Genuss ohne Quietsch

Montag, 28. März 2022
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Grillkäse ist gefragt, da er  eine willkommene vegetarische Alternative zu Bratwurst und Co. ist. Doch die Ansprüche sind hoch, die Hersteller müssen entsprechende Produkte liefern.

Ob Grill, Ofen oder Pfanne: Back- und Bratkäse werden bei Verbrauchern immer beliebter. Im vergangenen Jahr 2021 wuchs laut den Marktforschern von Nielsen der Umsatz in diesem Segment im deutschen LEH um 10,6 Prozent. Bei der genauen Analyse zeige sich hier – wie bei allen Grillprodukten –  jedoch der Einfluss des Wetters, erklärt Katrin Koch, Head of Brand bei der Hochland-Marke Patros: «Wegen des kalten und verregneten Sommers haben 2021 eher Brat- und Ofenkäse profitiert, in den Jahren davor auch sehr stark Produkte, die sich zum Grillen eignen.»

Alternativen sind gefragt
Die Zeiten, in denen Vegetarisches nur mit spitzer Zange auf den Rost geschoben wurde, sind vorbei: «Generell hält der Trend zu Grillkäse seit Jahren an», sagt Koch. «Konsumenten sind aktiv auf der Suche nach vegetarischen Ersatzprodukten oder einfach nach Abwechslung zu Bratwurst und Co.» Neben Flexitariern und Vegetariern werden hier auch verstärkt reine Pflanzenköstler relevant. «Die Gruppe der Veganer wächst stetig und sucht nach eigenständigen Produkten für ihren Grillgenuss», sagt Insa Rücker, Leitung Markenführung und Kommunikation bei Rücker. Kein Wunder also, dass die Grillkäsehersteller nun selbst Alternativen bieten: Etwa das vegane «Vega Lecker Pfannen- und Grillgut» von Rücker oder die neuen, veganen Grillknödel von Meggle. «Das ist zwar kein Käse, zahlt aber voll auf den Vegan-Trend ein und bietet eine Alternative für alle, die Abwechslung beim Grillen suchen», erklärt Silvana Randi, Senior Product Managerin bei Meggle.

Nicht jeder Käse eignet sich
Immer mehr Vielfalt bietet auch das «echte» Grillkäsesortiment: Als Klassiker und besonders zum Grillen geeignet hat sich der aus Zypern stammende, halbfeste Schnittkäse Halloumi bewährt. Doch auch Feta, Camembert, Ziegenkäse, Mozzarella oder Paneer­käse (indischer Frischkäse) eignen sich für Grillpartys – auch wenn sich nicht jede Sorte direkt auf dem Rost zubereiten lässt. Im Gegensatz zu festerem Grillkäse wie Halloumi sollten etwa weiche Sorten wie Feta oder Mozzarella in Grillschalen gegrillt werden. Ungeeignet sind dagegen Käsesorten mit niedrigem Schmelzpunkt, da diese beim Erhitzen sofort zerfliessen.

Regional und ohne Quietsch
Mit speziellen Rezepturen optimieren die Hersteller ihre Produkte für die Zubereitung auf dem Grill. Neben dem Schmelzverhalten besonders wichtig: Der Käse darf beim Kauen nicht quietschen. «Das ist für Verbraucher so wichtig, dass wir die entsprechende Auslobung in diesem Jahr sogar mit auf die Verpackung nehmen», sagt Silvana Randi von Meggle. Auch Herkunft, natürliche Zutaten, der Verzicht auf Gentechnik und Clean-Label-Auslobung entscheiden über den Kauf. «Gute, regionale Zutaten sind ein Muss», sagt Christian Tasche, Marketing Director der Käserei Champignon. Im Fokus steht hier vor allem die für den Käse verwendete Milch, die für kurze Transportwege möglichst nah am Produktionsort erzeugt werden soll.

Von Bio bis bequem
Auch Bio-Produkte stossen auf Interesse. So erreichte etwa die im Jahr 2020 eingeführte Bio-Linie der Garmo-Marke Gazi ein Absatzwachstum von 65,1 Prozent seit Markteinführung, heisst es beim Hersteller. Für Innovationen sorgt zudem der Megatrend Convenience. «Lang haltbare und gut portionierbare Produkte ermöglichen die von Konsumenten gewünschte flexible Anwendung», sagt José Antunez, Marketingleiter bei Gazi. Den bedienen auch verzehrfertig marinierte Grillkäseangebote, die sich schnell und geling-sicher zubereiten lassen. Nicht zuletzt nimmt auch das Thema Nachhaltigkeit im Segment an Fahrt auf. So verwendet etwa die Hochland-Marke Patros für das Neuprodukt «Für Grill & Pfanne» eine Aluschale aus Recyclingmaterial.
 

Statements

Im Grillkäsesortiment greifen Verbraucher eher zu Kräuter- als zu Natur-Varianten. Kräuter-Grillkäse ist bereits perfekt gewürzt und muss nicht weiter veredelt werden. Somit ist er ideal zum Grillen.  
Silvana Randi, Senior Product Managerin Meggle Consumer Products

Grillkäse ist längst keine Beilage mehr, sondern kreativ zubereitet ein eigenständiges Gericht. Die Nachfrage nach Grill- und Pfannenkäse ist in Deutschland in den vergangenen Jahren stark gestiegen, festigt sich aber seit 2020. Die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie hatten den Grillkäseabsatz zusätzlich beflügelt. Es ist davon auszugehen, dass dieser Trend 2022 anhalten wird.
Insa Rücker, Leitung Markenführung und Kommunikation Rücker

Die Doppelpacks mit 2x75 Gramm bis 2x100 Gramm Inhalt sind eine Besonderheit bei Grillkäse im Vergleich zu anderen Käsesegmenten. Sie sind aus dem Wunsch der Verbraucher entstanden, die Produkte mit anderen zu teilen oder einfach viele verschiedene Dinge wie Fleisch, Würstchen, Gemüse und eben auch Käse zu grillen.
Katrin Koch, Head of Brand Patros

 

 

 

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Tipps für Grillkäse

  • Zubereiten: Käse nicht in Alufolie eingepackt grillen, da sich Bestandteile aus der Folie lösen können. Grillschalen (Alu oder wiederverwendbar aus Keramik) eignen sich dagegen für marinierte Produkte oder weicheren Käse wie Feta. Eine schmackhafte Marinade lässt sich etwa aus Olivenöl, Pfeffer, Kräutern oder Knoblauch leicht selbst herstellen.
  • Rost vs. Grillschale: «Wir sehen den Wunsch der Verbraucher nach Produkten, die direkt auf den Grill gelegt werden können», heisst es bei Hochland. Denn nur so entwickeln sich bestimmte Aromen. Das Grillkäseangebot sollte daher die verschiedenen Zubereitungsformen abdecken.
  • Geniessen: Gegrillten oder geschmolzenen Käse möglichst bald essen. Kühlt der Grillkäse ab, wird er zäh und verliert an Geschmack.
  • Inspirieren: Ob pur, in Streifen geschnitten im Salat oder als trendiges Burger-Patty – Grillkäse bietet vielfältige Verwendungsmöglichkeiten. Rezeptideen am POS bringen Kunden auf den Geschmack.
  • Verkaufen: Zum Saisonstart bieten die Hersteller verschiedene POS-Aktionen, um den Verkauf anzukurbeln, etwa die «Gratis-Testen-Aktion» von Alpenhain.

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