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Die feuchten Toilettenpapiere holen auf: Im letzten Jahr verzeichnete der Handel damit Umsatzzuwächse. Verbraucher wünschen sich vor allem Innovationen und Abwechslung in den Regalen.
Mit einem Minus von einem Prozent ist der Markt der Hygienepapiere, zusammengesetzt aus feuchtem und trockenem Toilettenpapier, rückläufig. Nach Angaben des Marktforschungsinstituts IRI erzielte das Segment im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,43 Millionen Euro, wobei vor allem die Marken für neue Impulse sorgen. Allerdings holen die Handelsmarken auf. Nicht nur bei trockenem Toilettenpapier, sondern auch bei den feuchten Hygienepapieren sind die Handelsmarken verantwortlich für die Preisentwicklung der Kategorie, die von einem starken Wettbewerb zwischen Handels- und Herstellermarken geprägt ist.
Umsatzstarke Feuchttücher
Während der Markt der Hygienepapiere auf hohem Niveau stagniert, konnten die feuchten Toilettenpapiere in 2018 ihren Marktanteil um 0,4 Prozent auf insgesamt 8,7 Prozent ausbauen. Laut IRI verzeichnen die feuchten Produkte einen Umsatzzuwachs von 4,7 Millionen Euro auf 125 Millionen Euro insgesamt. «Handelsmarken tragen mit einem Umsatzplus von mehr als drei Millionen Euro massgeblich zu dieser positiven Entwicklung bei», erklärt Meike Sommer von IRI. «Während Marken zum Teil geringere Durchschnittspreise aufweisen als im Vorjahr, sind Handelsmarken allein verantwortlich für die Preisentwicklungen der Kategorie.» Mit mehr als 40 Prozent Umsatzanteil sind die Drogeriemärkte der wichtigste Kanal für den Absatz der feuchten Toilettenpapiere, der Rest wird laut Sommer zu gleichen Teilen von Lebensmittelhandel und Discountern erwirtschaftet.
Zusatznutzen gewünscht
Für die Zukunft erwartet die Expertin von IRI, dass sich die Sparte der feuchten Toilettenpapiere weiterhin positiv entwickelt. Die wachsende Akzeptanz der Handelsmarken zwinge Marken durchaus dazu, an innovativen Ansätzen weiterzuarbeiten, um so ihre Marktposition zu festigen und zu stärken. Ähnlich sieht das auch Nina Werner, Marketingleiterin bei Hakle. Sie betont, dass der Markt der feuchten Toilettenpapiere noch stärker umkämpft sei als in den Vorjahren. Der Kunde wünsche sich Auswahl, Abwechslung und spezielle Zusatznutzen, die individuell unterschiedlich sein könnten. Um diesem Trend gerecht zu werden, hat Hakle sein Sortiment an feuchtem Toilettenpapier aktuell auf neun Sorten ausgeweitet – von Varianten für normale Haut bis zu speziellen Produkten, die Entzündungen vorbeugen sollen. «Aktuell im Trend liegen die Themen vegan und bio», so Werner. «Für Verbraucher, die auf Natürlichkeit Wert legen, haben wir unser neues ‹Hakle Feucht Grüner Tee› entwickelt, das die Haut natürlich pflegt und mit einem Duft aus Pflanzenextrakten überzeugt. Das Produkt ist mit dem Vegan-Siegel ausgezeichnet und beinhaltet Bio-Grüntee-Extrakt.»
Neben Produkttrends spiele auch die Verpackungsgestaltung eine Rolle. Deshalb bietet Hakle Sondereditionen an, die Trendthemen aufgreifen und den Verbrauchern eine attraktive Verpackung bieten sollen. Nicht als Ersatzlösung, sondern als Ergänzung zu trockenem Toilettenpapier würden die feuchten Tücher von den Konsumenten genutzt, hält Tempo-Hersteller Essity fest. «Gemeinsam sorgen sie für einen Mehrwert an Pflege, Hygiene und Sauberkeit» fasst Svenja Gutzke zusammen, Marketingmanagerin bei Essity. Daneben spielen Natürlichkeit und Nachhaltigkeit eine Rolle. «Wir sehen, dass Verbraucher Lösungen suchen, die Lebensqualität und Gesundheit positiv beeinflussen, ohne die Umwelt zu belasten.» Händlern empfiehlt Gutzke feuchtes und trockenes Toilettenpapier gemeinsam im Verbund zu platzieren, um Verbrauchern einerseits die Orientierung zu erleichtern und um andererseits Impulskäufe am POS zu generieren.