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Auf den Märkten für Tabakwaren findet eine dynamische Phase des Wandels statt. Das gilt für Deutschland und Österreich wie für die Schweiz gleichermassen.
Für Händler, die mit aktuellen Sortimenten die Nachfragetrends bedienen, sind Tabakwaren unverändert ein starker Umsatzträger. In der DACH-Region sind die konventionellen Märkte weitgehend stabil, und E-Zigaretten wachsen dynamisch. Die aktuelle Entwicklung sei «faszinierend», heisst es in einer Analyse von British American Tobacco (BAT) für das MARKANT Magazin: «Das Gesamtgeschäft hat sich in den vergangenen Jahren äusserst stark verändert und es wurden phänomenale Fortschritte bei den Next-Generation-Products (NGP) erzielt, von deren Zukunft BAT überzeugt ist.» Dennoch vertritt das Unternehmen die Meinung, dass es die Verbraucher sind, die darüber entscheiden werden, wie die Kategorien Tabak und Nikotin in den nächsten zehn und 25 Jahren aussehen werden. Die Antwort könne daher nicht lauten: ein Produkt für alle Raucher in allen Märkten. Deshalb investiert BAT weiterhin in die Entwicklung aller Kategorien und in die entsprechende Unterstützung seiner Handelspartner. Philip Morris hat sein E-Zigaretten-System «IQOS» im Mai 2017 in Deutschland eingeführt. Pro Monat werden durchschnittlich etwa 30 Millionen «HEETS»-Sticks in der Bundesrepublik verkauft – laut Unternehmen mit stark steigender Tendenz. In der EU zählt IQOS 1,3 Millionen Nutzer.
E-Zigaretten sind die Treiber
Laut Umfrage des Branchenverbands Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) ist der deutsche E-Zigaretten-Markt 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent auf rund 400 Millionen Euro gewachsen. Für 2019 erwartet der Verband einen Zuwachs von mindestens 25 Prozent auf rund 500 Millionen Euro. Knapp zwei Millionen Bundesbürger nutzen aktuell E-Zigaretten. Drei von vier Dampfern sind gleichzeitig Raucher (Nielsen eZigaretten-Konsumenten-Tracking, 2018). Wie die Nielsen-Studie weiter ausweist, sucht diese Zielgruppe häufig nach einem selbsterklärenden Gerät und einem Dampferlebnis, das dem einer herkömmlichen Zigarette möglichst nahekommt. Aus diesem Grund empfiehlt Reemtsma (E-Zigarette Vype) dem Einzelhändler zu einer entsprechenden Ausweitung seines Angebots an E-Zigaretten: «Damit kann er sein Geschäft für diesen Kundenkreis attraktiver gestalten und vom Wachstum der Kategorie der NGP profitieren.»
E-Zigaretten sind auch in Österreich auf dem Vormarsch und erlösen dort derzeit rund 20 Millionen Euro Umsatz, wie der Anbieter Von Erl schätzt. Der Markt wachse jedes Jahr zwischen 25 und 30 Prozent. In der Schweiz dürfen nikotinhaltige Liquids seit April 2018 verkauft werden. Als erstes internationales Unternehmen hat JTI daraufhin ihre «Logic PRO» E-Zigaretten in der Schweiz auf den Markt gebracht. Ob es nun zu einem Boom der E-Zigaretten kommt, bleibt abzuwarten. Gemäss dem Suchtmonitoring, zuletzt 2016 veröffentlicht, haben 15 Prozent der Schweizer Bevölkerung mindestens schon einmal eine E-Zigarette (aus Importen) probiert. Der regelmässige Konsum, also mindestens einmal pro Woche, war 2016 mit 0,7 Prozent der Bevölkerung noch sehr niedrig, auch wenn er zunahm.
Bei den klassischen Produkten der Tabak-Kategorie sind in Deutschland weiterhin vor allem preisattraktive Grossformate sowohl bei Zigaretten als auch bei Feinschnittprodukten die Treiber der Entwicklung. Das wird sich nach Ansicht verschiedener Hersteller auch 2019 nicht ändern. Besonders im LEH, wo der Konsument Vorratskäufe und Preisvorteile durch Grosspackungen aus vielen Kategorien kennt, werde sich dieser Trend weiter festigen.