Foto: Masterfile
Das wachsende Pflegebewusstsein der Männer beschert den Drogerieabteilungen im Handel attraktive Umsatzchancen. Wie sich das Potenzial jetzt noch besser ausschöpfen lässt.
Der Wunsch nach einem frischen und gepflegten Teint, die Beseitigung störender Körperbehaarung, ein dezenter Duft: All dies sind inzwischen auch Männer-Themen, die Hersteller und Handel in klingende Münze umsetzen können. Männerkosmetik bleibt ein Wachstumsmarkt – das bestätigt auch die Marktforschung. Mengenmäßig bilden laut Nielsen die klassischen Bereiche Duschbäder und Deo den größten Bereich, aber auch andere Segmente wie etwa Gesichtspflege sorgen mit entsprechenden Produkten für neue Impulse.
Im Fokus: Gesichtspflege
Der Gesichtspflegemarkt für Männer erhält derzeit dabei auch durch den aktuellen Bart-Trend zusätzlichen Auftrieb. Mit einer veränderten Pflegeroutine lassen Nassrasur und daher auch die Nutzung von Rasierschaum und -gel nach. Dafür rücken aber zunehmend Gesichtspflegeprodukte und -serien in den Fokus.
Marktlücke: günstige Bartpflege
Das absolute Trendthema „Bart“ schafft darüber hinaus vor allem in der jüngeren Generation Bedarf für Bartöle oder Bartshampoos, die bislang lediglich in Barber-Shops, Premium-Online-Stores oder beim Friseur erhältlich waren – häufig für Preise jenseits der 20-Euro-Marke. Unter der bekannten Haarstyling-Marke Brisk hat Hersteller Lornamead nun mit der Linie Brisk Bartpflege solche Produkte auch für den Massenmarkt in LEH und Drogeriemärkten verfügbar gemacht und damit eine echte Marktlücke geschlossen.
Neuer Trend: Körperrasur
Was im Gesicht als angesagtes männliches Statement gilt, stößt bei vielen Männern in anderen Körperregionen allerdings auf Ablehnung, sowohl in optischer wie auch hygienischer Hinsicht: unerwünschte Körperbehaarung. Somit rückt das früher tabuisierte Thema Körperrasur als neuer Trend zunehmend in den Fokus. Laut einer Studie von Gillette rasieren sich 44 Prozent aller Männer weltweit unterhalb des Halses. In Deutschland sind es mit 56 Prozent sogar überdurchschnittlich viele Männer, die ihre Körperhaare entfernen, beispielsweise an Rücken, Brust und Beinen. Der häufigste Bereich, der rasiert wird, sind die Achseln mit 76 Prozent. Speziell für diesen Bedarf konstruierte Körperrasierer von Gillette sollen sich den männlichen exakt Konturen anpassen und eine gründliche, aber sanfte Rasur ermöglichen.
Gefragt: Convenience und Natürlichkeit
Je einfacher die Anwendung, desto besser: Convenience bleibt nach Aussagen der Hersteller nach wie vor ein wichtiges Thema bei der Körperpflege. Daher sprechen 3-in-1- oder sogar 5-in-1-Produkte Männer besonders an, weiß man bei L’Oréal und Henkel. Daneben rückten auch neue „softe“ Aspekte wie Natürlichkeit und Nachhaltigkeit bei den Pflegeprodukten zunehmend in den Fokus. Unter anderem sei das „starke Geschlecht“ durch die teilweise hitzig geführte Debatte um den Inhaltsstoff Aluminium in Deos vermehrt für dieses Thema sensibilisiert worden, beobachtet die Industrie und bietet dafür entsprechende aluminiumfreie Varianten an. Und auch an Gesundheit und Nachhaltigkeit orientierte Lebensstile finden ihren Niederschlag: In den Bereichen Gesichts- und Bartpflege werden beispielsweise vermehrt vegane Rezepturen angefragt.
Beliebter Einkaufsort: Drogeriemärkte
Am häufigsten kaufen Männer ihre Körperpflegeprodukte in Drogeriemärkten. Vor allem in Orientierungskategorien wie der Gesichtspflege, wo Beratung gefragt ist, ziehen Männer diese Einkaufsstätten vor. Doch der LEH kann ebenso punkten: Die Routineeinkäufe – wie zum Beispiel Produkte rund um die Rasur – werden häufig in Verbrauchermärkten getätigt, gern im Zuge eines zeitsparenden One-Stop-Shopping-Trips. Für den LEH ist es daher ein wichtiger Umsatzhebel, die Bestseller und damit wichtige Ankermarken im Angebot zu haben sowie die gesamte Kategorie aufmerksamkeitsstark und übersichtlich zu platzieren. Neue Trendprodukte können zusätzlich für frischen Wind im Regal sorgen.