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Selbstgemachte Smoothies gelten als gesund. Mit der Inszenierung von Obst und Gemüse kann der LEH Lust auf eigene Mix-Kreationen machen und so den Erfolg der Kategorie steigern.
Smoothies selber machen oder doch schnell und bequem aus der Flasche – bei dieser Frage sind die deutschen Verbraucher ambivalent. Laut den Marktforschern von YouGov greifen 22 Prozent der Konsumenten zu fertigen Smoothies, während 20 Prozent der Befragten die Fruchtgetränke selbst zubereiten. Allerdings halten mehr als zwei Drittel der Deutschen selbstgemachte Smoothies für gesünder als Fertigprodukte, so eine Auswertung des britischen Marktforschungsinstituts Mintel.
Für die Obst- und Gemüseabteilung bieten Smoothies damit besonderes Potenzial. «Verkaufsargumente sind zum Beispiel die Themen Bio, Health Claims oder die nur beim Selbermachen mögliche Kombination verschiedenster Obst-und Gemüsesorten sowie Aromen», sagt Kurt Ratschiller, Marketingleiter bei VOG. Auch das Trendthema Snacking lässt sich auf gesunde Weise besetzen: «Smoothies sind ein vollwertiger Snack, weil sie reich an Nährstoffen, Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen sind und natürlich auch Fruchtzucker enthalten», erklärt Sonja Schulze, Marketing-Managerin bei Dole. «Ein grosses Glas kann durchaus eine Zwischenmahlzeit ersetzen.»
Überreife Bananen als gute Grundlage
Bei den Zutaten gibt es kaum Grenzen: «Bananen, Ananas, Beeren, Zitrusfrüchte und Trauben in allerlei Farben eignen sich wunderbar», sagt Sonja Schulze. Trotzdem gibt es Vorlieben: Als Top-Zutaten für einen perfekten Smoothie nennen die Deutschen Bananen, Erdbeeren und Äpfel, so die YouGov-Umfrage. Gemüse wird weniger häufig genannt. Favoriten sind hier Gurke, Spinat und Sellerie sowie das Super-Getreide Quinoa.
Dass Bananen so beliebt sind, liegt neben ihrer Milde und Süsse auch an der cremigen Konsistenz, die sie Smoothies verleihen. «Sie enthalten zudem wichtige Nährstoffe, die das Immunsystem stärken und decken hohe Anteile des täglichen Bedarfs an Vitamin B6, Kalium und Ballaststoffen ab», erklärt Fabienne Deiss, Marketing-Manager bei Chiquita. Auch überreife Bananen lassen sich noch gut verarbeiten. «Beim Einkauf werden häufig mehr als sechs Bananen mitgenommen, was zu Hause zu einer längeren Lagerungszeit führt», sagt Deiss. «Optimale Voraussetzungen für die Verwendung in Smoothies, denn je reifer die Banane, desto süsser der Geschmack.» Reife, nach dem Schälen eingefrorene Bananen seien zudem eine ideale Grundlage für Eis-Smoothies, so ein Tipp von Dole.
Fruchtkonserven als Ergänzung
Geschmacksnuancen gelingen dagegen mit Äpfeln. «Für frische, spritzige Sommer-Smoothies eignen sich säuerliche Sorten wie Granny Smith oder süss-säuerliche wie Braeburn, Kanzi und Pink Lady», sagt Kurt Ratschiller von VOG. Besonders aromatische Smoothies gelängen mit Envy, Kanzi oder alten Sorten. «Wer es lieber süss mag, sollte zu Gala oder Golden Delicious greifen», ergänzt Paul Schwienbacher, Marketing-Mitarbeiter bei VI.P.
Auch Fruchtkonserven eignen sich für Smoothies. Sie sind ganzjährig verfügbar und lassen sich durch ihre lange Haltbarkeit gut bevorraten. «Früchte aus der Dose können zudem ohne langes Schälen, Schnippeln und Waschen unkompliziert verarbeitet werden», ergänzt Iris Frenzel, Head of Group Brand Management bei Genuport. Aus dem Sortiment von Del Monte seien etwa exotisches Obst im eigenen Saft oder Obstkonserven in Fruchtmark besonders geeignet. Auch in punkto Gesundheit könne das Dosenobst mithalten. «Die Del Monte-Früchte werden bei voller Reife handgepflückt und direkt schonend weiterverarbeitet. Ihr Geschmack sowie Vitamine und Nährstoffe bleiben so weitestgehend erhalten.»
Um Kunden auf den Geschmack zu bringen, empfehlen die Hersteller konkrete Rezeptvorschläge oder Vorschläge zu leckeren Kombinationen – auch in Form von fertig abgepacktem, auf die Zubereitung in Smoothies zugeschnittenen Obst- und Gemüse-Mix nach Vorbild der Kochboxen. Hilfreich seien auch Sonderplatzierungen und kategorie-übergreifende Verbund-Promotions, die saisonale Trends beachten und zu neuen Verwendungsanlässen inspirieren, heisst es etwa bei Dole. «Wenn die Zutaten an einem Ort platziert sind, greifen die Kunden gerne zu.»
Verkaufsargument «Vitaminbombe»
Enrique Clavel, Geschäftsführer der MARKANT Tochter Iberiana, über Smoothies, den gesundheitlichen Nutzen von Obst und Gemüse sowie die richtige Inszenierung am POS.
In welche Länder liefern Sie Ihr Obst und Gemüse?
Enrique Clavel: Wir beliefern hauptsächlich Deutschland, Holland, Österreich, Italien und die Schweiz, aber auch mehrere Länder in Osteuropa, wie Polen, Tschechien, Rumänien und die Slowakei.