann ein Pre-Mix als Problemlöser auftreten.»
Besonderes Verkaufspotenzial sieht Ende in neuen und aussergewöhnlichen Geschmacksrichtungen – und das gerne in der beliebten 0,33-Liter-Dose. Zudem gelte: «Am vielversprechendsten sind RTD, hinter denen eine starke Marke oder Basis-Spirituose steht.» Moritz Spahn von Beam Suntory ergänzt: «Der grosse Erfolg der neuen Sorten mit Eistee sowie Gin & Tonic zeigt uns, dass sich der Geschmack der Konsumenten in Richtung weniger süsse, leicht herbe und erfrischende Produkte entwickelt.»
Auch den Trend zum bewussten Genuss gelte es laut Spahn zu berücksichtigen: Sommerliche Sundowner am Badesee oder auf dem Balkon sollen sich nach Wunsch vieler Konsumenten nachher nicht auf der Waage zeigen. Beam Suntory bietet daher den Klassiker Whiskey & Cola seit 2018 auch mit zuckerfreier «Zero»-Cola an.