Foto: Fotolia/V. Thoermer
Käse in Spaghetti-Form und Knister-Joghurt: Bei Kinderprodukten sind der Phantasie der Hersteller kaum Grenzen gesetzt. Welche Produkte den Nerv der kleinen Konsumenten treffen.
Kinder sind nicht nur die Kunden von morgen, sondern stellen längst eine eigene Zielgruppe dar. Auch wenn die Eltern letztlich das Produkt kaufen, sind die Wünsche der Kleinen mit kaufentscheidend. Ein Umstand, der sich auch in den aktuellen Marktdaten von Information Resources (IRI) widerspiegelt. So wurden in den ersten neun Monaten 2013 Kinderprodukte der Weißen Linie im Wert von 191,8 Millionen Euro umgesetzt – das entspricht 5,9 Prozent des gesamten Umsatzvolumens der entsprechenden Warengruppen in diesem Zeitraum.
Kids stehen auf Marken
Während einige Warengruppen Einbußen hinnehmen mussten, konnten Joghurtkinderprodukte zweistellig wachsen (28,4%). Ein Plus, für das laut IRI hauptsächlich Neuheiten im Marken- und Handelsmarkenbereich verantwortlich sind. Die Marktforscher stellen zudem fest, dass im Vergleich zum Erwachsenenmarkt der Anteil der Handelsmarken bei Kinderprodukten sehr viel geringer ist. „Bei Kindern machen die Markenprodukte das Rennen, häufig diejenigen, die im TV und Internet stark beworben werden“, sagt Annika Beyer, Consultant Food bei Information Resources (IRI).
Bunt und spaßig
Kinderprodukte müssen sowohl den Bedürfnissen der kleinen als auch den Anforderungen der großen Kunden entsprechen. Kleine Konsumenten mögen dabei vor allem Produkte, denen sie sofort ansehen, dass sie für sie entwickelt wurden. Die Artikel sind dementsprechend bunt verpackt und werden von Tiermotiven oder beliebten Figuren aus Film und Fernsehen geschmückt (beispielsweise die Disney- und neuerdings auch Spiderman-Produkte von Danone). Hoch im Kurs stehen auch Beigaben zu den Produkten, wie zum Beispiel Spielfiguren. Ebenfalls im Tend: Saisonale Produkte, wie beispielsweise die Monsterbacke-Halloween-Edition von Ehrmann, die im Regal durch eine entsprechende Optik besonders auffallen. Generell sollten die Produkte für Kinder leicht zu handhaben sein. Für Spaß und Abwechslung am Esstisch sorgen zudem Verpackungsformate mit Quetsch- und Knick-Mechanismus, aber auch Klassiker wie der Mini-Babybel. Und auch das Lebensmittel selbst soll Unterhaltung bieten. So kommen beispielsweise neue Joghurts in den Handel, die beim Umrühren knistern und schäumen, oder Käse, der die Form von Spaghetti hat.
Gesund und lecker
Eltern haben natürlich andere Anforderungen an die Produkte als ihre Kinder. In erster Linie möchten sie, dass Joghurt, Käse und Quark für die Kleinen gesund sind. Auf diesen Wunsch reagieren die Hersteller, indem sie die positiven Eigenschaften der Produkte auf der Verpackung herausstellen – mit Hinweisen wie „ohne künstliche Farbstoffe“, „ohne Konservierungsstoffe“ und „ohne künstliche Aromen“. Zudem ermittelt die Industrie die optimalen Konsistenzen und Portionsgrößen für Kinder. Auch fair zertifizierte Kindermopro-Produkte in Bioqualität sollen den Bedürfnissen einer gesundheitsbewussten Elternschaft entgegenkommen. Darüber hinaus finden interessierte Väter und Mütter auf den Webseiten der Hersteller eigens für sie zusammengestellte Informationen.
Mehrfachpackungen im Trend
Auch zukünftig werden die Hersteller von Kindermopro-Produkte mit überraschenden Rezepturen und attraktiven Verpackungsvarianten in den Markt kommen. Die Experten von IRI sehen zudem einen Trend zu Mehrfachpackungen besonders im Bereich der Frischedesserts und Joghurts. Zudem werden die Markenhersteller erfolgreiche Produkte durch die Einführung neuer Geschmacksvarianten oder einen Markentransfer in andere Produktbereiche weiter ausbauen, so die Marktforscher. Bei den Handelsmarken prognostizieren sie insbesondere bei den Frischedesserts eine Zunahme von Me-Too-Produkten.