Bewusster Genuss aus der Tüte

Donnerstag, 06. Juli 2017
Foto: Thinkstock

Ob Spaß, Genuss oder gesunde Benefits: Das Chips-Regal bietet für alle Snack-Fans das passende Konzept. Die Grillsaison sorgt dabei für zusätzliche Impulse am POS.

Salzige Snacks sind seit Jahren der Wachstumstreiber im Süßwarenmarkt schlechthin. Und innerhalb der Kategorie befeuern derzeit neben Nüssen auch Kartoffelchips, die Nr. 1 nach Umsatz und Absatz im Sortiment Salzige Snacks, das Wachstum. Noch vor kurzem als fettige Kalorienbombe bei gesundheitsbewussten Verbrauchern gebrandmarkt, hat sich das Angebot zunehmend dem aktuellen Zeitgeist angepasst: Immer mehr Produkte im Chips-Regal punkten mit verbraucherrelevanten Aspekten wie Natürlichkeit, Regionalität und handwerklicher Produktion. Besonders die Kesselchips haben laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in den vergangenen Jahren diese Entwicklung vorangetrieben; aktuell ist diese erstmals rückläufig – allerdings auf hohem Niveau. 

Attraktiv für Vegetarier und Veganer 

Auch speziell für die bewusste und gesunde Ernährung ausgelobte Snackalternativen zu Kartoffelchips wie zum Beispiel Frucht- und Gemüsechips finden immer mehr Zuspruch, vor allem auch im Zuge des Trends zur vegetarischen und veganen Ernährung. Hersteller Kühne schreibt sich auf die Fahne, dieses Trendsegment Ende 2015 mit seiner Produkteinführung begründet und maßgeblich mit vorangetrieben zu haben. Der Umsatz mit Gemüsechips hatte sich im ersten Halbjahr 2016 laut den Marktforschern von IRI bereits mehr als verdreifacht und wächst, getrieben durch immer mehr Produktneuheiten, munter weiter. Inzwischen habe das Segment bereits eine Käuferreichweite von 15 Prozent erzielt, berichtet die GfK.

Neben den großen Playern in der Kategorie Kartoffelchips befeuern auch kleinere Anbieter die positive Entwicklung. Das Unternehmen myChipsBox hat beispielsweise ein Konzept aus luftgetrockneten Bio-Gemüse- und Fruchtchips sowie Kartoffelchips auf den Markt gebracht, das komplett auf künstliche Aromen und auch versteckte Geschmacksverstärker wie Hefeextrakt verzichtet und in einer innovativen Boxverpackung daherkommt. Mit der neuen Bio-Veggie-Box führt der Hersteller zudem  eine natürliche Snackalternative zu klassischen frittierten Chips ein, die aus nur drei Gemüsesorten besteht – sonst nichts.

Gemüsechips versprechen überdurchschnittliche Wertschöpfung 

Während bei den klassischen Kartoffelchips hoher Promotiondruck im Handel und sinkende Durchschnittspreise das Umsatzwachstum trotz Mengensteigerungen laut Nielsen ausbremsen, bieten Gemüsechips dem Handel auch eine überdurchschnittliche Wertschöpfung. So ist laut GfK der Durchschnittspreis im Vergleich zu Kartoffelchips rund dreimal so hoch.   

Derzeit, so sagen die großen Hersteller, würden aber auch wieder die Chips-Klassiker verstärkt in den Fokus der Verbraucher rücken. Aus Sicht von Lorenz Bahlsen Snack-World zum einen, weil ein Großteil der Verbraucher nach wie vor einfach „nur“ Spaß und Genuss will, ganz ohne zusätzliche „gesunde“ Benefits. Zum anderen würden viele Konsumenten vor dem Hintergrund der als „unruhig empfundenen Zeiten“ gern auf bewährte Chips-Sorten zurückgreifen. Die sommerliche Grillzeit, bei der es in der Regel deftig und würzig zugeht, ist dabei ein zusätzlicher willkommener Anlass für Chips-Snacks, ob zum Aperitif, in Verbindung mit Dips oder im Anschluss ans Grillen beim gemütlichen Beisammensein. 

News

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Vom 24. bis 25. April findet das 125. Markant Handelsforum statt. Zu erwarten sind neben zeitaktuellen Vorträgen und Innovationen für den POS auch ein praxisnaher Austausch.

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Info

3,5 %

beträgt seit 2012 das durchschnittliche jährliche Wachstum von Chips. Im Zeitraum von April 2016 bis März 2017 sind es im Vergleich zum Vorjahr aktuell sogar 4,3 %. An diesem Zuwachs sind alle Teilkategorien beteiligt, besonders stark entwickelt sich aber mit einem aktuellen Umsatzzuwachs von 52% das Trendsegment Gemüse-/Fruchtchips. Zwar hält dieses Segment nur 5% Anteil am Chips-Markt, erreicht aber immer mehr Käufer und ist schon bei einer Käuferreichweite von 15% angelangt. Generell werden salzige Chips besonders von Familien-Haushalten zwischen 40 und 59 Jahren gekauft. Mit Gemüsechips werden stärker auch ältere und vor allem jüngere Käuferschichten erreicht. Zudem bietet das Segment eine gute Wertschöpfung, liegt der Durchschnittspreis doch fast dreimal so hoch wie der klassischer Chips. Mais-/Erdnuss-Knabbergebäck wächst ebenfalls überdurchschnittlich und erreicht derzeit ein Umsatzplus von 7%. 

Quelle: GfK

 

Tipps

Kartoffelchips und Gemüse-Snack-Alternativen bieten auch im Umfeld von Grillpromotions zusätzliche Absatzchancen

  • Für fast die Hälfte aller Grillfans gehören neben Klassikern wie Würstchen und Steaks vor allem Kartoffelchips zu einem gelungenen Grill-Event dazu, unterstreicht Hersteller Intersnack. Im Schnitt würden zwei Packungen während oder nach dem Grillen verzehrt.
  • Einige Kartoffelchips-Sorten verfügen über Geschmacksnoten, die laut Lorenz Bahlsen Snack-World sehr gut zum Thema Grillen passen, beispielsweise Western Style, BBQ oder Spare Rips. Aber auch Rosmarin oder Parmesan eigneten sich gut als Beilage.
  • Sommersaison heißt immer auch: Unterwegskonsum im Schwimmbad, auf Reisen etc. Hier sind als Zwischenmahlzeit kleinere Gebinde gefragt.
  • Beim Thema Grill-Aktionen sollte der Handel auch Chips mit einbinden. Intersnack stellt den Handelspartnern im Rahmen der POS-Promotion „Grillen, Chillen, Chipsfrisch!“ unter anderem passende Zweitplatzierungen mit den Fußball-Markenbotschaftern Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski zur Verfügung.

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